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  • Day 274

    Jede Reise geht einmal zu Ende

    April 6, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Wie schon vorbei? Das soll schon alles gewesen sein?

    So in der Art fühlte ich mich, als mir klar wurde, dass meine Zeit in Indonesien nun endgültig vorbei sein wird. Ich denke jeder von euch kennt diesen Gedanken, egal wie lange man im Urlaub oder sich anderweitig im Ausland aufgehalten hat. Wenn ich jedoch auf das Erlebte seit August letzten Jahres zurückblicke, bin ich ja selbst fast sprachlos was für unfassbare Dinge ich erleben durfte. Ein 5- wöchiger Urlaub mit meiner Freundin stellt da wirklich nur die Krönung der Reise dar. Wir durften noch einmal die schöne Insel Flores, auf welcher ich vier Monate gelebt habe genauer erkunden, bevor es auf die Insel der Götter Bali ging und dort noch die ersten Surfversuche vorgenommen wurden. Die Organisation einer Visumsverlängerung führte uns schließlich erneut nach Singapur, von wo aus es zurück nach Jakarta (Die Hauptstadt Indonesiens) ging. Ein Besuch meiner 2- monatigen Heimat zu Beginn der Reise in Yogyakarta war ja quasi Pflichtprogramm. Zum Ende wurden noch 2 wunderschöne Wochen auf der Insel Sulawesi verbracht, bevor es dann auch endgültig zurück in die Kälte ging.

    Samstagmittag ca. 13:00 Ankunft am Flughafen Düsseldorf: Der Regen klopft vom grauen, wolkenverhangenen Himmel schon mal freundlich ans Flugzeugfenster und lässt keine Zweifel mehr daran, nun wirklich in Deutschland angekommen zu sein. Als ob das als Scheißgefühl noch nicht reichen würde, gabs bereits vor der offiziellen Einreise dann auch den nächsten freundlichen Empfang. Wie in jedem Land üblich stellen sich Bürger des Einreiselandes in eine Schlange der Passkontrolle und alle anderen in eine andere Schlange. Einer netten, älteren sowas von deutschen Dame standen die „Ausländer“ jedoch zu weit auf der „falschen“ Seite und Sie regte sich lautstark darüber auf und teilte es auch allen Menschen in ihrer Umgebung mit. Herzlich Willkommen zurück in Deutschland ): Ja was soll ich sagen, ich denke jeder kann sich das Gefühl vorstellen aus einem Land mit überwiegend freundlichen und fast immer lächelnden Menschen so in seinem Heimatland empfangen zu werden. Ich war einfach nur sprachlos, traurig, mega sauer und dachte mir, wie kommst du am Schnellsten wieder zurück in dein geliebtes Indonesien? Ist das wirklich deine Heimat, wo Leute sich über ausländische Mitmenschen aufregen, weil diese einen fucking halben Meter zu weit auf der immens falschen Seite stehen und dadurch das Leben anderer akut gefährden? Jetzt, nach ein paar Tagen der Eingewöhnung kann ich zum Glück sagen, es ist nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, welcher sich so dermaßen daneben benimmt (Welcher in meinen Augen jedoch leider immer weiter anwächst). Ich möchte auch eigentlich nicht negativ über die hiesige Bevölkerung reden, jedoch ist es schon sehr gewöhnungsbedürftig und zum Teil erschreckend, wo wir mittlerweile angekommen sind. Ein Blick von außen kann manchmal einiges bewirken.

    Diesen Blog mit Gepöbel gegen Deutschland abzuschließen wäre, denke ich, ein sehr unrühmliches und unpassendes Ende. Vielmehr blicke ich auf 7 ½ wundervolle, ereignisreiche Monate in einem für mich atemberaubenden Land zurück, welche mir in sehr vielen Dingen neue Erfahrungen und Erkenntnisse gebracht haben. Ich hoffe, dass mir all diese Erfahrungen in meiner Zukunft weiterhelfen und vielleicht auch der ein oder andere von euch davon profitieren kann.

    Den Blog mit einem kleinen Danke zu beenden ist doch viel netter. Deshalb euch allen noch einmal ein riesen Dank für die Unterstützung, egal ob durch aufbauende Gespräche, wenn es vielleicht mal nicht so cool aussah, durch nette Nachrichten mit News aus dem fernen Deutschland oder einfach nur durch gelegentliches Lesen meiner Blogbeiträge. Von Familie, Freunden und Bekannten in dieser Form, wie ich es nun erlebt habe, nach längerer Zeit wieder empfangen zu werden ist sicher keine Selbstverständlichkeit, was ich sehr zu schätzen weiß.

    Zuletzt: Wer Interesse hat nen paar Bilder und auch sicher ein paar spannende, aber auch lustige Geschichten meiner Zeit dort zu hören, kann sich gern bei mir melden und ich komme mit meinem Koffer voller Bilder vorbei ;)
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