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  • Day 15

    Eine Hochzeit in Pushkar

    February 17, 2018 in India ⋅ 🌙 27 °C

    Eine Hochzeit in Pushkar
    Wer nach Pushkar geht, will heiraten! Oder ist streng gläubig und will sich im örtlichen See von allen Sünden reinwaschen. Pushkar gilt als einer der heiligsten Orte überhaupt. In welcher Reihenfolge was genau passiert und gebaut wurde kann ich hier nicht erläutern, aber Stand heute gibt es unter anderem einen sehr beliebten Brahma-Tempel und den zentralen See umgebend 52 Badeplätze bzw. Treppen die zum Wasser hinab führen. Während dem See heilende und reinigende Kräfte nachgesagt werden, habe ich trotz des einen oder anderen Weh-Weh-Chens auf ein Bad in dem stillen Gewässer verzichtet.
    Zurück zum Heiraten. Der eine oder andere mag es vielleicht schon gehört haben, Hochzeiten in Indien sind ganz speziell. Zunächst einmal werden aussagegemäß im Durchschnitt ungefähr 500 Einladungen an Gäste verteilt. Dann ziehen sich diverse Zeremonien und Feierlichkeiten über mehrere Tage hinweg. Und schließlich, kann auch sonnst vorbei kommen wer will, so mein Eindruck. Nach nur wenigen Schritten am See und eines kurzen Gesprächs mit dem vermeintlichen Bruder eines Bräutigams wurden auch wir zu einer Hochzeit am gleichen Abend eingeladen. Gut das ich wenigstens ein Hemd und eine lange Hose dabeihabe. Obgleich die Feierlichkeit natürlich sehr interessant ist und wir von der Einladung geschmeichelt sind, stellte sich heraus, dass die große Party mit Tanzen und Feiern a la Bollywood schon am Vortag war. Schließlich konnten wir uns damit trösten, uns gratis durch das Buffet zu probieren und den Bräutigam dabei zu beobachten wie er auf einem weißen Pferd angetrabt kam. Dies macht übrigens jeder Bräutigam hier. Wer jetzt denkt nach dem Ritt beginnt der Spaß für den Bräutigam der irrt. Ungefähr drei Stunden musste der Gute auf einer Couch auf einer Bühne ausharren und sich von und mit jedem der Gäste fotografieren lassen. Zwischendurch kam noch die Braut hinzu. Es gab weitere Fotos. Ein Höhepunkt der Zeremonie war denke ich als sich das Paar gegenseitig eine Blumenkette über den Hals hängt, begleitet von großem Jubel. Ich nehme an, dies ist ähnlich dem Tauschen der Ringe in Deutschland.
    Am nächsten Tag stellte sich für mich heraus, dass ich zu viel vom Buffet genascht hatte, ich hatte Verdauungsprobleme und hab einen Tag im Zimmer verbracht. Immerhin keine Vergiftung, toi toi toi, ich drücke mir weiterhin die Daumen!
    Den dritten Tag in Pushkar konnte ich dann, auch ohne Baden im See wieder genesen, dazu nutzen mir das Örtchen ein wenig genauer anzusehen. Pushkar machte dann trotz der vielen Touristen einen sehr gemütlichen Eindruck.

    Auf den Fotos:
    Brautpaar / Ich, weitere Touris und formell geladene Gäste auf der Hochzeit
    Rund um den See in Pushkar
    Blick über den See zum Berg
    Blick vom Berg zum See
    In den Straßen Pushkars
    Am Stadtrand in Pushkar
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