Sommer 2019

August 2019 - April 2024
An open-ended adventure by Annett Read more
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  • Day 2

    Urlaubsstart am Edersee

    August 3, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Am Freitagabend noch bin ich im strömenden Regen losgefahren, um meinen Opa im Edertal im Wohnwagen meiner Eltern zu treffen. Am nächsten Morgen zog das Wetter erst zögerlich auf, später hatten wir dann aber schönen Sonnenschein.
    Wir besichtigten das Pumpspeicherkraftwerk und fuhren mit der Standseilbahn hoch zum Oberbecken. Die Aussicht dort war noch sehr diesig, aber der Edersee erkennbar.
    Danach waren wir im Wildtierpark, wo uns eine Greifvogelshow vor der Kulisse des Edersees und der Burg Waldeck begeisterte. Leider waren die meisten Wildtiere nur zu erahnen, trotzdem ein schöner Ausflug.
    Nach dem Abendessen fuhren wir noch mal zur Staumauer, die ab Einbruch der Dunkelheit in verschiedenen Farben illuminiert wird. Sehr sehenswert!
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  • Day 5

    Auf Fontanes Spuren

    August 6, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Am Sonntagnachmittag bin ich im Seecamp Malge, am Breitlingsee in der Nähe von Brandenburg an der Havel, angekommen. Nachdem ich mich mit und in meinem Zelt häuslich eingerichtet habe, bin ich erstmal den Campingplatz erkunden und schwimmen gegangen. Jeder Campingplatz ist ja eine Welt für sich, das ist immer wieder spannend. Das Wasser im See ist Badewannenwarm und algengrün. Trotzdem schön.
    Gestern gings dann mit dem Fahrrad ne große Runde um die Seen. In Plaue fand ich einen schönen Schlosspark mit Rehen, einer wunderschönen alten Kirche nebst Friedhof und einer Statue sowie diversen Gedichten von Fontane. Außerdem ein Schloss, leider hat das Restaurant nur abends geöffnet.
    Die Strecke danach führte dann an großen Straßen entlang bis nach Brandenburg rein, aber dessen Besuch hatte ich für heute geplant. Schlussendlich kam ich wieder am Campingplatz an und war ganz schön kaputt. Ne Runde Schwimmen machte mich wieder munter.
    Abends saß ich noch lange da und hab auf's Wasser geguckt.
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  • Day 5

    Im Schnelldurchgang durch Brandenburg

    August 6, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute also Brandenburg an der Havel. Man empfahl mir die Besichtigung per Fähre - man fühle sich wie in den Everglades, so viel unberührte Natur sehe man da. Und Boot fahre ich ja sowieso gern. Leider hatte ich mich etwas vertan beim Blick in den Fährplan und dann fuhr die Fähre später ab und früher wieder zurück, so dass mir nur ein paar Stündchen blieben. Der Dom reizte mich am meisten und so konzentrierte sich mein Besuch in Brandenburg vor allem darauf und einen kurzen Stadtrundgang sowie ein leckeres Softeis. Der Dom war wirklich wunderschön und beinhaltete außerdem noch eine Ausstellung zum Wald im Dom. Wie passend. Für mich ;)
    Leider hab ich von den Loriot Möpsen dann auch nur einen gesehen... Durchaus ein gelungener Ausflug, zumal ich die Fahrt mit dem Boot wirklich genießen konnte.
    Das Schwimmen im See mit anschließender Dusche ist quasi schon Routine geworden. Dann habe ich mir noch was Leckeres gekocht und setze mich den Rest des Abends an den See. Meine Nachbarn hier auf dem Zeltplatz sind mir irgendwie zu laut...
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  • Day 6

    Über Kloster Lehnin nach Potsdam

    August 7, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Man glaubt ja gar nicht, wie lange es dauert, bis man seine ganzen Sachen wieder im Auto verstaut hat. Zumal so ein Auto ja auch nicht gerade zum Minimalismus anhält...
    Aber relativ pünktlich um zwölf habe ich ausgecheckt am Campingplatz und bin Richtung Lehnin gefahren. Dort steht ein altes Zisterzienserkloster. Markgraf Otto von Brandenburg stiftete es, weil er dort unter einer Eiche liegend einen Traum hatte von einem Hirsch, der ihn bedrohte und erst von ihm abließ, als er Christus um Schutz anrief. Seine Gefolgsleute deuteten den Hirsch als die Slawen, die das Land bedrohten und rieten Otto, eine Schutzburg zu errichten. Markgraf Otto ließ jedoch lieber das Kloster errichten, weil er lieber Mönche im Gebet dort haben wollte, da ihm Christus im Traum ja auch geholfen hat. Ein Stück der versteinerten Eiche findet sich in den Treppenstufen vor dem Altar der Klosterkirche.
    Heutzutage wird das Kloster von den diakonischen Werken als Tagungsort, Beratungsstelle, Hospiz und so weiter genutzt.
    Während ich im Museum den Geschichten der Zisterzienser und der Diakonissen nachspürte, gab es draußen einen kurzen Schauer. Danach kam sogar die Sonne ein bisschen heraus.
    Ich legte noch eine kurze Pause auf dem Steg am Skulpturenpark ein und machte mich dann auf den Weg nach Potsdam. Dort konnte ich eine Nacht bei Antonia verbringen, bevor es Donnerstag früh morgens nach Riga ging. Abends haben wir noch ein Picknick im Park mit Dorothea und den Kindern gemacht und später habe ich mir noch eine Unterkunft für Riga gebucht.
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  • Day 7

    Regen in Riga

    August 8, 2019 in Latvia ⋅ 🌧 15 °C

    Nach ultra frühem Aufstehen, pünktlich und mit dem Aufladekabel für die neue Kamera im Gepäck gings mit Air Baltic ziemlich komfortabel nach Riga. Gut angekommen, aber es regnet. Also erstmal nen Schirm kaufen. Mein Autoschirm befand sich nämlich leider nicht mehr im Auto und so musste ich ja schon im Edertal ohne Schirm auskommen...
    Das "naughty squirrel Hostel" ist ganz cool, super zentral gelegen hat WLAN ;) Das Café, in dem ich grad sitze auch und der Flughafen hatte auch schon welches. Deutschland ist da echt so lahm...
    Na jedenfalls hab ich schon zwei Kirchen besichtigt und bin bestens über den lettischen Schmuck der Frühzeit bis heute informiert. Hier ist auch in die Petruskirche eine Ausstellung integriert, die mich sehr angesprochen hat. Zum Thema Sommer in Kunst und Handwerk und mit Bezug zu den vier Elemente. Tolle Farben und Strukturen und ruhige Musik dazu. Sehr schön.
    Gleich muss ich glaube ich noch mal ein Nickerchen machen. Hab mich heute Abend zum Biertasting angemeldet.
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  • Day 9

    Hangover in Riga

    August 10, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 12 °C

    Also... das Biertasting hatte es in sich. Vierzehn Sorten! Aber witzig. Wieder nette Menschen (Franzose, Chilene, Kanadier, Kalifornier) kennen gelernt und beim Irish Slap Kartenspiel wurde das Trinken noch witziger. Oder vielleicht auch anders rum. Na jedenfalls wars heute morgen dann mehr so Aua Kopf, aber man kann den Tag ja auch mal ruhig angehen und erst um zwei irgendwo hin schlendern. Schlendern kann man hier super. Es ist alles mega nah und fußläufig zu erreichen. Und da es zwar trocken, aber immer noch sehr bewölkt war, bin ich ins Kunstmuseum gegangen, das wollte ich mir sowieso anschauen.
    Das war auch echt spannend, Kunst gibt ja auch immer einen guten Einblick in die Geschichte und die Seele eines Landes. Vor allem auch die Sonderausstellungen waren toll, z.B. über eine Künstlerin Hilda Vika, die Anfang des 20. Jahrhunderts gelebt und gemalt hat, viele Frauenfiguren und auch viel sich selbst. Und es gab eine Art Dachboden ganz in weiß von dem aus man auf eine Dachterasse konnte.
    Dann wieder zurück schlendern bei Sonnenschein. Im Hostel fand sich auch schnell Gesellschaft zum Essen gehen. In der Bar gabs dann auch später noch Livemusik, sehr cool.
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  • Day 10

    Jetzt aber mal richtig Sightseeing

    August 11, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 20 °C

    Gestern hab ichs ja dann ruhig angehen lassen und konnte heute dann frisch mit einer 10 Uhr Verabredung zum Frühstück starten. Der gut strukturierte Münchner Joseph hatte da schon mal ein Café ausgesucht, von dem aus ich zum Jugendstil und er zu irgendeinem Holocaust Denkmal, Museum oder ähnlichem starten konnte. Riga bildet sich schon sehr viel auf seine Jugendstilhäuser ein, sie sind aber auch wirklich schön und in einem Viertel sehr konzentriert. Wenn ich schon mal da bin, geh ich auch ins Museum hab ich gedacht. Das war nett gemacht, aber echt überteuert im Vergleich zu anderen Eintritten hier. Wunderschön war das Treppenhaus und irgendwie interessanter die Wohnung des Malers Janis Rozental, von dem ich einiges im Kunstmuseum am zuvor gesehen hatte.
    Auf dem Weg zurück in die Altstadt habe ich mir noch die orthodoxe Kirche angeschaut und bin danach erstmal in eine oft empfohlene Kneipe zu Knoblauchbrot und Cider abgetaucht (die komplette Kneipe liegt im Keller und man verlässt eine Zeitlang das Sonnenlicht). Zum Brot gabs Käse, Knabbergemüse und saure Gürkchen. Die haben hier irgendwie einen Faible für die. Auf meiner vegetarischen Pizza vorgestern befanden sich auch welche! Es hat besser geschmeckt, als erwartet.
    Danach geht noch was, dachte ich. Ab in das schöne bunte Haus gegenüber vom Rathaus, kurz hatte ich es für eine Kirche gehalten. Es stellte sich aber heraus, dass es das Haus der Schwarzhäupter war. Eine Vereinigung von jungen unverheirateten Handelsmännern im 17./18. Jh., die sich dort trafen und eben ihren Geschäften mit anderen Hansestädten nachgingen. Schwarzhäupter deshalb, weil sie den hl. Mauritius zu ihrem Schutzpatron wählten. Das Haus wurde, wie so vieles andere in Europa im Krieg zerbombt, die Russen haben es danach ganz abgerissen, aber in den Neunzigern wurde es wieder neu aufgebaut, deshalb sieht es jetzt so schön neu und bunt aus. Immerhin die Kellergewölbe waren noch original erhalten und der Ballsaal oben ließ mich von eben jenen träumen.
    Im Hostel zurück traf ich außer wieder auf jede Menge Deutsche (warum wimmelt das hier nur so vor denen? Der Verdacht drängt sich auf, dass es einen Zusammenhang mit dem Rammstein-Konzert letzte Woche gibt...) auch auf David, den Chilenen vom ersten Abend. Wir beschlossen, den Abend lieber gemeinsam als mit der Hostel-Pubtour zu verbringen. Und da ich, wie eigentlich in jeder Stadt schon nach kurzer Zeit, einen ganz guten Überblick über alles wichtige hatte, konnte ich David eine private Walking-Tour durch Riga geben. Diese schlossen wir mit einem Cocktail und einem fantastischen Blick über die Stadt in der Skyline Bar des Radisson blue Hotels ab.
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  • Day 11

    Life is better at the beach

    August 12, 2019 in Latvia ⋅ 🌧 24 °C

    Gestern gings mit dem Zug raus nach Jurmala an den Strand. Weg von der hippen Großstadt sind auch die Touristen andere, viele Einheimische tatsächlich und vereinzelt auch ein paar Deutsche, Niederländer und Franzosen, diese drei sind einfach überall ;)
    Und das Wetter war gestern richtig schön warm und sonnig und zum Glück hatte ich noch ein Hostel hier gefunden. Ein ziemlich neues, helles, sauberes, in einem Einfamilienhaus. Der Gastgeber wohnt zeitweise mit seiner Familie auch hier, wenn nicht so viel los ist und ist selbst begeisterter Reisender. Da gerade nur eine Russin und ich hier sind, ist die Familie auch da und es ist voll nett familiär. Ansonsten wohnt hier am Meer auch sehr das Geld, zumindest lassen das einige Villen und Autos vermuten.
    Bis zum Strand sind es nur ein paar Meter durch ein kleines Kiefernwäldchen und dann kann man in beide Richtungen kilometerweit schauen. Eine gute Infrastruktur an Umkleidekabinen, Imbissen und Toiletten gibt es auch und, es ist echt nicht viel los. Und das Meer ist herrlich! So lässt es sich aushalten. Abends dann noch im Zentrum Fisch gegessen. Der ÖPNV läuft hier. Echt super und mega günstig.
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  • Day 12

    Unterwegs in den Lost Places

    August 13, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 21 °C

    Um einen bisschen besseren Eindruck von Land und Leute zu bekommen, bin ich hier echt richtig, weil wenig Touristen und mehr Menschen, die hier leben. Aber es gibt auch einige leerstehende Häuser zwischen den teuren Villen. Gestern war ich in einer völlig verlassenen Ecke. Eigentlich wollte ich auch wegen den Mooren dorthin, die habe ich mir am Ende jedoch geschenkt. Es gab einfach zu viele Mücken dort und ich hatte vergessen, das Anti-Mücken-Spray aufzutragen.
    Kemeri war jedenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts ein beliebter Kurort, wegen der Seeluft und Schwefelquellen. Einige Sanatorien gibt es an der Küste noch, Kemeri liegt ein Stück landeinwärts und dort ist das meiste verfallen und verlassen und niemand will dort hin, weil es dort ein Heim für Obdachlose gibt, erzählte mir die Frau vom Hostel. Schöne Fotomotive gäbe es aber dort. Das stimmt auch und ein spannender Ausflug war es auf jeden Fall, aber diese verlassene Atmosphäre ist schon komisch. Lädt jetzt nicht dazu ein, lange dort bleiben zu wollen. Obwohl es dort ein riesiges Hotel gibt, was man sich durchaus als Luxusdomizil vorstellen könnte.
    Als ich genug hatte (vor allem auch von den Mücken) bin ich in den nächsten Bus gestiegen und in ein Restaurant am Strand gefahren, welches mir meine Vermieter empfohlen hatten.
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  • Day 13

    Auf den Spuren der Bartmeise

    August 14, 2019 in Latvia ⋅ ⛅ 18 °C

    Eine der besten Arten, ein Land besser kennen zu lernen, ist ja wie ich finde, per Fahrrad. Man ist nicht so schnell und gebunden wie mit Auto oder Bus, kann aber deutlich größere Distanzen zurück legen als zu Fuß. Glücklicherweise gab es im Hostel ein Fahrrad, was ich ausleihen konnte. Ein anderer Gast hatte es Andrej verkauft, nachdem er monatelang damit durch die halbe Welt gereist war. Ein gutes Mountainbike, aber am Ende des Tages tat mir alles weh. Ich bin erst ein gutes Stück die Küste hoch, an noch protzigeren Villen und einem Campingplatz, wo nix los war. Angeblich weil der Sommer so schlecht und unbeständig sei dieses Jahr. Aber so schlecht ist das Wetter ja nun auch wieder nicht.
    Nach einer Pause mit einer großen Portion frittierter Tintenfischringe und Garnelen bin ich zum Kanieri See abgebogen, damit ich noch was vom Nationalpark sehe. Da ich mir alleine nicht traute, ein Ruderboot auszuleihen, lief ich so ein bisschen rum. Dabei traf ich auf ein Ehepaar aus Reutlingen, die mir einen Steg empfahlen, auf dem man die seltene und äußerst reizvolle Meisenart der Bartmeise beobachten könne. Man würde sie am Gesang erkennen und sie würden wie kleine "Bobbele" aussehen. Zum Glück hatte mich das Paar zu diesem Zeitpunkt schon wieder eingeholt und ließ mich mal durchs Fernglas schauen. Es gelang mir schließlich sogar, ein Foto von den Bobbeles zu machen. Ansonsten gab's noch diverse Eidechsen, Libellen, Blindschleichen und Silberreiher zu sehen. Faszinierend. Und das Licht war total schön, die Wolken spiegelten sich im Wasser und gaben schöne kontrastreiche Bilder.
    Irgendwann musste ich mich dann aber trennen und versuchen, den Zug in Kemeri noch zu bekommen. Die ganze Strecke zurück hätte ich nicht geschafft. Hat aber geklappt und zum Glück traf ich da auf meine Hostel-Mitbewohnerin, die mir half, das Fahrrad in den Zug und wieder heraus zu hieven.
    Bei wunderschöner Abendsonne bin ich noch mal schwimmen gegangen und danach mit zwei deutschen Mädels Essen gewesen. Mit Sarah und Andrej hatte ich tags zuvor schon zusammen gesessen und bei einem Bier Geschichten vom Reisen geteilt. Lena kannte ich schon vom Hostel in Riga. So klein ist die Welt.
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