Praktikum in Kambodscha

February - April 2020
Ich mache ein sechswöchiges Praktikum in einem Kindergarten in Phnom Penh über die Organisation ProjectsAbroad. Danach bereise ich dieses kulturreiche Land noch zwei Wochen auf eigene Faust. 😊☀️ Read more
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  • Day 15

    Zähne putzen ist nicht schwer..

    March 13, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 33 °C

    Ich habe mir die letzten Tage viele Gedanken darüber gemacht, wie ich die Situation im Kindergarten in Bezug aufs Zähneputzen ändern kann. Die Kinder haben sehr schlechte Zähne, die teilweise verfault und durchlöchert sind. Einige hatten bereits schon mehrfach Zahnschmerzen und wollten deshalb nichts essen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass viele keine eigene Zahnbürste haben oder einfach zu faul sind ihre Zähne zu putzen. Und selbst die, die zu mir zum Putzen kommen, machen es oft zu kurz oder machen Blödsinn mit den Zahnbürsten. So kann das nicht weitergehen. Wenn die Kinder schon im Kindergarten lernen richtig Zähne zu putzen, dann nehme sie das für ihr ganzes Leben mit!
    Um das Zähneputzen attraktiver zu machen, habe ich einen Song auf YouTube rausgesucht, der erklärt wie die Kinder ihre Zähne putzen müssen und dessen Gesang die Kinder so unterhält, das sie ihre Aufmerksamkeit auf den Song richten.
    Außerdem habe ich Bilder von den Kindern ausgedruckt, die wir auf die Zahnbürsten kleben, da viele Kinder häufig nicht ihre eigene Zahnbürste nehmen, sondern irgendeine. Die Erzieherin hatte allerdings nur drei neue Zahnbürsten da. Der Rest kann erst bis Montag besorgt werden.
    Damit die Kinder dann allerdings trotzdem nicht irgendeine Zahnbürste nehmen, werden die Zahnbürsten in Zukunft woanders gelagert und ich teile ihnen diese dann jeden Tag aus.
    Als Belohnung gibt es dann nach dem Zähneputzen einen Stempel auf die Hand, mit dem kann ich dann auch noch kontrollieren ob jedes Kind wirklich geputzt hat.
    Soviel zu meinem Vorhaben, lässt sich das allerdings auch umsetzen? Man sollte vielleicht dazusagen, dass ich alleine für 35 Kinder verantwortlich bin, die ihre Zähne putzen sollen. Gestern war meine Anleiterin mit dabei und dennoch hat die Zeit die wir normalerweise zur Verfügung haben, absolut nicht ausgereicht. Es ist extrem zeitintensiv.
    Heute war ich alleine mit den Kindern und ich muss wirklich sagen, dass ich an manchen Stellen wirklich genervt und überfordert (das hat mir auch angesehen bzw. wurde ich ab und zu schon etwas lauter, was ich eigentlich absolut nicht möchte 😕) war. Die Kinder die gerade nicht Zähne putzen, machen Blödsinn, der Nächste steckt seine schmutzige Zahnbürste ins saubere Wasser, das für alle ist, der nächste schmeißt den ganzen Tisch um, alle rufen wild durcheinander, manche kommen wieder gar nicht zum Zähneputzen. Es ist absolut nicht einfach das alles umzusetzen. Doch mein Hoffnungsschimmer ist, das nächste Woche eine weitere Volontärin kommt, die mich unterstützt und ich hoffe, wir können das dann alles flüssiger umsetzen. 🙈
    Es ist manchmal ein bisschen verzweifelt, aber ich hoffe, dass ich das in den nächsten Wochen für die Kinder hinkriege, beim Zähneputzen etwas Ordnung und Ernsthaftigkeit in der Gruppe zu schaffen. 🙈 Drückt mir bitte die Daumen :)
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  • Day 16

    Die Stadt der Buddhisten

    March 14, 2020 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute haben wir gemeinsam mit ProjectsAbroad einen Ausflug zum „Sontte Wan Buddhist Meditation Center“ gemacht. An diesem Ort leben nur praktizierende Buddhisten, sowohl Mönche als auch Nonnen. Die Mönche erkennt man an der orangenen Kleidung (oder wohl eher dem Tuch, das um den Körper gebunden ist). Die Nonnen und höher stehende Mönche (diese sind studiert und haben strengere Regeln, die sie befolgen) tragen weiß.
    Auf dem Gelände leben ca. 1500 Mönche und Nonnen, darunter auch Kinder. Der jüngste Mönch ist sechs Jahre alt. Es gibt eine Meditationshalle, einen Speisesaal, eine Bibliothek, eine Schule für Mönche und einige weitere Häuser, in denen die Mönche und Nonnen (natürlich separiert) leben.
    Das womöglichst sehenswerteste auf dem Gelände: ein meterhoher Buddha aus Stein. Die Energie ist einfach atemberaubend an diesem Ort. Man hat das Gefühl Buddha lächelt einem persönlich entgegen. ✨🧘🏼‍♀️⛩
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  • Day 16

    509 Stufen zum Oudong Tempel

    March 14, 2020 in Cambodia ⋅ ⛅ 33 °C

    Danach sind wir zu einem Berg gefahren auf dem sich der „Oudong Tempel“ befindet. Soweit ich das von unserem Guide richtig verstanden habe, ist dieses Gebäude repräsentativ als Grabstätte aller Mönche. Ich habe ihn allerdings sehr schlecht verstanden, da seine englische Aussprache nicht so einfach zu verstehen war.
    Auf jeden Fall hat dieser Tempel etwas magisches. Nachdem man 509 Stufen in die Höhe gestiegen ist, taucht er zwischen den Blättern der Bäume auf.
    In diesem Gebäude gibt es einen kleinen Raum mit unzähligen Buddha-Statuen in allen Größen und Positionen.
    Früher war die Stadt bzw. Region „Oudong“ (in der sich auch das Zentrum der Mönche befindet) die Hauptstadt von Kambodscha, da der König im 19. Jahrhundert dort gelebt hat. Als der König dann allerdings seinen Wohnsitz nach Phnom Penh verlegt hat, wurde diese zur heutigen Hauptstadt.
    Kambodscha ist auch heute noch eine Monarchie.
    Auch wenn sich 509 Stufen absolut nicht viel anhören und ich ja selbst ab und zu gerne mal wandern gehe, bin ich total platt wieder unten angekommen. Die Hitze macht es einem nicht so leicht sich sportlich zu betätigen.
    Bevor wir wieder zurück zu unserem Apartment gefahren sind, sind wir noch durch einen Foodmarkt geschlendert. Dort gab es kambodschanische Spezialitäten. Spinnen habe ich zum Glück keine gesehen, aber dafür einiges anderes an Fleisch z.B. Schildkröten, Vögel etc. Bepaart mit dem Geruch von angebratenem Fleisch in der Hitze also absolut nicht mein Lieblingsort 😄
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  • Day 17

    Coronavirus!

    March 15, 2020 in Cambodia ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich habe mir gewünscht, dass ich darüber nicht schreiben muss. Aber leider ist dieses Thema in den letzten Wochen immer präsenter geworden. Diese Woche hat es absolut seinen Höhepunkt erreicht und ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sehr es mich nervt.
    Überall wird darüber gesprochen. Es gibt kein anderes Thema mehr und das hab ich mir im Urlaub absolut anders vorgestellt.
    Allerdings habe ich keine andere Wahl, als mir darüber Gedanken zu machen. Gerade eben wurde mir mitgeteilt, dass alle Schulen und Kindergarten ab morgen geschlossen sind. Das heißt, ich kann mein Praktikum nicht weitermachen. Ich werde trotzdem versuchen, mir von der Organisation eine Bestätigung geben zu lassen, damit das nicht absolut umsonst war. Allerdings bezweifle ich dass sie das an der LMU anerkennen werden, denn schließlich ist fast überall bekannt, dass die Kindergärten und Schulen zu sind.
    Außerdem sind ab morgen auch alle Bars, Restaurants und Clubs geschlossen. Die Touristen werden aufgrund der Grenzsperre zu Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und USA auch ausbleiben. Ich kann mir nicht vorstellen dass dann noch Hotels geöffnet haben.
    Wie soll es nun weitergehen?
    Ich bin mir momentan nicht sicher, ob es sich lohnt mein Visum zu verlängern. Dies würde nächste Woche anstehen, da es am 29.03. abläuft.
    Könnt ihr mir sagen was ich am besten machen kann? Ich bin gerade echt ein bisschen verzweifelt. Ich habe mich so sehr auf diese Reise gefreut und ich hasse den Coronavirus dafür, dass er das alles kaputt macht..
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  • Day 18

    Ein letztes Mal beim Nachtmarkt..

    March 16, 2020 in Cambodia ⋅ ⛅ 31 °C

    Meine Familie ist einfach unglaublich. Innerhalb weniger Stunden wurde ein früherer Rückflug für mich organisiert. 🙏🏻 Leider war ich von hier aus ziemlich machtlos, was eine Umbuchung bei meiner Airline betrifft. 😕
    Die Lage ist inzwischen sehr kritisch. ALLE Volontäremeiner Organisation verlassen in den nächsten beiden Tagen das Land. Alle sind sich unsicher ob sie sonst noch rauskommen.
    Und ich? Ich freue mich wieder sehr auf daheim. Ich weiß dass das Thema „Coronavirus“ dort genauso auf mich warten wird, aber immerhin im Beisein meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden. Auf der anderen Seite bin ich allerdings auch sehr traurig, dass mein Trip nun so vorzeitig enden muss. Ich habe mich auf acht Wochen gefreut.. ich habe mich darauf gefreut sechs Wochen in einem kambodschanischen Kindergarten zu arbeiten. Ich habe mich aufs Reisen, Erleben und Entspannen gefreut. Vieles davon hat leider nicht geklappt. Dennoch schaue ich auf eine schöne Zeit im Kindergarten und mit den anderen Volontären zurück. Keine Frage, wenn das Thema Coronavirus keine Rolle gespielt hätte, wäre dieser Urlaub um einiges leichter und entspannter gewesen. Aber niemand weiß wofür es im Nachhinein gut ist, dass ich jetzt früher nach Hause fliege 🤷🏼‍♀️
    Heute Abend wollte ich ein letztes Mal die Stadt erleben. Deshalb habe ich mir ein Tuk-Tuk gerufen und bin zum Nachtmarkt gefahren. Ein letztes Mal die Lichter der Stadt zu sehen, hat mich sehr gefreut. 🌃Außerdem hat es geregnet, das habe ich hier noch nie erlebt 😳🌧
    Was mich allerdings am Nachtmarkt erwartet hat, hat mich sehr schockiert. Viele haben ihre Stände schon abgebaut und man wurde weitestgehend von den Einheimischen ignoriert. Normalerweise muss man aufpassen nicht bedrängt zu werden. Aber auch hier ist nun das Ausmaß des Coronavirus sichtbar. Es gibt kaum noch Touristen (auf dem Markt vielleicht fünf) und vor den letzten übrig gebliebenen haben die Einheimischen Angst, angesteckt zu werden. Ich will gar nicht wissen was das für die Wirtschaft von Kambodscha bedeutet wenn die Touristen erstmal ausbleiben..
    Jetzt werde ich erst mal meinen Rucksack packen und dann bald ins Bett gehen, damit ich morgen ausgeschlafen bin. Ich freue mich sehr euch alle wiederzusehen! ☺️
    Hoffentlich verläuft beim Flug alles reibungslos 💪🏻
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  • Day 19

    Alles reibungslos..!

    March 17, 2020 in Cambodia ⋅ ☀️ 28 °C

    Ich kann es kaum fassen. Ich sitze am Gate und das ohne Komplikationen. 🙏🏻
    Heute Morgen haben zwei Volontäre, die aus der Schweiz kommen bei mir geklopft und mir erzählt, dass ihr Flug gecancelt wurde. 😳 Diese fliegen genau dieselbe Strecke wie ich - nur erst in zwei Tagen.
    Deshalb bin ich mit einem etwas mulmigem Gefühl zum Flughafen gefahren.
    Allerdings war die Sorge komplett unbegründet, da alles super geklappt hat. Ich konnte mich hier schon direkt für meine beiden Anschlussflüge einchecken - also fliegt alles wie geplant :)
    Sogar mein Handgepäck habe ich behalten dürfen (ich hoffe das bleibt auch beim umsteigen so 🙈).
    Der Flughafen ist wie leer gefegt. Es sind so wenige Menschen hier - aber kein Wunder bei der Grenzsperrung.
    Einige Flüge wurden gecancelt – deshalb sind vieleVolontäre besorgst nicht mehr nach Hause zu kommen 🙈
    Ich bin einfach froh wenn ich deutschen Boden unter meinen Füßen spüre.
    Sobald ich WLAN habe, melde ich mich. ☺️
    Da ich allerdings über Bangkok und Zürich fliege, kann ich meine mobilen Daten nicht nutzen.
    Ich hoffe jetzt nur noch, dass sie mich in München nicht in Zwangsquarantäne stecken 😄!
    See you later.. 😉
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