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  • Day 28

    Auf den Spuren des Porto

    September 3, 2017 in Portugal ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach einer sehr kalten Nacht nehmen wir ein Bad im eisigen Fluß, um uns dann im Naturpark Montesino und den gleichnamigen Dorf umzusehn. Die Landflucht im hinteren Teil Portugals ist in den meisten Dörfer hier nicht zu übersehen. Viele Häuser wurden dem Verfall preisgegeben. Nur in Montesinho selbst wurde mit viel Eigeninitative die Ursprünglichkeit der alten Häuser wiederhergestellt. So lässt sich erahnen, wie die Menschen hier früher gelebt haben.

    Als wir das Dorf verlassen stoßen wir auf eine kleine staubige Schotterpiste, die ins Nirgendwo zu führen scheint. Wir sind sehr nah an der spanischen Grenze und beschließen einfach zu schaun wo uns dieser Weg hinführen wird. Die Landschaft wird immer karger und wir schrauben uns auf den 1000 Meter hohen Gebirgspass in Richtung Spanien, wo nur noch übergroße Steineier die Landschaft dominieren. An einem einsamen Stausee verliert sich die Straße. Wir sind nun nur noch 100 Meter von der Landesgrenze entfernt.

    Durch die skurilen Steingebilde, die mit vertrocknetem schwarzen Moos überzogen sind und der Landschaft die von vielen Arten von Gräsern gespickt ist, wirkt es wie als hätten Riesen hier ihre Taschen geleert.

    Nachdem wir diese menschenleere aber fazinierende Gegend verlassen haben, halten wir direkt auf Barganca zu. Einem Städtchen mit einer vollständig erhaltenen Ringmauer unter der wir auf einem gepflasterten Platz übernachten. Leider befindet sich darunter die städtische Kläranlage, so dass die Fenster die Nacht geschlossen bleiben müssen.

    Am nächsten Tag fahren wir durch Olivenhaine und an vielen Esskastanien vorbei in Richtung Douro Fluß. Es begleiten uns Runde Weinberge, die für die Gegend typisch sind und uns die nächsten Tage begleiten werden. Als es dämmert lassen wir uns an einer Badestelle direkt unter der Autobahnbrücke Mirandela-Porto nieder. Die Bar sieht ziemlich verlassen aus und wir sind bis auf ein Pärchen aus Österreich und dem Wirt selbst die einzigsten Gäste. Als wir nach einem Schluck Portwein fragen greift der Barbesitzer zum Telefon und organisiert uns um 23 Uhr eine Flasche 40 Jahre alte Flasche robinroten Porto vom örtlichen Winzer aus dem kleinen Nachbardorf. Diese lassen wir uns schmecken und fallen erschöpft in die Betten.
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