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  • Day 151

    Phú Quốc

    May 27, 2017 in Vietnam ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach dem Mekong Delta ist Phú Quốc unser nächstes Ziel. Es ist die größte Insel Vietnams, auch wenn die eher vor Kambodscha liegt. Vor einigen Jahren war diese Insel noch ein idyllisches Paradies mit traumhaften Stränden und kaum Touristen. Leider sind wir dafür eindeutig etwas zu spät, allerdings auch noch rechtzeitig, bevor es mit der Insel komplett “bergab“ geht.

    Direkt bei der Stadt Dương Đông befindet sich der Long Beach. Der Strand ist keine 10m breit und ein Ressort drängelt sich an das nächste, zu dem ist das Wasser ziemlich verdreckt. Hier ist nicht viel mit Strand und Baden zu holen, deswegen entscheiden wir uns schnell dazu, für die nächsten Tage Roller zu mieten und nach schöneren Stränden Ausschau zu halten. Leider müssen wir feststellen, dass die gesamte Westküste komplett von Norden bis Süden von riesigen Baustellen gesäumt ist, auf denen unvorstellbare (sowohl in der Größe als auch in ihrem Luxus) Urlaubsressorts entstehen. Teilweise quetschten sich hunderte identische Villen mit Swimmingpool um künstlich angelegte Teiche. An anderen Stellen sind die Baumaßnahmen noch nicht so weit und nur die Größe der gerodeten Flächen und prunkvolle Werbetafeln lassen erahnen, was hier in den nächsten Jahren noch entstehen wird. Für uns einfach nur erschreckend.

    Zum Glück sind wir flexibel und so zieht es uns bei unseren Touren weiter ins Innere der Insel. Hier können wir doch sehr viel die unberührte Natur genießen und bewegen uns fast vollständig alleine auf leeren, nicht asphaltierten Straßen voran.
    Die Ostküste ist fast vollständig von den Bauarbeiten für Hotelanlagen verschont geblieben, noch.

    Im Süden der Insel befindet sich eine Monstrosität von einem Marriott Hotel, was sich schon an dem enorm pompösen Eingangstor erkennen lässt, uns zieht es allerdings nicht deswegen hier runter, sondern eher das Coconut-Prison. Ein altes Straflager der “American-Puppet“ Regierung. Hier werden mal wieder die grausamen Foltermethoden des Vietnamkrieges verdeutlicht.

    Für Phú Quốc kann man abschließend nur sagen, dass die ruhigen Zeiten eindeutig bald vorbei sind. Noch bleiben die großen Touristenströme zwar aus, allerdings wird hier stark damit gerechnet, dass bald Millionen von Gästen anreisen. Bevor sich dann allerdings auch westliche Urlauber hierher verirren, muss dringend etwas an dem Müllproblem getan werden, da wir nicht einen nicht total verdreckten Strand gefunden haben. Dennoch bereuen wir den Trip hierher nicht, da wir so unsere Rollerfahrkünste im asiatischen Verkehr, wunderbar auf den fast leeren Straßen und der Kleinstadt üben konnten. Zudem konnten wir vielleicht als einige der letzten, die unberührten Seiten von Phú Quốc genießen.
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