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  • Day 46

    Das Tal der Wasserfälle - Yosemite

    June 23, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach diesem längeren, ungewollten Aufenthalt vor dem Yosemite National Park, haben wir uns am Freitagnachmittag doch noch aufgemacht den Park zu durchqueren. Im Yosemite selbst gibt es nur zwei Campingplätze, die nach dem First-come-first-serve-Prinzip funktionieren. Alle anderen muss man Wochen vorher reservieren. Natürlich war es am Nachmittag für beide schon zu spät, was wiederum gar nicht so schlimm war, denn die beiden Plätze liegen so nah am äußeren Rand des Parks, dass der gratis Campingplatz direkt hinter dem Osteingang genauso gut gelegen ist. Auf dem Weg zur Ostseite bekamen wir dann schon einen ziemlich coolen Eindruck von der Schönheit des Parks - riesige graue Felsmassive, dunkler grüner Wald, Wasserfälle und Seen und das alles nur ein paar Kilometer entfernt von der Wüste Nevadas - unglaublich wie schnell sich die Landschaft in diesem Land um 180° drehen kann. Unser Abendessen kochten wir an einem wunderschön klaren Bergsee. Das Essen war eher der Kategorie: Irgendwie müssen wir ja überleben, dafür war aber die Aussicht und der Flair des Ortes unbeschreiblich. Bei ca 30° und frischem Wind, ließ ich mich natürlich nicht lumpen eine Verdauungsrunde durch den See zu drehen - wunderbar erfrischend und mit Worten nicht zu beschreiben. Schweren Herzens machten wir uns von dort auf den Weg zum Campingplatz. Es gab zwar keine Toilette, dafür aber 1 Trillionen verdammter Mücken. Mindestens. Allein Sarahs Nacken konnte ein Dutzend groß geschwollener Stiche aufweisen, Gesicht, Arme, Beine waren am nächsten Tag ebenfalls komplett zerstochen. Dennoch waren wir froh dort untergekommen zu sein, denn auf gratis Campingplätzen trifft man oft junge Gleichgesinnte. Neben zwei netten Amerikanerinnen, die uns einen Hike für den kommenden Tag empfehlen konnten, trafen wir noch Claire und Guy aus Cambridge, mit denen wir dann den besagten Hike am Samstag in Angriff nahmen. Die Beiden sind schon seit 5 Monaten unterwegs. Erst durch Asien, dann durch Australien und Neuseeland und jetzt in Amerika. Es soll noch hoch bis Vancouver gehen und von dort nach Island. Gegen 7 Uhr gings dann gemeinsam Richtung Yosemite Valley und zu unserem ca. 14/15 km langen Hike zu den Nevada Falls. In 3 Etappen ging es an zwei weiteren Wasserfällen vorbei, stetig bergauf - ca. 2000 feet Höhenunterschied. Es war sehr heiß und anstregend, aber es war es auch definitiv wert, denn von oben hatte man einen traumhaften Blick ins Tal und auf die Wasserfälle. Von den empfohlenen 4l Wasser pro Person, hatten Sarah und ich jeweils starke 0,75l dabei, was zur echten Herausforderung wurde. Leider hatte uns die ungewollte Pause vor dem Yosemite einen Großteil bzw. alle unsere Lebensmittel gekostet und wir konnten vorher keinen Supermarkt ausfindig machen, der ansatzweise die Preise bieten konnte, die wir sonst bezahlen, was wiederum mit ein Grund dafür war, den Park am Abend schon wieder verlassen zu müssen. Der Mückenverseuchte Campingplatz war leider keine Option mehr, also verabschiedeten wir uns auch von Claire und Guy und machten uns auf den Weg Richtung San Francisco. Da sich unsere Route bis auf ein paar kleine Unterschiede sehr ähnelt, könnte es sogar sein, dass uns die Beiden noch einholen und wir sie an der Westküste wiedertreffen. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt. Der Yosemite war ein wirklich sehr sehr cooles Erlebnis. Leider gilt auch hier - zu viele Menschen.. bla bla bla. Ein weiterer Tag wäre trotzdem irgendwie nett gewesen, aber den gönnen wir uns dann an der Westküste. Am Strand. Mit Bier. Und Wassermelone. Oder irgendeinem anderem Luxusgut. Ihr hört von uns aus San Francisco! CheersRead more