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  • Day 1

    Von Mitbewohner und Nachbarn

    December 19, 2021 in Kenya ⋅ ⛅ 30 °C

    Wir standen immer noch völlig vewirrt da, als auch schon unser Koch um die Ecke kam.
    ,,Jambo i am Sami. I will be your cook for your holidays".  Und dann legte er auch schon los. Paar Minuten später stand schon ein riesiger Teller voller Speck und Würstchen da. Eier, Früchte und Brot folgten.
    Wer mich kennt weiss wie sehr ich Speck und Würstchen mag aber die Menge war selbst für mich zuviel. Da wir kein food wasting machen wollten kämpften wir uns regelrecht durch den Fleischberg.
    Ich wünschte Sami hätte uns vorher gesagt, dass alles für den nächsten Tag aufgehoben wird, dann wären wir anschliessend nicht vollgefressen in den Stühlen gehangen. 😂
    Wir vereinbarten mit Sami noch die Frühstückszeit für die nächsten Tage und er verabschiedete sich dann von uns.
    Unser Cottage hat ein Schlafzimmer, seperates Wc, seperate Dusche, Küche und Essbereich sowie eine Terrasse.
    Auch Haustiere haben wir.
    Paar Geckos, viele Ameisen und sonstiges Gekrabel. 🐜🦎🪲🕷
    Man gewöhnt sich irgendwie dran, aber mit dem Fakt, dass sich die Ameisen gerade die Klobrille als Nachtlager ausgesucht haben werd ich nie klar kommen. Jedesmal muss ich zuerst das Klo von den Ameisen befreien. 🙈
    Auch unsere Nachbaren habens in sich.
    Da hätten wir zum einem die Affen, welche dir das Essen klauen wollen. Darum immer die Türe geschlossen lassen.
    Denn wenn sie das Essen nicht ergaunern können, zeigen Sie ihren Unmut schon mal auf ihre Art. Der eine Affe wurde nämlich so sauer, weil er von uns und den anderen Kitern keine Kokusnuss bekam, dass dieser aufs Strohdach des Chillloungebereiches der Kiteschule stieg, durch ein Loch auf den Balken kletteret und uns auf seine Art zeigte wie verschissen er dies fand. Eine grosse Bombe "Affen-Poo-Poo" fiel herunter. 💩
    Auch bei unseren direkten Nachbarn handelt es sich um eine spezielle Gattung. Allerdings auf zwei Beinen und gehört der Spezies Klugscheisser an. Findet er doch unseren Biteaway (ein thermischer Stichheiler, also ein elektrisches Gerät zur Behandlung von Insektenstichen-und bissen, ist also genial) für nix und erklärt uns, wir können einen Löffel erhitzen und den drauf legen, dass habe die gleiche Wirkung.
    Auf meine bissige Erwiderung; ,,Klar einen Löffel und einen Gaskocher habe ich immer in der Handtasche dabei", sagt er dann nix mehr.
    Dann haben wir ober uns noch die ältere Sugarmama. Diese sitzt den ganzen Tag auf ihrer Terrasse, raucht, starrt in den Computer und bekommt ab und zu Besuch in ihrem BANGalow (sorry Flachwitz) - von einem jungen, einheimischen Mann.
    Die Crew der Kiteschule ist toll und super nett. Mit ihnen haben wir bisher die meisten Abende verbracht. 🥰🥰
    Am Strand gibt es die Beachboys, welche dich in ein Gespräch verwickeln und dir dann von Touren, selbstgemachten Schmuck, Kunst und Früchten alles andrehen wollen.
    Gerade bei dem Verkauf von Touren ist Vorsicht geboten. Davor wurden wir im Hotel extra noch gewarnt. Oftmals sind es falsche Versprechungen oder es wird eine Vorauszahlung verlangt wo du am Schluss ohne Tour dastehst und das Geld weg ist.
    Es kann schon sehr lästig sein wenn alle 10 Minuten einer vorbeikommt und dich anquatscht.
    Aber mann darf halt nicht vergessen, dass sie von uns Touristen versuchen zu leben und wir Mzungus (so nennen die Afrikaner Menschen mit europäischer Abstammung) in ihren Augen alle steinreich sind. Da bringts auch nichts Ihnen zu erklären, das Geld auch bei uns nicht auf den Bäumen wächst.
    Wir hatten mit einem jungen, einheimischen Angestellten der Kiteschule ein nachdenkliches Gespräch.
    Er erzählt uns, das Geld zu verdienen und zu besitzen, das Wichtigste im Leben sei.
    Sofort verneinten Thierry und ich dies und sagten ihm, Gesundheit sei viel wichtiger. Wenn du nicht gesund bist, bringt dir das ganze Geld auch nichts.
    Woraufhin er sagte, dass er aber ohne Geld nicht zum Arzt könne und so auch nicht gesund bleibe oder werde.
    Wir erwiderten dann, dass zuviel Geld verdienen einem durch den Stress auch wieder krank machen kann.
    Er hält dagegen und findet; Mit Geld kann man sich aber viele Sachen ermöglichen, welche einem mit Glück erfüllen.
    Na, ich denke ihr seht den Konflikt.....
    Mann kann das Leben von verschiedenen Blickwinkeln betrachten, wo es weder richtig noch falsch gibt. Ich glaube der Mensch strebt oft nachdem was er nicht- oder seines Erachtens zu wenig hat.
    Bei ihm der Wunsch viel zu verdienen und zu arbeiten umso ein besseres Leben zu führen und bei uns der Drang einfach in den Tag zu leben, um so Erholung zu finden.
    Bis jetzt gabs leider noch nicht so viel Wind.
    Für Thierry mit seinem Softkite und Foil hat es gerreicht zum kiten. Für mich um Stunden zu nehmen leider noch nicht.
    Wir verbrachten die letzten Tage grösstenteils am Strand und lebten in den Tag hinein.
    Feines Essen und stimmungsvolle Abende inklusive.
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