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  • Day 21

    Das Kathmandutal

    October 18, 2019 in Nepal ⋅ ⛅ 21 °C

    Das Hotel hat mir heute den Taxifahrer Kumar organisiert, der mich zu einem (ich denke für beide Seiten) fairen Preis zu drei Sehenswürdigkeiten rund um Kathmandu gefahren hat: der buddhistischen Stupa Bodnath, dem in Nepal heiligsten hinduistischen Tempel Pashupatinath und der angeblich besterhaltenen alten Stadt des Kathmandutals Bhaktapur.
    Der Tempel Bodnath war wie schon der Tempel Swayambhu in Kathmandu beeindruckend. Die leisen Klänge des gesungenen buddhistischen Mantras "Om mani padme hum" waren überall zu hören, Menschen drehten die Gebetsmühlen rund um die Stupa (die Drehung einer Mühle ist wohl so viel wert wie das 11000-malige Aufsagen des darin eingesetzten Mantras) und nahmen an Zeremonien in der Gompa Teil.
    Danach ging es zur hinduistischen Gebetsstätte Pashupatinath. Sie ist nach einer in Indien die größte Gebetsstätte ihrer Art weltweit. Neben hinduistischen Zeremonien finden hier vor allem Leichenverbrennungen statt. Die Verstorbenen werden nur wenige Stunden nach ihrem Tod unter Anteilnahme ihrer Angehörigen am Flussufer verbrannt. Das Ritual wird von zahlreichen Ritualen begleitet. Wenn der Vater stirbt werden dem Sohn beispielsweise die Haare abrasiert. Auch als Tourist hat man einen Blick auf die Verbrennungsstätten und auf die begleitende Zeremonie. Ich war irgendwie ganz froh, nicht den Anfang einer solche Verbrennung mitbekommen zu haben...neben den bedrückenden Verbrennungsstätten wird das Gelände jedoch zusätzlich von zahlreichen Tempeln geschmückt. Überall sah man farbenfroh gekleidete Hindus, die in Gruppen Ritualen nachgingen, indem sie gemeinsam sangen oder meditierten/beteten. Als mich eine hinduistische Familie fragte, ob ich ein Foto von ihnen vor dem Tempel machen könnte, fragte ich, ob sie auch eins von mir machen können. Irgendwie missverstanden sie mich und posierten stattdessen zusammen mit mir für ein Foto, sodass ein deutlich farbenfroheres Foto als erhofft entstand :)
    Am Schluss (bereits etwas überladen von den ganzen Eindrücken) ging es noch nach Bhaktapur. Eine beeindruckende Stadt mir vielen alten Gebäuden und Tempeln! Auch hier sah man zwar überall noch die Schäden vom Erdbeben 2015 und Häuser müssen weiterhin gestützt werden; insgesamt scheint aber schon vieles wieder aufgebaut zu sein! Ich traf noch zufällig die zwei Kanadier der Chitwan-Tour wieder, die morgen zurückfliegen.
    Dann ging es zurück zum letzten kleinen Stadtbummel in Thamel, bevor es dann gegen frühen Abend zum Flughafen geht und damit auf den Rückweg Richtung Westen. Da habe ich auch nochmal Dal Bhat gegessen, was wohl 80% der Nepalesen zwei Mal täglich zu sich nehmen. Es ist aber auch wirklich lecker und besteht aus Reis einer Art Suppe und einem Eintopf, etwas Rohkost und etwas gekochtes Gemüse.
    Kumar erzählte noch, dass in Kathmandu 60% der Menschen keiner festen Arbeit nachgingen (im Gegensatz zu den "ständig arbeitenden Deutschen") und deshalb so viele Menschen zu jeder Uhrzeit auf der Straße unterwegs wären. Eine erschreckende Zahl, die ich nochmal genauer recherchieren werde.
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