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  • Day 15

    Hope for the Hirsch

    November 9, 2016 in Portugal ⋅ ☁️ 15 °C

    Als wir in Nazaré ankommen windet es und es drücken sich dicke graue Wolken über uns herum. Zunächst einmal fahren wir an den am Hafen gelegenen Strand um nach den Wellen zu schauen. Hier verkaufen ein paar alte Damen luftgetrockneten Stockfisch und Tintenfische. Sieht sehr unappetitlich aus. Scheint hier aber eine Delikatesse zu sein. Nun ja sehenswert und gemütlich ist es hier nicht und wir fahren weiter an den Nordstrand um hier zu übernachten.

    Der Weg führt an einem Wildgehege vorbei und wir entdecken einen am Zaun liegenden Hirsch. Wir denken uns, dass es ziemlich untypisch für ein Wildtier ist am helllichten Tage so ungeschützt im Freien zu liegen. Wir stellen das Auto am Strand ab und laufen noch einmal zurück. Beim Hirsch angekommen stellen wir gleich fest, dass irgendetwas nicht stimmt.

    Er hebt zwar den Kopf, aber taumelt mit dem schweren Gewicht des Geweihs nur herum. Die Atmung ist auch sehr ungleichmäßig. Aufstehen fällt dem jungen Hirsch auch schwer, bzw. ist es garnicht möglich. Er braucht irgendwie Hilfe. Wir überlegen, was wir für das Tier tuen können. Auf dem Weg zu Strand ist eine Pferdefarm, auf der wir uns Hilfe erhoffen. Wir läuten an der Glocke, aber ausser Hühnern und einer Ziege ist niemand zu sehen. Wir wollen schon davon laufen, kommt die Ziege aufgeregt zum Tor gerannt und macht mit lauten schreien auf sich aufmerksam. Wir kehren noch einmal um und plötzlich taucht da auch ein junger Mann auf, der uns auf den Bauernhof bittet. Wir erklären ihm die Sachlage auf Englisch und ein Freund, der etwas besser Englisch spricht kommt noch hinzu. Er findet auch eine Nummer im Internet, die er anruft und die Situation noch einmal schildert. Es wird ein Streifenwagen der Polizei vorbei geschickt. Wir gehen noch einmal zum Hirsch zurück, um sicher zu gehen dass da auch jemand kommt und die Poizei steht bereits da.

    Sie versuchen mit klatschen und Tritten an den Zaum das Tier aufzuscheuchen. Es scheint aber nix zu nützen, ausser das schwache Tier noch mehr zu stressen. Die Familie des Hirsches steht in sicherer Entfernung im Wald und beobachtet das Geschehen. Sie wollen das kranke Tier nicht einfach zurück lassen. Die Polizei hat den Besitzer des Geheges informiert, der dann auch gleich noch eintrifft. Er geht mit 2 seiner mitgebrachten Unterstützer ins Gehege und versucht dem Tier mit vorsichtigen Tritten aufzuhelfen. Es tut sich nichts. Der Hirsch schaut nur verwirrt und kommt nicht in die Gänge. Es wird mittlerweile dunkel und ein Veterinärmediziner wird dazu geholt. Wir verlassen den Hirsch und hoffen, dass der Arzt ihm helfen kann. Wir haben unser bestes getan. Laut dem Besitzer des Geheges ist dieser Hirsch gerade einmal 5 Jahre alt. Er vermutet dass er sich beim Gerangel mit einem Rivalen verletzt hat.

    Wir schauen auf der Weiterfahrt noch einmal am Gehege vorbei und hoffen dass sich der Hirsch erholen konnte.
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