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  • Day 86

    Touch of Teheran 🏺

    June 29, 2022 in Iran ⋅ ☀️ 40 °C

    Während uns der Schweiß von der Stirn rinnt💦, schenken wir euch mal wieder ein paar Zeilen - und uns noch einen Çay ein. Wir pendeln die letzten Tage quer durch die Metropole und lernen viele Menschen kennen, die über das übliche Get-Together hinaus und in die Tiefe gehen. Am ersten Tag lernen wir Bahram in der Stadt kennen, der uns unbedingt seine Lieblingsplätze und das älteste Teehaus zeigt, in dem es traditionelle Küche gibt - we are amused! In den nächsten Tagen treffen wir auch Alex & Tobi aus Rosenheim, die auf einer ähnlichen Route ihren Weg nach Teheran bestritten und tauschen uns über die irren Anekdoten auf so einer Reise aus. Tags drauf bekommen wir mit Architekturstudent Samam und seiner Studentenclique einen guten Einblick in den iranischen Alltag, der aufgrund der vielen Einschränkungen besonders für die junge Generation nicht einfach ist, wenn es immer wieder heißt, dass der Alltag getrennt erlebt werden muss. Zusätzlich zu den bekannten Normen, wie Verschleierung, sind den Frauen das Singen/Tanzen/Rollerfahren verboten - sogar in der U-Bahn gibt es eigene Abteile nur für Frauen 🚫 Für die Herren der Schöpfung gilt übrigens hier ein Verbot von kurzen Hosen - bei 40 Grad aufwärts sind wir selbst dabei schon an der Grenze 🙈 - Die Frauen stecken das deutlich besser weg! Im Grunde ächzt das öffentliche Leben unter der Willkür der hohen Herren bzw. der Peiniger. Letztlich haben die meisten Menschen, mit denen wir im Iran bisher gesprochen haben, dieses System satt und halten an der Hoffnung fest, dass ein Regierungswechsel Erleichterungen bringt. Sie wünschen sich Freiheit. Wir hingegen sind skeptisch, denn das Land wird so stark von Religion geprägt. Mal wieder wird uns klar, wie gut wir es haben.
    Mitten in der Metropole werden wir auf die ehemalige amerikanische Botschaft aufmerksam, die heute als Museum für radikale Karikaturen herhält und die USA 🇺🇲aufgrund unzähliger Eingriffe im Iran an den Pranger stellt. Die Frise und das Unkraut im Gesicht werden nach diesem Einblick ebenfalls wieder gerichtet. Bei René artet das Schauspiel in eine Hand voll Friseuren quf engen Raum aus, von denen sich drei im Schneiden probieren und der Rest sich in Videos und Posen übt 🤣
    Da Teheran im Sommer gerade mal ca. 1 Regentag hat, laufen die Klimaanlagen überall auf Hochtouren, was dazu führt, dass immer mal wieder Bezirke für 1-2 Stunden vom Strom genommen werden, um die Stromspitzen zu glätten - die nicht funktionierende Kaffeemaschine ist dann das geringste Problem.
    Wie in bisher jeder Stadt, sind wir nach ein paar Tagen vom Stadtgewusel gesättigt und folgen morgen wieder dem Ruf der Wildnis 🦁
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