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  • Day 11

    St. Katharina Kirche

    July 10, 2019 in Poland ⋅ ⛅ 16 °C

    Die St.-Katharinen-Kirche zählt zu den ältesten Kirchen Danzigs und befindet sich in der nordwestlichen Altstadt, in der ulica Rajska, der Großen Mühle gegenüber. Die Abmessungen der Kirche betragen 61,5 m Länge und 25 bis 40 m Breite. Der Turm ist bis zur Basis des Helms 44 m und zur Turmspitze 76 m hoch.
    Geschichte:
    Eine erste Kirche entstand vermutlich bereits 1185 unter Fürst Sobiesław I., der an gleicher Stelle eine Holzkirche errichten ließ.

    Nach historischen und archäologischen Studien wurde das in Stein gebaute Hauptschiff der Kirche zwischen 1230 und 1240 errichtet. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche umfangreich ausgebaut. Um 1380 wurde die Kirche um einen niedrigen Turm ergänzt, der zwischen 1484 und 1486 erhöht und mit einem Satteldach überzogen wurde. Der Turm erhielt 1634 einen barocken Helm nach dem Entwurf des Stadtzimmermanns von Danzig Jakob van den Blocke.

    Im Zuge der Reformation wurde die Kirche 1525 von den Protestanten übernommen. 1945 fiel sie wieder der katholischen Kirche zu.

    Für den Hochaltar der Kirche erstellte um 1601 der Maler Anton Möller (* 1563; † 1611) ein Triptychon mit den Gemälden Kreuzung, Abendmahl und Jüngstes Gericht. Das Hauptbild, die Kreuzigung, wurde nach dem Tod des Malers von seinem Schüler Izaak van den Blocke vollendet. Seit 2016 befindet sich das Triptychon im Nationalmuseum von Danzig. In der Kirche wurde der Danziger Astronom Johannes Hevelius (* 28. Januar 1611; † 28. Januar 1687) beigesetzt.

    Um 1675 und 1715 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt. Während der Besetzung Danzigs durch die napoleonischen Truppen von 1807 bis 1813 wurde die Kirche zur Unterbringung der zahlreichen Pferde zweckentfremdet, woraufhin sie später renoviert werden musste.

    Am 3. Juli 1905 entfachte ein Blitzschlag ein Feuer im Kirchturm, wodurch der Helm des Turms einstürzte, und das Glockenspiel vollständig zerstört wurde. Zeugen der Katastrophe sprachen von großen Tropfen geschmolzenen Metalls, die als „bronzene Tränen der heiligen Katharina“ bezeichnet wurden. Die herabfallenden brennenden Fragmente setzten auch das Kirchendach unterhalb des Turms in Brand und zerstörten es teilweise. Die Renovierung des Turms und die Rekonstruktion des Helms wurden 1910 vollendet.

    Der im Zweiten Weltkrieg 1945 zerstörte Kirchenbau wurde originalgetreu rekonstruiert. Nach der Fertigstellung des Kirchendaches zwischen 1966 und 1967 wurde der Kirchenbetrieb wieder aufgenommen.

    Der Wiederaufbau des Turmes erfolgte in den 1980er Jahren und mit ihm der Einbau eines neuen Glockenspiels im Jahre 1989. In Turm befindet sich das Turmuhrenmuseum, von dem der Besucher auch Zugang zum Glockenspiel im Turm hat.

    Am 22. Mai 2006 brach im Dach der Kirche ein Brand aus, der die Dachkonstruktion beschädigte, wodurch Teile des Dachstuhls auf die Zwischendecke des Kirchenschiffes stürzten. Das Innere der Kirche und der Großteil der historischen Gegenstände blieben dadurch verschont. Der Turm der Kirche galt nicht als einsturzgefährdet. 2016 war der 10-jährige Wiederaufbau der Kirche abgeschlossen.
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