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  • Day 107

    Skurril, aber La Pazt schon.

    February 5, 2020 in Bolivia ⋅ ☁️ 7 °C

    Bei einem ersten Gang durch die Straßen rattern die guten Doppelmayr Gondeln über unseren Köpfen hinweg. Fehlen nur die Halterungen für Ski und Snowboard und die Schlangen gestresster Deutscher auf der Jagd nach Pistenkilometern beim Einstieg.

    Ganz andere Stimmung herrscht auf dem Hexenmarkt, wo man Läden gefüllt mit getrockneten Lama Föten, allerlei Heilkräutern und Opfergaben für Pachamama (Mutter Erde) findet, die man in spektakulärer Weise anzünden kann.
    Außerdem können Schamanen hier Opfergaben wie zB Miniatur Häuser und Autos segnen, damit die Häuser nicht einstürzen (notwendig bei der Bauweise) oder Autos keinen Unfall bauen (ja, die Autos fahren, nicht die beschwipsten Fahrer). Was das alles mit Pachamama zu tun hat? Keinen Blassen! Aber den ganzen gesegneten Kruscht zündet man mit 96%-Alkohol an und es entsteht ein hübsches Lagerfeuer. Also warum auch nicht!

    Der Friedhof besteht hauptsächlich aus mehrstöckigen Einbettgräbern (in guter Lage, an Nichtraucher abzugeben).
    Da der Friedhof überlastet ist, werden die Überbleibsel aber nach 5-10 Jahren wieder da rausgekratzt. Fast so appetitlich wie die Lama Föten!
    Außerdem haben wir uns das Cholita Wrestling nicht entgehen lassen, bei dem sich pummelige Frauen in monströsen Röcken an den Haaren ziehen und einen bluternsten Fake-Kampf liefern. Die brodelnde Stimmung der Bolivianer schwappt glatt auf uns über auch wenn wir nicht ganz verstehen was der Zirkus eigentlich soll.
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