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  • Day 22

    Machu Picchu

    August 4, 2016 in Peru ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Antwort auf die vorher einmal gestellte Frage nach dem 'Warum?' kann ich an dieser Stelle mit zwei Worten beantworten: Machu Picchu.
    Bereits tausendmal auf Bildern oder in Fernsehdokumentationen gesehen und immer davon geträumt - nun sollten wir diese beeindruckende Ruine endlich live bestaunen dürfen.
    Da wir genug vom Wandern hatten und - naja - trotz allem nun mal Schweizer sind, kauften wir uns ein Zugticket.
    Doch nun der Reihe nach: am Abend vorher stand unser Tourorganisator plötzlich vor der Hosteltür. Er erklärte uns, dass auf der Strecke von Cusco zum Bahnhof gestreikt würde und wir somit um halb zwei in der Nacht losfahren würden. Sicherheitshalber, denn die Streikenden würden die Strassen blockieren.
    Wir fuhren also los, um nur nach einer halben Stunde wieder umzukehren, da wir zwei Passagiere vergessen hatten. Die Stunde, die wir früher losgefahren waren, war also umsonst gewesen. Wir kamen aber ohne Strassensperre beim Bahnhof an.
    Die Zugfahrt war angenehm, wir schliefen die meiste Zeit.
    In Aguas Calientes (das ist ein Dorf) mussten wir uns in eine hunderte von Metern lange Schlange stellen, um endlich in den Bus einzusteigen, der uns zum Eingang hoch fuhr. Dafür, dass seit Jahren täglich tausende Besucher diesen Ort aufsuchen, herrschte ein unüberblickbares Chaos. Organisation sieht definitiv anders aus, aber es scheint zu funktionieren so wie es hier gemacht wird.

    Da der Tag noch jung war und wir von vielen Seiten her vernommen hatten, dass früh morgens noch nicht sehr viele Besucher vor Ort seien, stiegen wir als Erstes zum Sonnentor hoch. Nur so nebenbei, dieser Geh-früh-morgens-Tipp scheinen die meisten zu kennen.
    Das Sonnentor ist der Eingang der Inkas und sozusagen das Ende des berühmten Inkatrails, der von der anderen Seite herkommt. Der Inkatrail ist die Strecke, die die Inkas früher zu Fuss gegangen sind, um in die versteckte Stadt zu gelangen. Diese mühsame, über Tage dauernde Wanderung erfreut sich derart grosser Beliebtheit, dass eine Tour bereits Monate im Voraus gebucht werden muss. Der Anblick Machu Picchus, der sich beim Durchqueren des Sonnentores bietet, muss wie die Erlösung aller Strapazen bedeuten. Die Stadt verschlägt einem den Atem! Überlegt platziert zwischen dem Ende des Anden-Gebirges und dem Anfang des Dschungels (oder umgekehrt), versteckt zwischen hohen beeindruckenden Bergen und sorgfältig über Jahre geplant, bevor der Bau in Angriff genommen wurde - das ist die nie zu Ende gebaute Stadt Machu Picchu. Wobei der Name, den die Inkas der Stadt gaben, nie herausgefunden wurde. Machu Picchu bedeutet soviel wie 'Alter Berg' - der Entdecker nannte den Ort so.
    Wie bereits erwähnt, die Stadt wurde nie zu Ende gebaut, da die Spanier an der Küste eintrafen und die Inkas flohen, aus Angst, entdeckt zu werden. Die Stadt wurde in Tat und Wahrheit erst vor etwas mehr als hundert Jahren gefunden.
    Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen über diesen faszinierenden Ort.
    Soviel ist jedoch zu sagen: auch wenn Machu Picchu nicht touristischer sein könnte und tagtäglich hunderte bis tausende Menschen anzieht - es ist es Wert! Schon der Anblick auf Bildern ist grandios, aber der Anblick vor Ort haut einen um!
    Auch ich würde den frühen Morgen als besten Zeitpunkt für den Besuch empfehlen, denn das schöne Morgenlicht lässt diesen magischen Ort noch magischer erscheinen...
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