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  • Day 18

    Manta - häßlich oder schön?

    June 30, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach ner viel zu langen Busreise sind Annabel und ich endlich im Hotel angekommen. Ein Hotel, jahaa! Es war fast die billigste Variante, die wir in Manta mit Meerblick finden konnten. Nur leider sieht die Wahrheit manchmal anders aus. Das Hotel war ziemlich in die Jahre gekommen, der Blick ging statt zum Meer auf eine Baustelle zwischen den Häusern, der Röhrenfernseher war vermutlich aus den 80ern, Neonlicht strahlte von der Zimmerdecke und es gab keine Bettdecken, sodass ich nachts unter meinem Inlay- Laken gefroren habe.
    Aber es sol ja nur für ne Nacht sein. Zum Glück kann ich fast überall schlafen.

    Nach der ersten Nacht, doch etwas frierend, stehe ich morgens also vorm Hotel. Die Sonne scheint nicht, die Stadt ist grau. Der Fluß, der in Manta ins Meer mündet ist dreckig, also voller Müll, hellblaues-weißes Abwasser welches Richtung Meer sickert, ein merkwürdiger Gestank liegt in der Luft.
    Um einen besseren Eindruck zu bekommen gehe ich am Vormittag kurz in der Stadt und hab eigentlich ein Cafè zum frühstücken gesucht. Fehlanzeige. Ein Café, welches im Lonely Planet beschrieben wurde, hatte geschlossen. Es hatte sowieso fast alles geschlossen - war ja auch Sonntag. Nur die Elektronikgeschäfte hatten geöffnet, sodass ich wenigstens die WM im Schaufenster mit anderen Leuten auf der Straße sehen konnte.
    Schlussendlich habe ich ein Restaurant an einer Straße gefunden, in dem ne Menge Leute saßen und gegessen haben. Mir war eigentlich nur nach einem Kaffee und zusätzlich hat sie mir Bolón de queso empfohlen, ein ecuadorianisches Gericht, welches typisch für die Küste ist. Wie ein Kloß ( [kloːs] süddeutsch auch Knödel ;-)) aus grünen Bananen, Öl, Käse und Gewürzen. Dazu gibt's ein Spiegelei, Fleisch und Soße. Eigentlich lecker, aber gewöhnungsbedürftig zum Frühstück.
    Ich genieße die Atmosphäre, Fußball im TV oben an der Wand, Familien, die zusammen essen, Musik von der anderen Seite herüberschallend. Also zwischen dem etwas wuseligem Leben sitze ich am Tisch und genieße zu meinem Kloß nen guten Pott Kaffee.
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