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  • Day 15

    Pokhara

    October 12, 2019 in Nepal ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach der anstrengenden Busfahrt gestern und den ganzen Wandertagen haben wir uns heute etwas ausschlafen gegönnt und sind "erst" um 8 Uhr aufgestanden.
    Es ging zunächst zum See, von dem aus man einen traumhaften Blick auf die umliegenden Berge hat, auch wenn durch leichte Wolken das Annapurnamassiv leider nicht sichtbar war. Am See fanden wir ein schönes Cafe zum Frühstücken und konnten dabei sämtliche Paraglider beobachten, die aus den Wolken des Himalayas kamen. Danach sind wir noch etwas durch das Viertel Lakeside gelaufen. Es ist eher das Touriviertel von Pokhara, was aber nicht hieß, dass wir nur unter Europäern waren. Es scheint auch viele Nepalesen zu geben, die das Wochenende gerne in Pokhara verbringen. Da Nepal keine Meeranbindung hat machte es den Eindruck, dass Pokhara mit dem See so zur Naherholungsmetropole geworden ist. Auch das Stadtbild ist geprägt von deutlich aufwendiger verzierten Häuserfronten.
    Vor dem Frühstück hatten wir noch von der Hotelbesitzerin erfahren, dass bis morgen ein Teil von Chinas Regierung in Kathmandu ist, weshalb viele Tibeter Kathmandu in diesen Tagen aus Angst meiden. Auch sie (die aus Tibet kommt) wollte das Wochenende eigentlich nach Kathmandu, hat den Trip dann aber verschoben. Vielleicht auch das ein (wenn auch erschreckender) Grund, weshalb Pokhara voll mit nepalesischen Touris war.
    Nachdem wir das teils sehr karibisch wirkende Lakeside erfolgreich erkundet hatten, uns an den Saftständen, kleinen Sitzecken, Bananenstauden und Kinderspielen an der Promenade zunächst satt gesehen hatten und auch öfters Spuren der Hippie-Szene entdeckt haben sind wir mit dem Taxi ins International Mountain Museum gefahren. Dort haben wir einiges über die höchsten Berge der Welt und die Kultur in den Bergregionen erfahren. Unter anderem wurde das Bergleben in den Alpen mit dem im Himalaya verglichen, was ganz spannend war und viele Beobachtungen von uns nochmal in vergleichenden Fotos verdeutlichte. Immer wieder wurden wir dabei von Nepalesen gefragt, ob sie Fotos mit uns machen können oder haben beobachtet, wie jemand probierte, unauffällig ein Selfie mit uns zu machen. Ein, bezogen auf die deutsche Vorsichtigkeit, wenn es um die Privatsphäre und den Respekt vor anderen Kulturen geht, recht gewöhnungsbedürftiges Verhalten. Aber wir haben damit offensichtlich ein paar Menschen sehr glücklich gemacht, die sich nun die Deutschen vermutlich vorerst stereotypisch im (vermutlich nach dem Wandertagen leicht müffeligem, verstaubten) Wanderoutfit und mit krausen Haar vorstellen werden und wir vermutlich so ganze Familienalben schmücken :-D
    Es ging dann weiter mit dem Taxi nach Mahendrapul, einem wohl deutlich untouristischerem Stadtteil von Pokhara. Dort waren wieder viele kleine Tempel am Straßenrand zu sehen und in den beengten Straßenläden konnten Stoffe, Bekleidung, Trommeln, Gewürze und sackweise Reis gekauft werden. Pünktlich zur Abenddämmerung klarte der Himmel etwas auf und wir sahen am Ende der Straße die markante Spitze des 6997m hohen Machapuchare aufleuchten (siehe letztes Foto).
    Abends genossen wir noch etwas die entspannte Atmosphäre in den vielen Bars und Restaurants am Seeufer von Lakeside, lauschten Gitarrenmusik und Gesängen, während wir auf den typischen bodennahen Sofas fleetzen :)
    Wir sind auf den Hinweis unseres Reiseführers heute übrigens nochmal der Genauigkeit der nepalesischen Uhren nachgegangen und haben festgestellt, dass tatsächlich keine pünktlich ging (weder die in den Taxis, noch öffentliche auf den Straßen). Vielleicht ein Grund für die eher vagen Zeitangaben hier :-D
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