Claude Jaquenod und Jörg Klausen unterwegs mit der H-Jolle SUI 2008 ‚Oyster‘ Read more
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  • Day 1

    St. Blaise - Portalban (10 km)

    May 23, 2020 in Switzerland ⋅ 🌧 11 °C

    Abfahrt von Greifensee um 11h Richtung St. Blaise mit Jürg's rotem Skoda und der Oyster im Schlepp. Der Himmel ist grau und das Wetter regnerisch und windig. Unterwegs werden wir von sintflutartigen Regengüssen heimgesucht. In St. Blaise angekommen, bereiten wir die Oyster auf die grosse Wanderfahrt vor. Um 17 h legen wir ab. Es bleibt trüb und eher kühl, der Wind ist schwach. Vor Portalban kommt böiger Joran auf, die Einfahrt in den Hafen nach ca 1h40 gelingt nicht wie geplant: die Segel geborgen schaffen wir es nicht, die Oyster mit Paddel auf Kurs zu halten, und werden gegen die Felsen der Hafenmole gedrückt. Dank Hilfe von Passanten bleibt der Schaden gering. Wir werden aber nach dem Passieren der Hafenmole wieder abgedrängt und landen quer vor den Dalben eines nicht belegten Platzes. Beidseits ragen grosse Motorboote über die Dalben hinaus, und vorne und hinten bleiben wenige Zentimeter. Anscheinend touchieren wir mit dem Bug ein blaues Motorboot, deren Besatzung zwar an Bord ist, die es aber nicht für nötig hält, uns zu helfen und abzuhalten.
    Den Abend verbringen wir in der mitten im Dorf aufs Trockene gelegten M/S Fribourg, ein ehemaliger Raddampfer aus der Escher-Wyss Werft, von 1913 bis 1966 in Dienst auf dem Neuenburgersee. Die Fischküche und eine Flasche Vuilly kommen sehr gut an bei uns beiden :-).
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  • Day 2

    Portalban - (Grandson) - Yvonand (37 km)

    May 24, 2020 in Switzerland ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach ausgiebigem Frühstück und Spaziergang durchs Dorf machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein gegen 11 h auf den Weg. Mit schwachen Winden, immer mal wieder unter Spi fahren wir dem Ufer entlang, passieren Estavayer-au-Lac und andere hübsche Orte am Südufer des Neuenburgersees. Gegen 15 h passieren wir Yvonand, fahren aber weiter Richtung Grandson. Unterwegs sichten wir einen grossen Trimaran, später einen Schoner. Der Wind frischt bei Grandson leicht auf und Claude kann doch noch ins Trapez steigen für die Rückfahrt nach Yvonand. Wir haben aus dem Debakel bei Portalban gelernt (oder dachten das zumindest), und sind eigentlich gut vorbereitet für das Einlaufen. Leider kann das Gross nicht wie geplant ganz geborgen werden, und der Wind ist wiederum zu stark für den Holzmotor. Dieses Mal ist es die Steuerbordseite, die die Felsen der Hafenmole touchiert. Ein gesetzter Herr verfolgt unser Unbill mit Interesse, fühlt sich aber nicht bemüssigt, uns zu helfen. Ich springe aus dem Boot, und kann so Schlimmeres verhindern. Beim Festmachen am Steg mit Gegenwind verliert Claude dann im falschen Moment die Balance ... und wird wieder pudelnass.
    Abends im Hotel de la Gare Felchen bzw. Fondue, mit einem Concise, der dem Vully von gestern aber nicht standhält.
    In der Nacht besucht uns eine schwarze Katze im Zimmer! Sie ist wohl über das Baugerüst durch das offene Fenster eingedrungen; ich koplimentiere sie hinaus in den Flur. Starke Kopfschmerzen, entweder zuwenig oder zuviel getrunken ...
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  • Day 3

    Yvonand - St. Blaise (52 km)

    May 25, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 16 °C

    Ein sonniger Morgen begrüsst uns, bereits um kurz nach 7 h ist Wind in den Baumwipfeln zu sehen. Mit ausreichendem Frühstück im Magen begeben wir uns zurück zum Hafen. Der Neuenburgesee präsentiert sich aufgewühlt, mit beeindruckender Welle und Schaumkronen. Die Prognosen hatten für den Morgen etwa 3 Bft auffrischend auf 4 Bft angekündet - mir scheint das jetzt bereits eine solide 4 zu sein ... Wir wechseln wieder auf die kleine Genua und verstauen unsere Säcke und Taschen mit der Aussicht auf einen langen, nassen Ritt zurück. Die Holepunkte etwas nach hinten verschoben, damit die Genua oben aufmacht, auch den Mast nach hinten getrimmt, um den Druck zu reduzieren. Ich bin durchaus ein wenig beunruhigt, ob wir das heil überstehen, denn Kentern ist wirklich keine Option.
    Wir laufen nur mit etwas ausgerollter Fock aus dem Hafen, um dann in sicherem Abstand vom Ufer das Gross zu setzen. Ich rolle die Genua ein, denn wir haben mit dem Gross schon genügend Druck im Rigg.
    Danach geht's kreuz und quer mit langen Schlägen wieder Richtung NE. Claude hält sich sehr tapfer im Trapez. Zwischenzeitlich ist es trotz Sonneschein kühl, denn wir werden immer wieder geduscht, die Wellen sind gut 1 m hoch.
    Vor Cortaillod ist der See etwas ruhiger, und wir können bei eingerollter Genua kurz verschnaufen. Ein Sandwich gibt wieder Kraft für die verbleibenden 22 km.
    Nach 4h40 machen wir souverän am Steg von St. Blaise fest. Ein toller, durchaus anstrengender Segeltag, und insgesamt eine grossartige Wanderfahrt!
    Abmasten, aufräumen, einpacken ... ein kleines Bier ... und dann eine unspektakuläre Heimfahrt auf den Schweizer Autobahnen, die trotz Corona bereits wieder recht intensiv befahren werden. Um 19 h schliessen wir unser Abenteuer in Greifensee ab.
    Danke, Claude, für die gemeinsamen Tage.
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