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  • Day 23

    Resümee meiner Zeit auf dem Baunernhof

    August 6, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Ich denke die Bilder sprechen Bände.

    Ich habe selten eine solch intensive Zeit in meinem Leben gehabt, wie ich es bei Peter, Manuela, Linus und Lenia und all den dazugehörigen Vier- und Zweibeinern, erleben konnte. Noch nie in meinem Leben habe ich so eng mit Tieren zusammen gearbeitet bzw. sogar meinen Lebensrythmus an den der Tiere angepasst. Ich muss sagen, schon das alleine war eine kleine Herausforderung, da ich es in den ganzen drei Wochen nicht geschafft habe, mit Leichtigkeit und und frisch und munter aus dem Bett zu kommen. Klar kommt man immer irgendwie raus, aber ausgeschlafen fühlt sich definitiv anders an.

    Nichts desto trotz sind es die kleinen Dinge, die die Zeit auf dem Bauernhof Aufm Buch zu einem ganz besonderen Erlebnis haben werden lassen. Das unendliche Vertrauen, das man bekommt, sobald man da ist. Das hat bei mir für ein grosses Wohlbefinden gesorgt und somit konnte ich mich in kürzester Zeit einleben. Auch die Tiere machen es einem leicht, wenn sie erst einmal Vertrauen gefasst haben. Klar wird man am Anfang erst einmal beäugt, aber das ist ja bei uns Menschen auch so.

    Und auch die vielen Tiere, die hier während meiner Zeit das Licht der Welt erblickt haben. Wirklich wundervoll.

    Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Tage erinnern, an denen ich an den Kühen vorbei gelaufen bin und immer ein ungutes Gefühl dabei hatte, dass sie möglicherweise austreten oder mich mit den Hörnern packen könnten...da hatte ich schon echt grossen Respekt davor. Kein einziges Mal wurde ich von einer Kuh auch nur angerempelt. Sie sind wahnsinnig emphatische Tiere und haben auch einmal schlechte Tage, was man ihnen dann auch anmerkt. Jede Kuh ist ein Individuum und hat einen eigenen Charakter und Stimmungsschwankungen. Ganz deutlich habe ich das bei den frisch gebackenen Müttern gemerkt. Kurz nach der Geburt der Jungtiere waren sie immer etwas unruhig und ungeduldig, was sich dann aber mit der Zeit dann auch gelegt hat.

    Oder wenn die Tiere, auf Grund von zu starken Regen mal im Stall bleiben mussten, hat man Ihnen auch sehr deutlich angemerkt, dass sie nicht so richtig zufrieden damit sind. Sobald sie aber dann wieder auf die Weide gehen durften sind sie gehüpft und gesprungen und haben sich des Lebens gefreut.

    Der tägliche Umgang mit den Tieren war an sich eine wirklich bereichernde Erfahrung. Das Wissen und die Arbeit die es braucht, um diese Leistung tagtäglich zu erbringen ist unglaublich umfangreich. Auch da habe ich scheinbar nur einen oberflächlichen Eindruck gewinnen können. Milch erzeugen heisst ja nicht nur Kuh melken. Das heisst auch für Futter sorgen, Anlagen reinigen, Stall in Schuss halten, Krankheiten behandeln, Hufpflege, Weiden präparieren, Heu wenden, Wasser auf den Weiden bereit stellen, Kälber umsorgen, usw. usw. usw.

    Eigentlich hört die Arbeit nie auf. Man wird nie fertig werden, denn wenn man eine Aufgabe erledigt hat, wartet die nächste bereits schon auf einen und wenn man da nicht dranbleibt, dann werden es irgendwann viele Aufgaben sein.

    Es hat mich wahnsinnig beeindruckt, zu sehen, wie die Familie zusammen hält und jeden Tag alles dafür gibt, um ihre Tiere zu umsorgen und die täglich frische Milch abliefern zu können.

    Ich wurde behandelt, wie ein vollwertiges Familienmitglied. Gab es eine Feier, wurde ich mit eingeladen. Ging es mir nicht so gut, wurde mir geholfen. Wollte ich reden, wurde mir zugehört. Gab es Probleme, wurde nach Lösungen gesucht.

    Die Vielfalt der Aufgaben hat mir sehr viel Freude bereitet. Es waren immer verscheidenste Sachen, bei denen es etwas zum tüfteln gab. Mal waren es Hausaufgaben, die erledigt werden mussten, mal ein Baumhaus, was repariert werden musste oder eben die vielfältigen Aufgaben im und am Hof und Garten.

    Ich habe die Zeit bei einer sehr warmherzigen und liebevollen Familie verleben dürfen und bin für diese einmalige Erfahrung sehr dankbar. Mir hat die Zeit auf diesem kleinen Stückchen heile Welt schon sehr gefallen und ich hoffe dass Manuela, Peter, Linus und Lenia diese weiterhin bewahren werden und auch so wie sie es jetzt auch tuen, weiter mit anderen Menschen teilen werden.

    Vielen Dank für diese einmaligen Erlebnisse und die tolle Zeit bei und mit euch!
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