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  • Day 144

    Bruce Peninsula - The Grotto

    June 29, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 12 °C

    So langsam wir in Toronto eintrudeln, umso schneller sind wir wieder draußen. Eigentlich hatten wir 2 Nächte in Toronto gebucht. Aber wir beide, Vroni und ich haben schon genug, bevor wir uns treffen. Vroni's Maschine landet etwas früher als geplant, sie scheint die einzige nicht-nordamerikanische Touristin zu sein und läuft entspannt durch Immigration. Ich dagegen treffe aufgrund des Canaday-Day und langen Wochenendverkehrs später ein UND stehe immer noch im Stau, als sie schon eine Stunde am Flughafen herumhängt. Also mit der Metro in die Stadt, ich sammel sie am Union Square ein und wir brausen zu unserem Airbnb. Die Entscheidung, nicht in Toronto zu bleiben steht für uns beide außer Frage und so geht es am Samstag früh Richtung Bruce Peninsula, laut Google Maps etwa 4 Stunden, gemäß Erfahrung und dem langen Wochenende verdankend mehr als 6 Stunden. Nun habe ich aber endlich meine Kreditkarte, die wir noch schnell bei meinem Bekannteni n der Stadt einsammeln.

    Die Strecke in den Bruce Nationalpark ist meist super schön, weiß-blauber Himmel, weite Flächen Landwirtschaft. Fast wie daheim – haha. Was diesen Trip etwas speziell macht ist die Tatsache, dass wir 6 Schwalbenbabys bei Laune halten müssen. Alle 15 Minuten fangen die Kleinen an wie verrückt zu kreischen – und zwischenrein auch, wenn wir auf einer holprigen Straße im Bus auf und abhüpfen. Das Schwalbennest ist ein kleiner Plastikeimer (recycelte Pferdefutterdose) ausgelegt mit Küchentücher. In die Mitte falte ich einen Kranz, da die Schwalben normalerweise nach hinten aus dem Nest koteln. Jeden Tag sind sie ein bißchen größer und mittlerweile kommen sie einem beim Füttern meist auch entgegen. Zwei sind um einiges kleiner als die übrigen 4 Babys. Bestimmt hätten diese beiden nicht überlebt.

    So kommt unsere kleine Familie in freudiger Erwartung am 'Halfway Log Dump' an. Hier kann man – angeblich kotenlos – sein Auto parken und zur 'Grotto' (wie der Name sagt, handelt es sich um eine Grotte) laufen, die Vroni sehen möchte. Auch am Parkplatz landen wir wieder im Stau und wir müssen etwa eine halbe Stunde warten, bis wir einen der heute heißbegehrten Parkplätze zugewiesen bekommen. Kein Problem für uns, es ist ohnehin noch zu heiß (15 Uhr), wir haben Hunger und können unsere sieben Sachen zusammenpacken.

    Gegen 16:30 starten wir unsere ca. 1,5-stündige (einfach) Wanderung. Auch wenn der Parkplatz voll ist, auf der Wanderung an sich sind nicht so viele Leute. Liegen voruassichtlich alle am Strand. Und man kann es niemandem verwehren. Es hat hier tatsächlich weißen Sandstrand und glasklares Wasser.

    Die Wanderung führt wunderschön durch Mischwald mit vielen Aussichtspunkten über den See. Die Schwälblein stecken in meinem 'Prague Salsa Marathon'-Beutel und erfreuen sich der kühlen Waldluft (hoffentlich – wenn nicht, kann ich auch nichts tun. Zumindest schlafen sie.) Als wir uns der Grotte nähern, dröhnt ein Lärm an unsere Ohren, als wären wir in einem Freibad mitten in München. Und tatsächlich. Kaum treten wir aus dem Schatten der Bäume, aalen sich hunderte von Menschen in der Sonne, klettern über Felsen, machen Selfies. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Wir suchen die Grotte auf, genießen kurz den Anblick und machen uns bald auf den Rückweg über den steinigen „Strand“ und weiter durch die Wälder.

    Wie gut, dass Juni ist und damit lange hell. Über die IOverlander-App suchen wir uns ein Nachtquartier. Es wird ein RV Campingplatz. Man kann dort auf dem nahegelegenen Parkplatz eine Nacht verbringen. Der Campingplatz liegt wunderschön an einem See. Nach einer angenehmen Dusche und als die Vögelchen in ihrem frisch gemachten Nest eingeschlafen sind, suche ich bei einem Glas Wein den Sternenhimmel nach Satelliten und Sternbildern ab.

    Fazit: tolle Wanderung in wunderschöner Gegend. Am besten NICHT am Canada-Day-Weekend besuchen.
    Nachtquartier: RV Park
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