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  • Day 66

    Cabeza del Indio

    February 3, 2017 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C

    "In El Bolson ist das Leben auch mehr wert als das Gold"-so ist hier die Lebensweise.

    Der Tag geht gemütlich los. Wir haben keine Eile. Das Wetter sieht auch nicht ganz so vielversprechend aus und Olli fühlt sich heute auch mal etwas lahm. Es gibt Tage, an denen wir einfach irgendwie fußlahm sind und sich der Körper weigern möchte, irgendwelche Anstrengungen zu vollbringen. Nun, zum Cabeza del Indio geht es nicht so weit hoch. Das muss zu schaffen sein.

    Hier in den Strassen wachsen überall Obstbäume. Derzeit sind Mirabellen und Pflaumen reif zum pflücken und hier und da kann man ein paar wilde Himbeeren und Erdbeeren naschen.
    Die Kirschen sind leider schon vorbei. Das gibt es hier alles auf der Strasse und vor allem in riesigen Mengen. Olli bedient sich regelmäßig an den kostenlosen Süßigkeiten, vielleicht liegt es auch daran dass ihm nicht ganz wohl ist, oder aber an der riesen Portion Eis, die wir noch auf dem Weg zum Cabeza del Indio verdrücken.
    Wir kommen einfach nicht an diesem einen Eisladen vorbei. Die Eisverkäuferin mit ihrem Spatel, mit dem sie liebevoll die Eisportionen aufeinander türmt, zieht uns magisch an. Keine Chance vorbeizukommen. Wir entscheiden uns für jeweils 3 verschiedene Eissorten in der Waffel, die eine ganz besonders raffinierte Kreation ist. Obendrein auch noch besonders lecker.

    Die Auswahl aus 70 verschiedenen Sorten fällt uns nicht leicht. Eine klingt leckerer als die andere. Insgesamt haben wir sechs verschiedene Geschmäcker in unseren Waffeln und sind mit der Wahl sehr zufrieden. Die Verkäuferin hat übrigens mitbekommen, dass wir Deutsche sind und spricht plötzlich auch deutsch. Natürlich kommen wir mit ihr ins Gespräch und plaudern noch eine Runde über ihr Leben in Deutschland und dass sie bereits auch schon einmal in Konstanz war.

    Nach dem Zwischenstopp geht es nun bergauf. Ein staubiger Trampelpfad führt uns zum Mirador Rio Azul, an dem wir noch einen Moment verweilen. Hier hat man eine herrliche Aussicht ins Tal des Rio Azul in Richtung Lago Puelo und die umliegenden Bergketten.

    Anschließend geht der Weg von da aus auch gleich weiter zum Indianer aus Stein.
    Links und rechts der Straße gibt es jede Menge Brombeeren, die heiß begehrt zu sein scheinen. Eine Familie pflückt gleich einige zum mitnehmen in einen großen Becher. Prima Idee.

    Wir sind am Eingang zum Indianerkopf angekommen. Unverhofft müssen wir hier noch Eintritt bezahlen, wovon man vorher nirgendwo etwas erfahren hat. Gut, ist eben so. Jetzt sind wir hier, dann gehen wir uns den Kopf nun auch anschauen.
    Bis zum Kopf sind es noch einmal einige Höhenmeter und einige Treppen hinauf, bis man auf einer Plattform ankommt, von der man aus den mächtigen Kopf sehen kann. Das Profil sieht aus, als wäre es in Stein geschlagen. Vermutlich ist es aber eine Laune der Natur gewesen, die gerade hier, wo doch einst Indianer gelebt haben, ihr Spielchen getrieben hat.

    Man kann nichts weiter über die Geschichte erfahren. Man kann hier noch ein bisschen herumspazieren und dann geht es den gleichen Weg, den wir gekommen sind, wieder runter.
    Nicht ganz. Auf dem Weg nach unten, halten wir das Däumchen raus und werden dankend mitgenommen. Drei Bauarbeiter mit schweren Gerät nehmen uns mit auf den Weg nach unten.
    Wir sind froh nicht die ganze Strecke zurück laufen zu müssen. So spektakulär ist sie nicht und bis zu unserem Campingplatz ist es auch noch ein ganzes Stück.
    Als wir auf dem Camp ankommen ist es schon fast dunkel. Fabi wäscht noch ihre Klamotten, während Olli das Abendessen zubereitet.

    Heute gibt es wieder etwas Frisches. Gemüseeintopf mit Kartoffel, Möhre, Tomate und Paprika in einer gut gewürzten Tomaten-Hackfleischsauce.
    Wir freuen uns mit jedem frischen Essen was wir kochen. Auch wenn die Zutaten etwas schwerer und empfindlicher beim Tragen sind, lohnt es sich auf alle Fälle frisches Obst und Gemüse einzukaufen. Wir haben uns geschworen so schnell keine Tütensauce mehr zu kaufen.

    Der Tag ist für uns nach dem Essen vorüber und es geht ins Bett.
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