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  • Day 422

    COVID-19 in Australien (1)

    April 9, 2020 in Australia ⋅ ☁️ 21 °C

    Knapp 6 Wochen ist es her, dass ich meinen Kurs begonnen habe. In dieser Zeit ist sehr viel passiert.

    Nachdem COVID-19 in China ausgebrochen ist, hat mich dass nicht weiter gestört. Jedoch wurde der Virus im laufe der Zeit immer mehr zu unserem Problem. Nachdem Anfang/ Mitte März immer mehr Fälle in Europa bekannt wurden, ging es auch langsam in Australien los. Die Leute begannen mit Hamsterkäufen und es wurde immer schwieriger Lebensmittel zu bekommen. Der wohl wertvollste Gegenstand in diesem Jahr ist das Toilettenpapier. Nirgendwo bekommt man es und dass geht schon seit knapp 6 Wochen so. Nachdem immer mehr Regeln in Kraft traten wurde das öffentliche Leben immer weiter eingeschränkt. BridgeClimb hatte bis zur letzten Minute geöffnet obwohl die letzten Schichten eher rumstanden waren, als arbeiten. Nachdem keine Touristen mehr kommen durften und auch viele schon verunsichert waren, stieg die Anspannung bei jedem an. Am Anfang meines Kurses waren die Züge volle Kanne voll. In der letzten Woche Uni, hatte ich vielleicht 5 Leute im Wagen. Mehr und mehr Gesetze traten in Kraft, sodass das Leben letztendlich zum erliegen kam.
    Obwohl ich damit rechnete war die Nachricht, dass ich keine Schichten mehr bekomme ein Schlag ins Gesicht. So viel ging zu dieser Zeit durch meinen Kopf. Mich damit abgefunden, dass ich nach Hause musste, war meine Stimmung alles andere als fröhlich. Nachdem ich realisierte, dass es fast keine Flüge mehr gab, diese dann von $2.500 bis $13.500 jeden Preis betrugen und das Abholprogramm der Regierung eher ein Witz war, war ich mit meinem Latein am Ende. Am nächsten Tag kam die Idee, dass ich ja noch mal Anna aus dem Summerhouse fragen konnte, ob diese jemanden braucht zum sauber machen. Auch wenn ich keine Lust darauf hatte, war diese meine letzte kleine Hoffnung. Wie es der Zufall wollte, brauchte sie jemanden zum reinigen im Hostel. Nun ist es schon das zweite mal, dass sie mir meinen Aufenthalt in Australien gesichert hat. Eine Woche hatte ich von nun an noch in Waterloo im Haus. In den letzten Wochen, habe ich mich nicht mehr wohlgefühlt dort, lag wohl daran, dass ich viel alleine war und auch nicht so wirklich die Mitbewohner mochte. Am 27. März hieß es dann zum Ady‘s Place Hostel. Während dieser schweren Zeit, habe ich sehr viel Zeit zu Hause verbracht, mit meinen Arbeitskollegen gefacetimed, gepuzzelt etc. So leer wie in diesen Tagen habe ich noch keine Großstadt gesehen. Wichtigste Devise zurzeit ist es einfach nur zu überleben und versuchen positiv zu bleiben. Kyra ist zurzeit in Victoria versucht aber nach New South Wales zu kommen. Jana ist zwischenzeitlich auch nach Hause geflogen. Heißt also wieder neue Leute kennenlernen.

    Mal gucken was die Zeit noch bringt und hoffen wir mal, dass diese Zeit schnell rum geht.
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