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  • Day 153

    Cotopaxi

    February 6, 2010 in Ecuador ⋅ 16 °C

    Heute waren wir auf dem "Cotopaxi", mit 5.897m der zweithoechste Berg Ecuadors und einer der hoechsten aktiven Vulkane der Erde. Der Vulkan ist ca. 50 km von Quito entfernt und so habe ich mit einigen Studenten beschlossen, einen Tagesausflug dorthin zu machen. Die Tour besteht aus Anfahrt bis zum 4.500 m hohen Parkplatz., Aufstieg zur Schutzhuette, die 4.800 m hoch liegt und dann ein weiterer Aufstieg bis zum Gletscher in 5.000 m Hoehe. Danach geht es dann zurueck zum Parkplatz und mit den Fahrraedern weiter bergab bis zu einem kleinen See, wo es viele Voegel zu bestaunen gibt...

    Obwohl sich 500 m zu erklimmen nicht viel anhoert ist es in diesen Hoehen doch sehr anstrengend. Ich bin jetzt seit etwa 3 Wochen immer in etwa 3.000 bis 3.500 m Hoehe (mit Wanderungen in bis zu 4.300 m Höhe) und auch Quito ist auf 2.850 m Hoehe angesiedelt. Aber hier macht das Bergsteigen noch weniger Spass als sonst ;-) Die Lunge wird aufs äußerste geprüft und das Atmen fällt sehr schwer. Ich bin froh, dass trotz dem Schneckentempo, in dem wir den Berg hinaufkriechen, ständig jemand Pause machen will. Ich würde ja niemals nach einer Pause fragen, aber auch ich kann alle 5 Minuten Pause gut gebrauchen.

    Wir erreichen die Hütte bereits nach etwa 15 Minuten (zumindest kommt es mir so vor). Es ist total neblig und so stossen wir fast gegen die Steinwand des Hauses. Wir machen etwa 10 Minuten Pause, bevor wir die restlichen 200 m erklimmen.

    Während des Aufstiegs fängt es an, leicht zu regnen. 1.000de Tourisen kommen uns entgegen, so dass man merkt, dass dieser Berg einer der am häufigsten bestiegene Berg des Landes und einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas ist. Ich bin etwas entäuscht, als wir nach etwa weiteren 15 Minuten (warum erzählen die einem alle was von 40 Minuten??) beim Eisfeld ankommen. Durch die vielen Touristen ist der Gletscher mehr braun als weiss, so viel Dreck hat sich dort angelagert. Es ist weiterhin so neblig, dass man kaum seine Hand vor Augen sieht. Das einzige Erlebnis an dieser Tour war also bisher, dass ich mich auf 5.000 m Höhe befinde. Aber das hat doch was!

    Während wir den Abstieg meistern, fängt es stärker an zu regnen und wir sind froh, dass wir in der Schutzhütte erst mal Pause machen und unser Mittagessen genießen können. Die heiße Suppe können wir auch gut gebrauchen!! Es ist eiskalt und trotz Fleecepulli, Stulpen, Mütze und Regenjacke friere ich tierisch. Nach der Suppe gibt es Brot, Guacamole (die beste, die ich je gegessen habe!!), Bananenchips und Kräcker. Ich kann leider nicht so viel Essen, wie ich möchte, da mein Magen mir etwas Probleme bereitet.

    Der Abstieg zieht sich dann etwas. Sind wir wirklich so viel auch nach oben gelaufen?? Mittlerweile schüttet es und nach kurzer Zeit ist meine Hose durchweicht. Und wir wollen noch Fahrrad fahren?? Ich melde gleich mal beim Guide, dass ich wohl lieber mit dem Jeep zurückfahren möchte und das Radfahren auslasse. Der Ausflug soll ja Spass machen. Am Ende stimmt die ganze Gruppe zu, einfach im warmen Jeep zurück nach Quito zu fahren. Alles in allem also nicht unbedingt ein perfekter Trip, aber gefallen hat es mir trotzdem!

    Und morgen geht es dann los mit meinem Projekt! Ich bin mal gespannt, ob mich die Kinder hier genauso herzlich empfangen, wie in Chile. Nun ja, eigentlich glaube ich eher nicht. Die Kinder, mit denen ich hier arbeite kommen aus sozial benachteiligten Familien und sind wohl eher etwas schwierig. Aber ich bin gespannt! :-)
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