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  • Day 152

    Pisew Falls, MN

    July 7, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 27 °C

    Gefahrene km: 805
    Benzinpreise: 1,18C$, 1,27C$, 1,16C$
    Übernachtung: Red Deer River Provincial Park (0 C$)

    Stop Nr. 2 auf unserer Tour durch Manitoba. Ich wollte diese Wasserfälle gerne sehen und durch Zufall hat das gut zu Vroni's Limestone Lake gepasst - weniger als 2 Stunden voneinander entfernt. Ich hätte am liebsten die 22 km Wander-Tour zu den Kwasitchewan Fällen gemacht. Das dann ein andernmal ;-)

    Auf jeden Fall ist dieser Wasserfall mit den Iguazu Wasserfällen der schönste, den ich je gesehen habe.

    Was für ein wundervoller Tag!!

    Wir wollen noch so weit wie möglich fahren. Auf der Weiterreise Richtung Saskatchewan geht uns fast das Benzin aus. Eigentlich tanken wir immer, sobald uns Benzin in die Finger kommt. Allerdings kommen wir mit dem System der einen Selbstbediener-Tankstelle nicht zurecht. "Da kommt ja gleich noch eine an der Kreuzung in ein paar Kilometern." sind wir uns sicher. Ja, eigentlich schon. Aber die Zapfsäulen sind alle "out of order". Glück muss der Mensch haben. An der nächste Tanke ein paar hundert Kilometer weiter kehrt die Tankstellenwärterin grad nochmal um, weil sie ihre Lunchbox vergessen hatte. Und versorgt uns mit der kostbaren Flüssigkeit.

    Wir kommen in ein Unwetter. Grad, als mir die Scheibenwischerflüssigkeit ausgeht und ich zu Vroni sage "Mist, ich brauch Wasser für die Scheibe", fängt es an zu tröpfeln. Vielleicht hätte ich spezifizieren sollen, WIEVIEL Wasser ich benötige. Ich komme mir vor, wie in der Waschanlage: es haut runter, was das Zeug hält, der Scheibenwischer rackert sich auf höchster Stufe ab, von links und rechts haut es den Wind gegen den Van. Nach den Schotterstraßen zum Little Limestone Lake heute eigentlich ganz gut, auch wenn wir nicht super-schnell vorankommen. In Ontario wären die 90 km/h Höchstgeschwindigkeit. Hier in Manitoba ist 100 erlaubt.

    Unser Navi führt uns auf eine Landstraße, die völlig abrupt in eine Schotterstraße wechselt. Hm, lieber umdrehen. Mir hat es davor schon mal die Reifen weggezogen, als ich durch eine zu tiefe zu lange Pfütze gefahren bin. Interessant, wie schnell der Körper reagiert: Schweißausbrüche, Herzrasen, Zitteranfall - ich muss wirklich bald mal zur Hypnose. Vielleicht wird das dann besser.

    Ein paar überflüssige Kilometer zurückgelegt. Zumindest sehe ich aber mein erstes lebendes Stinktier. Als wir die Straße entlang cruisen, liegt da plötzlich ein schwarzer Ball auf der Straße. Nachdem wir auch schon eine Baseball Cap auf dem Highway überfahren haben, wundert mich auch der Ball nicht, auch wenn wir uns fragen, was das ist. Als wir dann umdrehen, läuft ein kleines Stinktier über die Straße. Es hatte sich wohl zusammengerollt. Gut, dass ich es davor zwischen meine Reifen genommen hatte.

    Ansonsten sehen wir heute allerlei Braunreiher, falls es sowas gibt (sehen aus wie unsere Graureiher, aber braun). Auch eine kleine Familie aus 3 läuft an der Straße entlang.
    Davor springt mir ein Rebhuhn (oder ähnliches) fast mit dem Arsch ins Gesicht. Ich wollte mich ins Gebüsch schlagen, als das Tier auf Angriff geht und aufgeplustert auf mich zueilt. Der Vogel hat mit Sicherheit sein Nest dort in der Nähe. Wenn schon so ein winziges Wesen so tapfer ist, kann ich mir ausmalen, wie wohl ein Kojote, Wolf oder Bär reagiert, wenn er auf Verteidigung programmiert ist.

    Zurück auf dem Highway kommen wir wieder in dieses Unwetter. Hübsch ist es ja schon, der dunkle Himmel und die zahlreichen Blitze, die sich wie Adern über den Himmel ziehen. Nichtsdestotrotz halten wir gerade noch rechtzeitig, bevor es richtig losgeht. Die einzige Übernachtungsmöglichkeit weit und breit, ein Campingplatz von Parks Canada, kostenlos und für jedermann nutzbar. Wir sind allein, als wir eintreffen. Gegen später gesellt sich noch ein Camper dazu. Ein toller Platz am See mit kleinen Tischchen, Feuerstelle und Plumsklo.
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