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  • Day 8

    Ein Tag am See

    May 1, 2018 in Kenya ⋅ ☀️ 17 °C

    Der erste Mai, labour day, ist auch hier in Kenia ein Feiertag, so dass Claudia und ich nochmal einen Tag gemeinsam verbringen konnten. Wir hatten uns schließlich entschieden, zum Hell's Gate National Park und zum Lake Naivasha zu fahren und hatten dafür wieder Pius engagiert, haben aber Claudias Land Rover genommen. So war es für uns entspannter als selbst fahren zu müssen, die Straßenverhältnisse lassen doch einiges zu wünschen übrig, riesige Schlaglöcher tauchen ständig irgendwo unvermittelt auf und die Leute fahren zwar nicht aggressiv aber eben auch nicht ganz ungefährlich.
    Das tolle am Hell's Gate National Park ist, dass man mit dem Fahrrad durch fahren kann. Der einzige Park, in dem das geht. Claudia war schon mal da und plädierte für einen Guide, der uns dann auch durch die Schlucht führte, wo man ohne einen Ortskundigen sowieso nicht rein darf. Das ist ja auch immer ganz schön, wenn man jemanden hat, den man fragen kann, wie welcher Vogel heißt und wie die Gegend entstanden ist. Wir befinden uns nämlich hier im Great Rift Valley, wo zwei tektonische Platten auseinander driften und in früheren Zeiten ein Vulkan das Lavagestein und die Umgebung formte. Es gibt in der Schlucht heiße Quellen, das Wasser tritt mit 40 bis 70 Grad aus dem Gestein aus. Das klettern in die und in der Schlucht war abenteuerlich und hat echt Spaß gemacht. Wir hatten Glück, dass es nicht geregnet hat oder hatte, dann ist es nicht möglich, da rein zu klettern, denn teilweise kommt das Wasser dann sehr plötzlich von den Seiten runter gestürzt. Man läuft tatsächlich unten am Grund entlang und es ist faszinierend, wie das Wasser das Gestein geformt und geschliffen hat. Hell's Gate diente wohl auch als Kulisse für den zweiten Tomb Raider Film, ich glaub, den muss ich mir demnächst noch mal anschauen ;)
    Nach Besichtigung der Schlucht gings zurück mit dem Rad, nochmal vorbei an den ganzen Pumbas, Zebras und Giraffen (eine andere Art als im Samburu Nationalpark). Mittlerweile waren wir ganz schön hungrig und der Hintern tat uns etwas weh, wir hatten das mit dem frühstücken vergessen und die Mountainbikes waren okay, aber auch nicht wahnsinnig gut gefedert.
    Bei einem netten italienischen Restaurant am See haben wir dann Mittag gegessen, bevor wir zu einer kleinen Bootstour starteten. Schon bevor wir ins Boot eingestiegen sind haben wir ein Nilpferd gesehen - außerhalb des Wassers! Das ist schon was besonderes. Noch viel mehr davon gab's im Wasser zu sehen, aber dann sieht man halt immer nur die Köpfe. Außerdem gab's noch jede Menge Vögel zu sehen - Fischadler, Kormorane und Pelikane. Jede Menge Pelikane, ein ganzer Schwarm, der erst in die eine und dann in die andere Richtung schwamm. Die Kormorane hatten sich die Beobachtungsposten auf den abgestorbenen Bäumen gesichert. Der See war wohl früher mal deutlich größer, dann sank das Wasser stark. In den letzten Jahren ist es aufgrund des Klimawandels wieder gestiegen und deshalb stehen jetzt Bäume unter Wasser und sterben ab. Am Ufer stehen diverse Gewächshäuser, in denen die Rosen wachsen, die wir im Supermarkt kaufen und die hier den See verschmutzen. Sollte man vielleicht das nächste Mal drüber nachdenken bevor man für 2,99 € zuschlägt.
    Aber an einem Punkt sah man gleichzeitig Nilpferde und Pelikane im Wasser schwimmen und am Ufer Giraffen stehen. Das war schon grandios. Zumal wir ziemlich perfektes Wetter hatten, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Aber abends waren wir richtig platt.
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