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  • Day 21

    Redwoods Prairie Creek

    July 4, 2017 in the United States ⋅ ☁️ 14 °C

    Mittags kommen wir im Redwood National Forest an und haben schon auf der Fahrt über die majestätischen Baumgiganten gestaunt, die scheinbar eine Gasse zu bilden scheinen, damit Menschen hindurchfahren können. Der 101 heißt hier auch offiziell Redwood Highway. Die Kinder wollen unbedingt mittendrin anhalten "Bitte kurz gucken!" Das haben bisher ja nur Gunther oder ich auf der Stecke verkündet, und jetzt machen es die Mädels ebenso. Amüsant ist daran aber vor allem, dass sie den Tonfall dazu auch adaptiert haben. Wir halten also einfach am Straßenrand und steigen aus. Dieser Duft! Es duftet sooooo gut nach Wald. Und es geht uns die gesamte Zeit hier so, dass wir ständig schnüffeln, atmen, schnuppern. Es riecht unbeschreiblich intensiv nach Holz, Erde, Harz und Moos. Dazu blauer Himmel, Grüntöne in allen Farben und die Blicke wandern ständig nach ganz weit oben zu den Wipfeln dieser wunderbaren, uralten, ehrfürchtigen Baumschönheiten. Im Prairie Creek stellen wir die dicke Minna auf den Stellplatz 25. Die Rangerin nickt dazu anerkennend: "You're on such a beautiful site, the elk like it very much." Sie hat Recht, eine Gruppe von Roosevelt Hirschen, die rund um den Campground zu Hause ist, verweilt gerne genau an unserem Platz. Mit Respekt und weichen Knien beobachten die Mädchen die Tiere, Hand in Hand. Seit Beginn der Reise haben sie solche Schwesterherzmomente zusammen, ebenso wie sehr viele Minuten Geschwisterstreit. An diesen munteren Wechsel der Gemütslage haben wir uns mittlerweile auch gewöhnt, wobei Gunther durch seine Gelassenheit und Geduld von Beginn an nicht so viele Schwierigkeiten hatte wie ich als Muttertier.
    Die ersten Erkundungsgänge führen zum Bach, an dem man gut auf Baumstämmen klettern und kleine Fische beobachten kann (im Herbst/Winter ziehen hier die Lachse hinauf) und zum Visitor Center um Kartenmaterial zu besorgen. Selma und ich entdecken einen Naturlehrpfad und sie muss ihn später nochmal mit ihrem Papa gehen, weil sie es so liebt: viele kleine kindgemäße Infotafeln und spannende Aufgaben, die alle Sinne ansprechen. Sowas gibt es hier in allen Nationalparks und Reservaten und es ist genau das richtige für unsere kleine Naturforscherin, die Rangerin werden will, wenn sie groß ist.
    Das Bonfire zum Ende des Tages ist ein ausgesprochen gutes, mit vielen vielen Marshmallows.
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