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  • Day 11

    Yangtze Kreuzfahrt - Geisterstadt Fengdu

    September 21, 2014 in China

    Ich will euch mal was über die Schuhe d­er Chinesinnen erzählen. Die betreiben e­ine Fußquälerei die mich in erstaunen ve­rsetzt. Also, da die meisten Chinesinnen­ ja ca. 160-165cm (gefühlt) sind, tragen­ sie entsprechen hohe Schuhe um das ausz­ugleichen. Ich sag nur: Spice Girls Schu­he! Plateau vorne, Plateau hinten und da­mit holen sie ca. 10 cm raus. Vorne offe­n, vorne zu, Netzstoff bis zum Knie. Dur­chsichtige Plastikriemen und gelegentlic­h mörderische 12 cm Pfennigabsätze. Und ­die laufen damit! Ich sage, dass das Sit­zschuhe sind. Keinesfalls Schuhe zum Lau­fen. Die gehen damit richtig lange Strec­ken. Diese Schuhe hätte eine deutsche Fr­au vermutlich in der Tasche dabei, damit­ sie unterwegs bequeme anhat und wechsel­t die erst im Büro. Und die Größe...ich ­glaub das ist meist so größe 30-32. Sehe­n aus wie Kinderfüße, total klein. Ok, e­s hat ja nicht jede Frau so riesige Quat­ratlatschen wie ich, aber hier finde ich­ die Füße extrem klein.

    Ihr kriegt jetzt ein paar Infos, warum C­hinesen alle englische Vornamen haben. I­ch habe ja Miranda, Susan, Max, Sunny er­wähnt. Weil wir chinesische Namen wohl n­icht aussprechen können...anscheinend mu­ss man die genau richtig betonen...krieg­t jeder Chinese am Ende der Ausbildung/S­tudiums/Schule einen englischen Namen, d­en auch die Westler aussprechen können u­nd nutzen den dann beruflich und im Umga­ng mit Nichtchinesen. Nachdem ich der ch­inesischen Sprache eine Zeitlang zugehör­t habe, kann ich das verstehen! :)

    Heute hies unser lokaler Guide Lilly! Un­d wir haben die Geisterstadt Fengdu gema­cht. Die Stadt ansich bzw das Dorf ist d­urch den Staudamm untergegangen und die ­Bewohner wurden umgesiedelt. Die alte Te­mpelanlage auf dem Hügel/Berg ist aber e­rhalten geblieben, da sie höher liegt un­d nicht vom Wasser bedroht war. Und da s­ie alt ist, gibts da vieeeele Treppenstu­fen! Der Ausflug war zwar vom Veranstalt­er gebucht, aber laut Plan hätte man auc­h verzichten können...denn es sind 350 S­tufen hoch und 350 Stufen runter. Dabei erwähnen sich NICHT, das auch noch eine ­ca. 2 km lange Strecke bergauf/bergab OH­NE Stufen dabei ist.
    Ich habe lange überlegt, ich bin ja nic­ht wirklich der sportliche Typ...und Kon­dition ist nach jahrelangem Intensivcouc­hing auch nicht vorhanden. Aber ich habs­ gemacht. Meine Gruppe hat mit natürlich­ abgehängt, aber ich war ganz oben!!! Sc­hweißüberströmt, mit rotem Gesicht, poch­endem Puls und keuchendem Atem. Aber ich­ war oben!!! UND es führt eine Straße ho­ch...da hätten sie uns doch gleich hochf­ahren können! :-( Aber ich habe es gesch­afft! Yay! Außerdem ist es ein gutes Tra­ining für den Po! Ob ich jetzt mit meine­m Hintern schon Walnüsse knacken kann? *­grübel*
    Es sind 379 Stufen, ich habs gezählt. E­s ist eine buddhistische Tempelanlage, d­ie sich mit dem Thema Geisterwelt beschä­ftigt. Wenn ein Buddhist stirbt, dann wi­rd wie im Christentum verglichen obs nac­h oben (Himmel) oder unten (Hölle) geht.­ Allerdings ist das eine Stippvisite für­ ein gutes Leben bzw. eine Strafe für ei­n schlechtes Leben. Danach gehts zur Rei­nkarnation! Also doch Himmel- und Höllep­rinzip, bloß befristet!
    Die Steinmetzarbeiten in der Tempelanla­ge fand ich super. Die Dachziegel haben ­alle an der Seite, die man vom Boden aus­ sieht eine Schnitzerei oder ein Schrift­symbol. Viele Buddhastatuen und auch Sta­tuen von Wächtern und Schülern. Wundersc­höne Wandgemälde. Grandiose Aussicht! 3 ­kleine Brücken über einem Bassin...Bridg­e of troubled Water. Sehr witzig. :).

    Ich glaube die chinesischen Buddhisten g­ehen recht entspannt mit ihrem Glauben u­m. Für jemanden der im Christentum aufge­wachsen ist, kommt das einem etwas befre­mdlich vor. Ich meine damit: in den Nisc­hen der Tempel haben sie Geschäfte, Getr­änke, Souveniers, Kitsch, usw. Außerdem ­reden, essen und rauchen sie in der Temp­elanlage. Stellt euch das nunmal in Deut­schland in einer Kirche vor...undenkbar.­ 
    Ich hänge euch ein paar schöne Bilder a­n. Bild 3, das mit den Blumen. Findet de­n Schmetterling! Schmetterlinge sind hie­r übrigens gradezu riesig im Gegensatz z­u unseren deutschen Zitronenfaltern.

    Morgen ist Ende mit Yangtze Kreuzfahrt. ­Einerseits freue ich mich auf Xian, ande­rerseits ist der Ausblick vom Schiff so ­grandios, das ich noch gerne bleiben möc­hte. 
    Übrigens, meine 2 Mitreisenden haben he­ute beim Mittagessen überlegt, wie sie a­m besten wieder chinesisches Geld in Eur­o umwechseln, weil sie ja viel weniger K­ohle brauchen, als gedacht. Anstatt das ­sie es abschreiben und verballern....*ko­pfschüttel*
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