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  • Day 157

    Gräueltaten der Roten Khmer

    December 23, 2017 in Cambodia ⋅ ☀️ 30 °C

    S21 ist ein Ort des Gedenkens. Gedenkens an eine Zeit, an die Geschichte Kambodschas, über die ich bis jetzt nichts wusste. S21 ist eine alte Schule, die zu Zwecken des kommunistischen Regimes zu einem Foltergefängnis umfunktioniert wurde. S21 ist ein Ort, an welchem min. 17.000 Menschen unsagbares Leid erfahren haben. Nur 12 dieser Insassen überlebten Tuol Sleng. Verfrachtet in dieses Gefängnis wurden die "Feinde des Regimes ". Feinde waren vor allem Intellektuelle. Hierbei reichte es allerdings schon aus, eine Brille gegen die Sehschhwäche zu tragen.

    Die kommunistische Idee war die Errichtung eines Bauernstaates. Religion, Bildung, moderne Maschinen und Wissenschaft waren verboten und wurden ausgelöscht; große Städte entvölkert und die Bevölkerung zur harten Landarbeit gezwungen. Ohne genug zu Essen und min. 15h täglicher, harter Feldarbeit sind die meisten Menschen bereits ohne weitere Folter gestorben. Mindestens 1,7 Millionen Menschen in diesen 4 Jahren.

    Von 1975-1979 , fast 4 Jahre lang, waren die Angkar an der Macht. Ihr Anführer Pol Pot, sowie die Regierung als solche wurde auch von der westlichen Welt unterstützt. Es gab kommunistisch geprägte Proteste, gegen den Kapitalismus und pro Pol Pot und die Roten Khmer. Die UN lud den Anführer als Vertreter Kambodschas ein und hofierte ihn.

    Die Verherrlichung dieser "Gleichheitsideologie" ohne zu verstehen was tatsächlich in Kambodscha geschah. Immer bereit den Funktionären ihre Lügenmärchen abzukaufen. So hat auch Schweden ein düsteres Kapitel in dieser Geschichte. Mehr noch, als über die Gräultaten hier, bin ich deshalb von dem naiven, dummen und berechnenden Verhalten der westlichen Welt geschockt. Wie schon zu Zeiten der Nazis, gibt es leider immer Länder und Politiker, die die Wahrheiten nur aus Machtstreben verschönern oder ausblenden. Unsere Verantwortung liegt darin dieses nie zu vergessen, Berichte kritisch zu hinterfragen und nicht vorschnell zu urteilen. Sachliche Berichterstattung, die uns eigenes Mitdenken erlaubt, freier Journalismus und Meinungsbildung ist hierfür mehr als bedeutend. Propaganda- und Schlagzeilenblätter (Bildzeitung und Co.) sollten meiner Meinung nach nur aus dem Sportteil bestehen.

    Bitte lest Euch die ersten 3 Fotos durch!
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