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  • Day 2

    Ausflug Auschwitz // Stammlager

    October 15, 2019 in Poland ⋅ ☁️ 13 °C

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    Ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, was gerade in mir vor sich geht.

    Heute stand der Tagesausflug nach Auschwitz an. Dabei besuchten wir das Stammlager Auschwitz I und das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.
    Über den Besuch im kleineren Lager, dem Stammlager Auschwitz I.

    Ich persönlich nicht einmal bemerkt, dass wir am Lager angekommen waren. Nach Außen wirkte das Lager nicht besonders, die Wachtürme waren klein und nicht unbedingt vorhanden und der Stacheldrathzaun ähnelte sehr dem alten Zaun zur Emsdettener Straße von AJG.
    Zudem überkam mir nicht so ein Feeling, wie es in Theresienstadt gewesen ist, da überall Reisebusse (vor allem Polnische) auf dem Parkplatz standen.

    Insgesammt wirkte es so, als sei heute ein polnischer Feiertag gewesen

    Wie man auf der Karte sehen kann, ist das Stammlager nicht sehr groß. Es gab 28 Baracken, von denen 20 aus der Zeit stammen, als Auschwitz sitzt einer polnischen Militärkaserne war. Die Nazis bauten noch acht weitere Baracken hinzu.
    Wenn du vom Busparkplatz auf den Eingang zuläufts, gelangst du links von dem Eingangsgebäude in das Lager. Unsere Reiseführerin zeigte uns das von Touristen überfüllte Lager. Wir besichtigte umgebaute Baracken, die heute Teile des Museums sind. In der Baracke Nr. 4 war eine riesige Karte an der Wand, auf der gezeigt wurde, aus welchen Teilen des Reiches die Juden nach Auschwitz und Auschwitz-Birkenau transportiert wurden. Dabei hingen Bilder von Männer, Frauen und Kindern, wie sie in den Lagern ankamen und exekutiert wurden.
    In Vitrinen wurden dann die Briefe präsentiert, auf denen Personaldaten und Grund einer beliebigen Person standen und warum sie nach Auschwitz geliefert wurde.

    In Baracke 5 waren dann hinter Fenstern die Habseligkeiten der Ermordeten aufgestapelt. Millionen Schuhe, Kleider, Bürsten und Tonnen von Frauenhaar (aus dem im Reich Stoffe gewebt wurden) sowie einiges mehr.
    Nachdem wir noch andere Baracken kurz besichtigt hatten (weitere Bilder von Opfern & ein Museum über die Entwicklung des Nationalsozialismus in Polen) gingen wir zum Platz zwischen den Baracken 10 und 11.

    Auf diesem "Todesplatz" wurden Juden oder andere Gefangende arbeitsungähig gemacht. Bei den einen wurden die Hände zusammengebunden. An diesem Seil wurden sie dann an eine Hacken gehangen, wenn nach einigen Stunden die Arme gebrochen oder die Schultern ausgekugelt waren, wurden die Menschliche Überreste in die nächste "Dusche" beordert.
    Andere mussten sich nackt auf einen Prügelblock legen. Daraufhin wurde mit einem Knüppel oder einer Peitsche (laut Plan 25x) auf die Gefangenden eingedroschen. Die Leidenen mussten ihre Hiebe selbst laut mitzählen. Wer sich verzählte musste wieder von vorne anfangen...

    Nach den Baracken wurden wir zum Krematorium und zur Gaskammer geführt, das außerhalb des eigentlichen Lagers lag. Schweigend liefen wir durch das Gebäude, das komplett dunkel war. Nur durch die Luken, durch die damals das Gas in die Gaskammer geschüttet wurde, drang ein bisschen Licht. Nebenan befand sich das Krematorium, wo die Leichen verbrannt wurden. Der Anblick erinnert mich sehr an den Friedhof nahe Theresienstadt...

    Am Krankenhaus für die SS Offiziere vorbei verließen wir schließlich das Stammlager Auschwitz I.

    Mit dem Bus ging es für uns dann weiter in das deutlich größere Todeslager Auschwitz-Birkenau.
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