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  • Day 186

    Bis zum nächsten Mal Myanmar

    August 8, 2017 in Myanmar ⋅ ⛅ 30 °C

    Und schon gehören vier Wochen Myanmar schon wieder der Vergangenheit an. Myanmar, du warst für mich die große Unbekannte. Zuvor stellte ich mir die Frage, wie es wohl sei ein Land zu besuchen, dessen Entwicklung durch das Diktat eines Militärregimes für fast ein halbes Jahrhundert zum Stillstand kam. Ein Land, in dem der Alltag seines Volkes noch immer von Krieg und Mord bestimmt wird. Ein Land, das zu den größten Heroinproduzenten weltweit gehört. Wie ist das Reisen in einem der ärmsten Länder der Welt?
    Im ehemaligen Burma angekommen herrscht eine friedliche, für Reisende offenkundige Oberfläche. Doch weite Teile des Landes sind noch immer nicht für die Öffentlichkeit geöffnet, die Stimme des Volkes ist verstummt, schwere Unruhen erschüttern das Land bis heute.
    Myanmar, du giltst als das goldene Land, als das Juwel Asiens. Deine Tempel und Pagoden glänzen im gesamten Land prächtig um die Wette. Deine Liebhaber sagen, hier sei alles Gold, was glänzt! Im Gegensatz hierzu gibt es kaum Kühlschränke, eine miserable Energieversorgung und katastrophale Straßen. Die Armut deines Volkes ist nicht zu übersehen. Aber offensichtlich ist auch die pure Freude in ihrem Gesicht, wenn sie mich mit ihren von Betelsaft zerfressenen Zähnen anlächeln. Noch haben sie ihre Seelen nicht an den Tourismus verloren, noch sind dieses Lächeln und diese Freude echt.
    Myanmar, ich bin mir selbst nicht sicher was mich an dir so fasziniert, aber ich habe mein Herz an dich verloren. Das Reisen ist kein Leichtes, aber gerade das macht den Reiz aus. Noch lässt sich das authentische Myanmar erkunden. Reisen mit dir ist noch teilweise ein Abenteuer.
    Ein kulinarisches Highlight bist du nicht. Das Bier ist meist zu warm und das Essen oft zu ölig, dafür jedoch ein kulturelles und religiöses. Als Vielvölkerstaat hieltst du für mich ein abwechslungsreiches Programm bereit.
    Myanmar, für mich bist du nicht das Juwel Südostasiens. Für mich bist du ein ungeschliffener Diamant, leider noch eingebettet in Kampf und Gewalt. Bis zum nächsten Mal, Myanmar! Auf deine Veränderungen bin ich gespannt.
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