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  • Day 11

    Les Trois-Rivières

    July 15, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 20 °C

    Abreise aus dem Hotel Monte-Cristo und Fahrt nach Les Trois-Rivières, wieder zurück in Richtung Montréal, auch am St. Lorenz River gelegen. Von hier aus wollen wir morgen früh zum Flughafen Montréal Trudeau - den Leihwagen abgeben und dann gegen 13 Uhr nach Vancouver fliegen mit Umstieg in Toronto. Abends um 18 Uhr wollen wir dann in Vancouver sein.

    Les Trois-Rivières liegt auf halbem Weg zwischen Montréal und Québec. Es ist ein kleines ruhiges Städtchen und wir übernachten hier im Backpackers. Wie schon in Ottawa gefällt mir diese Unterkunft sehr gut - sehr familiär und sehr 'artistique'. Alle Türen sind kunstvoll bemalt und auch in den Zimmern hängen Kunstobjekte, bei denen man Lust bekommt, zu Hause auch einmal so etwas zu gestalten, meist aus Naturmaterialien. Ella wollte dann auch gleich dort bleiben, in der Jugendherberge (in der zum ersten Mal unsere Jugendherbergsausweise zum Einsatz kamen - 78 Dollar zahlen wir drei hier pro Nacht im Familienzimmer). Sie brauchte nur den Wifi-Code. Dann sind Dirk und ich auf Entdeckungstour gegangen: Bibliothek mit Kunstausstellung in der ersten Etage, den sehr gemütlichen Park, den die Einwohner gut nutzen mit seinen vielen Sitzgelegenheiten im Schatten. Uns fällt auf, dass scheinbar alle Kommunen hier viel Geld in die Hand nehmen bei der Gestaltung ihrer Blumenrabatten in den Städten. Das ist oft sehr kunstvoll, aber auch sehr liebevoll gestaltet. Nach einem kleinen Aufenthalt in einem sehr schrägen Einkaufsladen, der so aussah wie ein Kindereinkaufsladen aber für Erwachsene, mit ausgefallenen Süßigkeiten, die es auch einzeln zu kaufen gab und alles sehr antik aussehend. Ich habe mir dort eine Metalldose mit Ingwer Kaubonbons (Ginger Chews) und eine weitere mit Lakritzstückchen gekauft, sitzen wir nun am Hafen am Sankt Lorenz Strom, der zwar sehr breit ist aber ansonsten völig unspektakulär in einem Café namens Frida (nach Frida Kahlo). Hier gibt es allerdings spektakuläres Essen und ein kunterbuntes und doch ganz normale Publikum aller Altersklassen. Dirk findet das Café sehr alternativ. Rundherum stehen Blumenkästen mit Kräutern bis hin zu Grünkohl, Gurken- und Tomatenpflanzen. Das Interieur sieht aus wie eine ausrangierte Schuleinrichtung mit alten Holzstühlen und -pulten. Am Fenster ist eine Tischreihe mit Laptops, an denen man arbeiten kann. Es gibt hier auch T-shirts, Kräuterseife und Bonbons zu kaufen. Ich hatte gerade eine kalte Spargelsuppe und Dirk einen Erdbeermuffin mit einer zweiten Tasse Kaffee gratis zum ersten (refill). Wenn man drinnen bestellt hat, bekommt man eine große Tierfigur mit an den Tisch - Pinguin, Tiger oder Giraffe - die dann gegen das Essen ausgetauscht wird. Ich finde das Konzept gut. Die Leute sind nett, nur die Musik ist mir zu psychadelic.
    Auf dem Weg zum Pop-Museum kommen wir noch einmal an der Post vorbei, wo wir eben Briefmarken gekauft haben. Davor steht auf einem Platz mit Springbrunnen ein Klavier - überall in der Stadt stehen Klaviere, auf denen man bis abends, wenn sie abgeschlossen und sicher eingepackt werden, spielen kann. Dirk und ich setzen uns auch daran und haben unseren Spaß.
    Noch ein kleiner Nachtrag: Ein kanadischer Dollar beträgt ungefähr 70 Cent. Trois-Rivières liegt lediglich an zwei Flüssen - dem Sankt Lorenz Strom und dem St. Maurice River. Die ersten Siedler sahen jedoch an der Stelle, an der der St. Maurice River in den St. Lawrence River fließt eine Insel und dachten, es seien zwei Flüsse, die in den St. Lawrence River fließen. So entstand der Name Trois-Rivières.
    In der Jugendherberge lernten wir übrigens Luc kennen, der uns in Empfang nahm, als der 'Herbergsvater' mit seiner Tochter Fahrradteile shoppen war und kurzfristig für seinen Freund eingesprungen ist. Eigentlich ist er ein Business-Man und öfter in Deutschland unterwegs in Sachen Biochar - eine ganz interessante Geschichte, die man sich unter www.biochargeneration.com ansehen kann.
    Luc sprach ganz selbstverständlich englisch mit uns, was die meisten Québecer machen, wenn man sie selbst so anspricht. Die Beschilderung ist in Québec jedoch nur auf Französisch, was Dirk gleich auffiel. In Ontario ist alle zweisprachig ausgeschildert und erklärt.
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