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  • Day 12

    Etappe 7: Thorung Phedi - Muktinath

    October 9, 2019 in Nepal ⋅ ⛅ 2 °C

    Hāmīlē yō garyauṁ!
    (Wir haben es geschafft!)

    Bereits um 3 Uhr klingelte heute der Wecker. Bei um die null Grad und völliger Dunkelheit war es nicht gerade einfach aufzustehen. Wegen aufkommender Winde am Thorang-La Pass wurde jedoch empfohlen, früh zu starten.
    Wir checkten unsere körperliche Verfassung und entschieden, einen Aufstieg zu wagen. Kurz stärkten wir uns mit Porridge, tibetischem Brot und einer Knoblauchsuppe (was tut man nicht alles gegen die Höhenkrankheit) und dann ging es mit Head Lamps bewaffnet und tausend Schichten bekleidet los (unsere Rucksäcke waren so immerhin Recht leicht).
    Die ganzen leuchtenden Punkte der Taschenlampen der Wanderer am Berghang hinauf machte den Start dieser so anspruchsvollen Etappe schon mystisch. Nach dem Schneesturm der letzten Nacht funkelte die Milchstraße über uns und es kündigte sich ein sonniger Tag an. Es ging steil bergauf und alle bewegten sich wieder in dem in den letzten Tagen trainierten Schneckentempo den Berg hoch. Langsam ging die Sonne auf und die ersten verschneiten Bergspitzen blitzten in der Sonne. Es ging weiter steil bergauf. Irgendwann erreichten wir das High Camp auf 4890m Höhe. Danach wechselten sich steile und eher ebene Etappen ab, was dem Körper ganz gut tat. Die verschneiten Berge um uns herum sahen dabei toll aus und lenkten die Aufmerksamkeit etwas weg von dem anstrengenden Anstieg. Nach knapp sechs Stunden war es soweit: der Pass mit seinen vielen bunten Fahnen erschien auf der nächsten Kuppe. Ein unbeschreiblicher Moment! Mit einer Höhe von 5416m erreichten wir somit den höchsten Punkt unserer Wanderung und auch des gesamten Annapurna Circuits. Zur Belohnung gab es einen "Masala"-Tee (schwarzer Tee mit Milch und Gewürzen) und einen Kakao.
    Der Kopf protestierte immer mehr gegen die Höhe und die entsprechend geringe Sauerstoffzufuhr, weshalb wir bald wieder abstiegen. Damit begann Lauras gefürchtete Etappe: 1600m steiler Abstieg. Zum Glück stellte sich der Weg als größtenteils nicht allzu steil heraus und die Schneefelder konnten wir somit gut passieren. Auf dem Weg haben wir uns mit dem Nepalesen Anil unterhalten, der inzwischen als Photograph in den USA lebt. Der Weg nach Mukinath zog sich nach dem anstrengenden Anstieg und dem frühen Aufstehen dann doch etwas und wir freuten uns auf ein Bett. Trotzdem konnten wir uns einen kurzen Besuch der Tempelanlage in Mukinath nicht entgehen lassen. Das Besondere an dieser Anlage ist, dass sie ein Pilgerziel sowohl für Buddhisten als auch für Hinduisten aus Nepal und Indien ist. Für die besonders reichen Gläubigen gibt es einen Helikopterlandeplatz direkt neben der Anlage.
    Wir haben uns dann für das Hotel "The Royal Mustang" entschieden, was einen schönen Aufenthaltsraum mit offener Feuerstelle hatte :)
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