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  • Day 7

    Die Aragoner Burg auf Ischia

    July 5, 2018 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Das mitten im Meer liegende „Castello Aragonese“ ist ein geheimnisvollerer Ort, der scheinbar vom Rest der Insel getrennt und dennoch nicht nur allein durch die einer Nabelschnur gleichenden Brücke nach Ischia Ponte unauflöslich mit ihr verbunden ist. Die alte Ortsbezeichnung „insula minor“ (kleine Insel) grenzt das Felsinselchen gegen die Mutterinsel „insula major" ab und drückt ihre ganze Andersartigkeit aus. Der Großteil der Ereignisse, der Schlachten und des königlichen Hoflebens von Ischia hat genau hier, auf diesem mitten im Meer liegenden Felsen stattgefunden, und diese Tatsache wird auch für geschichtlich weniger Interessierte sofort spürbar. Ein einziger Blick auf die Aragoner Burg genügt, damit man sich sofort ins prachtvolle Mittelalter oder in einen Künstlerkreis der Renaissance zurückversetzt fühlt, eine Epoche, die mehr als nur eine Spur hinterlassen hat.

    Die alten Festungsmauern, die Kirchen und die Bastionen der Burg von Ischia wurden größtenteils zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert errichtet. Sie verschmelzen perfekt mit dem dunklen und gezackten Felsgestein des Inselchens, das auch ein einzigartiger betürmter Garten ist. Bei einem Aufstieg zur Aragoner Burg entdeckt man wirklich eine andere Welt. Das von unten aus so streng und verschlossen wirkende Bild weicht der Realität einer aus sonnigen Gemüsegärten bestehenden Zitadelle, deren enge Gassen immer wieder zu atemberaubenden Ausblicken führen. Darüber thront lächelnd das von Meeresvögeln, Olivenbäumen und Rebbergen beherrschte Castello; trotz seiner luftigen Höhe lässt sich das Herz der Burg heute von allen erobern, die die 113 Meter Seehöhe zu Fuß (oder mit dem Aufzug) bewältigen.

    Aber erst dann, wenn Sie sich an diesem höchsten Punkt befinden, können Sie in die Geschichte von Ischia eintauchen.

    Umgeben vom Mysterium der Zeit erwarten Sie Kathedralen und Kirchen aus dem 16. Jahrhundert, freskengeschmückte Katakomben, Bögen und Gewölbe, Festungsmauern aus allen Epochen und bourbonische Gefängniszellen. Die Stille des Castello spricht die Sprache der Architektur und erscheint wie ein gigantisches Buch aus Stein, das ohne Hast durchgeblättert werden will.
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