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  • Day 25

    Die Wolfsfalle von Fafiao

    August 31, 2017 in Portugal ⋅ ☀️ 20 °C

    Im portugiesischen Nebel schäppert die alte Standseilbahn auf den Berg. Viel ist von der abendlichen Pracht der Kirche nicht mehr zu sehn, eine gespenstische Stimmung hat sich über den Hügel gelegt. Der einzigste Lichtblick an diesem Morgen ist eine prächtige Hochzeit, die in dem Gotteshaus abgehalten wird. Ein Chor singt festliche Lieder und der Tenor begeistert uns mit seiner ausgezeichneten Stimme. Als das Brautpaar die Kirche verlässt, starten auch wir in den Nordosten Portugals, unser Ziel der Geres Nationalpark.

    Wir begleiten den Rio Lima immer weiter in die Berge bis fast zur spanischen Grenze. An einer alten Festungsanlage in Lindoso machen wir Quartier. Das Bergdorf weiß außerdem durch seine 64 "Espiqueiros" (Maisspeicher aus Granit) zu begeistern. Nach einem nächtlichen Bummel durch die von Weinranken abgeschatteten Gässchen, legen wir uns auf dem Dreschplatz zur Nachtruhe.

    Am nächsten Morgen überqueren wir noch einmal die spanische Grenze und nehmen ein ausgiebiges Bad im Fluß an den Thermalquellen von Bubaces. Wir durchqueren den Geres Nationalpark und befinden uns wieder in Portugal. Nun wollen wir immer tiefer in den hinteren Teil des Landes. An viele kleinen Bächen mit Kaskaden vorbei, an denen allerhand Einheimische baden und die Sonne genießen, schlängeln wir uns am Hang entlang bis wir Fafiao erreichen.

    Hier gibt es eine Wolfsfalle in der die Dorfbevölkerung, in aufeinander zulaufenden Steinmauern, vor langer Zeit Wölfe zusammengetrieben hat. Am Ende der Anlage befindet sich ein tiefer Brunnen in denen die Tiere in ihrer Panik hineinstürzten und vermutlich erlegt wurden. Es ist schon Dunkel als wir nach mehreren großen Stausseen mit dem Sonnenuntergang den größten von Allen erreichen. Die Ufer des Alto Rabagao werden heute unser Nachtlager sein.
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