Unser Traum von Asien

August - November 2019
Nach so vielen Jahren ist es endlich soweit, wir machen einen Traum zur Wirklichkeit. Unsere provisorische Reiseroute startet in Kuala Lumpur von wo es nach Borneo geht, dann nach Sri Lanka zum Kiten, Japan, optional Laos und Thailand. Juppi Read more
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  • ein Traum wird Wirklichkeit

    August 9, 2019 in Switzerland ⋅ ⛅ 20 °C

    Wo soll ich bloss anfangen, die Reise hat noch nicht richtig Angefangen und trotzdem gibt es doch schon einiges zu erzählen, aber von vorne. Alex und ich haben lange immer wieder mit dem Gedanken gespielt, länger auf eine Reise zu gehen, aber wir haben immer wieder eine Ausrede gefunden, warum wir es nicht tun sollten.

    Jedoch letztes Jahr bei einem schönen Sommer Spaziergang kam der Wunsch für eine längere Reise wieder zur Sprache und wir fragten uns auch, was uns eigentlich noch aufhält. Wir sind jung, erfolgreich (soll nicht eingebildet klingen, aber wenn man erreicht hat, was man erreichen wollte, kann man das sicherlich so nennen) und ungebunden und wie man so schön sagt, wenn nicht jetzt wann dann.

    Und ja, das war dann der Moment an welchem wir uns entschlossen, es dieses Mal durch zu ziehen. Aber bis dahin musste noch so viel organisiert und erledigt werden: Alex hat einen neuen Job angefangen bei dem er unbezahlt nehmen kann und ich habe erfolglos unbezahlt angefragt. Wir haben einen ganzen Tag im „transa“ in Zürich verbracht, wo wir für hunderte von Franken eine völlig übertriebene Ausrüstung gekauft haben, mit welcher wir sogar eine Forschungs-Expedition im Amazonas und der Wüste überstehen würden. Wir haben gegoogelt und recherchiert bis wir nicht mehr wussten wo uns der Kopf steht und tausende von Reisevideos auf youtube geschaut um möglichst viele Ideen für unsere Route zu sammeln. Mein Schatz hat seine Meisterprüfung nach sechs intensiven Lernjahren als Bester bestanden und ich habe mein Advance Diplom in Englisch gemacht. Wir haben Reisepläne gemacht, Pack- und To-Do Listen erstellt, Flüge gebucht, Verträge gekündet, Versicherungen informiert, Probe gepackt, ich meinen super Job gekündet, die Rucksäcke 1 Stunde schwer befüllt Spazieren getragen und die Familie nochmals besucht.

    Jetzt ein wenig mehr als ein Jahr nach unserem Entschluss ist es nun soweit. Wir sind bereit!!! Also fast, wir müssen noch Wäsche waschen, Packen und die Wohnung Putzen, aber das sind ja nur Details. Und ja, ich weiss dass die Wohnung sauber sein muss wenn wir nicht da sind, ist absolute Schweizer- Logik. Aber ansonsten sind wir wirklich bereit.

    Ich hatte heute noch einen wunder schönen letzten Arbeitstag und habe mich von Herzen über die vielen tollen Überraschungen gefreut, ich war nicht nur sprachlos (was wirklich sehr selten der Fall ist) sondern war auch zu Tränen gerührt.

    Nun habe ich heute ein Buch geschlossen und freue mich von Herzen nun mit meinem Schatz auf unsere lang ersehnte Reise zu gehen und ein völlig neues Kapitel anzufangen. Wir würden uns beide freuen, wenn ihr uns auf unserer Reise durch Asien begleiten möchtet.

    Der Count Down läuft: 3 Tage
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  • Day 1

    Schmetterlinge im Bauch

    August 12, 2019 in Switzerland ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute Morgen bin ich bereits um kurz nach 5 Uhr aufgewacht, da es draussen so laut gedonnert hat, dass ich fast aus dem Bett gefallen bin. Vor lauter Aufregung war an Schlaf sowieso nicht mehr zu denken und auch Alex ist kurz danach wach geworden. Ein Bisschen wollte ich dann doch noch liegen bleiben um meinen geliebten Teddybären, Mr. Schorsch Kako allgemein als Schorschli bekannt, zum Abschied nochmals zu kuscheln.

    Zum Glück haben wir bereits am Sonntag gepackt, es hat nur ca. 6h gebraucht da wir noch extra Poser Fotos machen wollten, denn heute wäre es definitiv zu stressig gewesen. Die Rucksäcke sind dann doch etwas schwerer geworden als am Anfang vermutet mit ca. 15kg/Person. Da es den ganzen Tag so geregnet hat, haben wir unsere Nachbarin gefragt ob sie uns an Bahnhof bringen kann damit wir nicht schon pflutsch nass ins Flugzeug steigen müssen. Wir standen noch keine 5 Minuten am Bahnhof, da waren wir uns schon einig, dass wir wahrscheinlich innert kürzester Zeit ein Paket mit Sachen nach Hause schicken werden, da wir sonst zu schwer tragen müssen. Da wir ja noch blutige Anfänger sind, im mit dem Rucksack reisen, müssen wir halt noch viel lernen :-)

    Den ganzen Tag war ich so, ja was war ich genau? Ich habe mir lange überlegt wie sich das Gefühl welches ich den ganzen Tag hatte wohl am besten beschreiben lässt. Aufgeregt wie ein kleines Kind vor Weihnachten, nervös wie vor einer wichtigen Prüfung, hibbelig wie nach einer Achterbahnfahrt? Es ist sicher von allem ein Bisschen, aber für mich die passendste Beschreibung für das Gefühl welches ich den ganzen Tag hatte ist: wie nach einem gelungenen Ersten Date, alles ist so aufregend und neu, Alles kann und Nichts muss und die Schmetterlinge tanzen im Bauch wegen dem ersten Kuss vor der Haustüre. Ja ich bin frisch verliebt, frisch verliebt in unser grosses Abenteuer, die Freiheit zu haben nicht an Morgen denken zu müssen (und keine Küche auf zu räumen!!!) und einfach Zeit für uns zu haben.

    Jetzt sitzen wir im Flieger Richtung Muskat im Oman, von da aus werden wir nach einem kurzen Aufenthalt nach Kuala Lumpur weiterfliegen. Alex schläft neben mir, mit seiner geliebten Wollkappe tief ins Gesicht gezogen, dass ich nicht schlafen kann ist keine Überraschung, stattdessen träume ich bereits von den vielen Naschereien welche ich in Kuala Lumpur probieren möchte.

    Grosses Abenteuer, wir kommen!!!
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  • Day 3

    Kein Kuss in Kuala Lumpur

    August 14, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 31 °C

    Juppi wir haben es gestern ohne Zwischenfall, ausser dass unser Zimmerschlüssel nicht wie versprochen in der Abholbox war, in unser Air BnB geschafft. Überraschender Weise war die Fahrt vom Flughafen in die City mit dem Airport Taxi, um einen Viertel günstiger als wenn wir den ÖV genommen hätten. Somit haben wir für die 1stündige Fahrt knapp 24.- bezahlt und waren so, sogar fast doppelt so schnell am Ziel.

    Unser Zimmer ist riesig, liegt im 9 Stock und hat eine Hammer Aussicht und das Beste, es kostet in der Nacht nur 22.-!!! Vom Schlafbereich ins Badezimmer hat es jedoch eine richtig gemeingefährliche Stufe, ich fühle mich fast wie James in „the Dinner for one“ da ich jedes Mal wieder darüber stolpere.

    Gleich neben an gibt es einen klein Toast Frühstücks-Laden in welchem wir uns für den ersten Tag gestärkt haben. Auf dem Weg dahin ist Alex bei der Überführung bereits die Treppe hoch gestolpert und knapp 1h später auf dem Weg zur Zugstation gleich nochmals über die exakt gleiche Stufe.

    Im Zug Richtung China Town sahen wir ihn zum ersten Mal, den Verbotskleber: kein unvernünftiges Benehmen in der Öffentlichkeit. Küssen, Umarmungen sogar Händchenhalten fällt darunter. Das war er, der Beweis wie unvernünftig Alex und ich doch sind, aber dieses Mal müssen wir wohl die Finger von uns lassen. Sorry Schatz, kein Kuss in Kuala Lumpur.

    China Town war weniger aufregend als gedacht, es war extrem heiss und schwül und fast alle verkauften dieselben Fälschungen und Mr. Beans Teddybären. Nach längerer Wanderschaft haben wir irgendwann im nächst besten „Restaurant“ Halt gemacht und uns gebratenen Reis und Nudeln bestellt. Meine Nudeln waren so scharf, dass mir der Schweiss sogar am Schienbein entlang herunterlief, aber an das muss ich mich wohl gewöhnen.

    Eigentlich wollten wir in den Park um uns ein wenig zu entspannen. Jedoch hat es kurz nach dem wir im Comic Museum waren so stark angefangen zu regen und gewittern, dass wir uns einen Unterschlupf suchen mussten. Ja wie soll ich sagen?!? 2 Stunden später und wir sind immer noch da und warten darauf dass es aufhört. Das gemeine daran ist, es hört immer wieder fast auf um dann wieder wie aus Eimern zu regen. Es ist fast so als ob uns Petrus sagen möchte: Entspannt euch, ich spüle eure Sorgen und euren Stress weg.
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  • Day 6

    Nudelsoup mit Aussicht

    August 17, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 31 °C

    Die letzten Tage verflogen wie im Flug und ich fühle mich, als ob wir schon ewig Unterwegs wären und nicht erst seit ein paar Tagen. Wir hatten für Kuala Lumpur 4 Nächte geplant um genügend Zeit zu haben uns an die Zeitumstellung, die so farbig und laut Kultur und das leckere aber scharfe Essen zu gewöhnen, halt einfach um anzukommen.

    Die berühmten Batu Caves wollten wir uns aber auf keinen Fall entgehen lassen und so fuhren wir 15 Kilometer ausserhalb nach Kuala Lumpur mit der eisgekühlten Metro, Alex nennt die Metro auch immer gerne Sibirien. In den ersten Caves, welch kurz vor den Batu Caves liegt, wurde die Geschichte von Rama und Sinta mit äusserst farbenfrohen und teilweise auch sehr lustigen Figuren dargestellt zB. Ein riesig großer dicker schnurrbärtiger Mann auf welchem viele kleine Menschen sind und ihn zu Recht machen.

    Bevor wir die bunten, teilweise frisch gestrichenen, Treppen zu den Batu Caves erklimmen konnten, musste ich mir ein Tuch mieten um meine Kniekehlen zu bedecken, dies obwohl ich extra ein langes kniebedeckendes Kleid getragen habe *nerv*. Bis wir oben waren, waren wir durchgeschwitzt und auch etwas ausser Atem, was bei der Hitze aber auch kein Wunder war. In den Höhlen selber war es ebenfalls sehr schwül warm, aber auch sehr beeindruckend. Beim Abstieg haben wir einmal mehr den Kopf geschüttelt über die teilweise sehr naiven Touris, welche sich extrem nahe neben die Affen stellen für ein Selfie oder sie teilweise sogar füttern. Diese kleinen frechen Dinger können ganz schön gierig und teilweise auch aggressiv werden. Eine kurze Foto Session später spürte ich entsetzt wie jemand, oder besser gesagt etwas an meinen Rucksack zerrte. Ein riesen Satz und einen Schrei entfernt merkte ich, dass ein habgieriges Äffchen mein Händedesinfektions-Mittel, welches am Rucksack baumelte, klauen wollte!!! Zum Glück hat der Trick mit der imaginären Steinschleuder geholfen und das Äffchen ist wieder von dannen gezogen.

    Gerade als wir uns fürs Mittagessen hingesetzt hatten öffneten sich auch die Himmelsschleusen wieder, und alle Leute rannten um sich ins Trockenen zu flüchten. Zum Glück waren wir schlauer als am Vortag und hatten unsere Lidl-Regenponchos dabei und konnten so nach dem leckeren Essen den Heimweg antrete. Da ich schon die ganze Zeit Lust auf Bananen hatte, haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp eingelegt und an einem kleinen Stand welche gekauft. Natürlich mussten wir verhandeln, da wir ansonsten total über den Tisch gezogen worden wären. Da wir unseren Rucksack ebenfalls in seiner Regenhülle hatten, trug ich meine frischen Bananen glücklich an einer rosa Schnur mit mir mit. Gerade als ich dachte ob dies wirklich so schlau ist, rief Alex: „Schatz“! Leider schon zu spät. Ich war bereits umzingelten von einer Affenhorde welche alle nur ein Ziel vor Augen hatten, meine Bananen. Ich war noch am abwägen ob ich rennen, oder nochmals den Steinschleudertrick probieren sollte, da rief mir Alex schon zu, dass ich meine geliebten Bananen
    wegwerfen soll. So stand ich da im Regen, ganz entsetzt und traurig und sah zu wie meine goldgelben Bananen heruntergeschlungen wurden, während ich von ein paar Bauarbeitern ausgelacht wurde und Alex sich vor Lachen nicht mehr halten konnte.

    Den Abende verbrachten wir im Bukit Bitang Viertel, dort gibt es nebst zahllosen verschieden Restaurants, Street Food Ständen und Souvenirs auch sehr viele Touris und Schaulustige. Ein Kunterbuntes Treiben welches wir nicht verpassen wollten und uns einen lustigen Abend bereitete mit frischen Mangostans und Rambutans als Proviant.

    Gestern ging es dann zuerst per „grab“ (ähnlich wie uber) in das Shopping Center „the curve“ da es dort eine Augenklinik gibt. Grab fahren will gelernt sein, wenn man nämlich den „pick up Point“ nicht ganz genau setzt, dann ist die Chance nur sehr klein, dass man sich jemals mit dem Fahrer trifft. So haben wir es erst beim zweiten Mal geschafft. Angekommen haben wir versucht einen Termin beim Spezialisten zu bekommen, da Alex schon seit längerem mit roten und juckenden Augen zu kämpfen hat. Dies gelang uns für 15:00 Uhr, leider war aber erst 11:00 Uhr. So vertrieben wir uns die Zeit im Shopping Center mit einem Japanischen Mittagessen in Gesellschaft eines netten indischen Paars welches uns empfahl nach Goa zu reisen, speziell wenn wir Interesse an „Mushrooms“ oder andern Drogen hätten. Ausserdem liessen wir uns von Massagesesseln durchkneten und stöberten durch unzählige Krims-Krams Läden. Zum guten Glück stellte sich heraus, dass Alex zwar sehr trockene Augen und auch eine leichte allergische Reaktion hat, jedoch ansonsten nichts Schwerwiegendes.

    Vom Center aus nahmen wir wieder die Metro ins City Center um uns die Petronas Towers von nahem anzusehen. Die ganzen Hochhäuser sind echt irre, nicht nur mega hoch, sondern auch ineinander gedreht oder mit Brücken verbunden. Das Highlight war aber viel mehr unser Drink auf der Helipad Bar. Vom 34. Stock eines Hochhauses geht es nochmals ca. vier Stockwerke zu Fuss im halbdunkeln hoch, bevor man hinaus ins Freie kommt. Man befindet sich dann auf einem ehemaligen Helikopterlandeplatz und hat eine fantastische Aussicht über die ganze Stadt! Was für ein genialer Ort um auf einen schönen Tag anzustossen.

    Um den Abend aber noch perfekt zu machen habe ich noch einen Ausflug zum Roof Top Pool unseres Air BnB gemacht. Von diesem hat man so eine unglaublich schöne Aussicht, und der Mond hat ganz Orange am Himmel geleuchtet. Ich habe mich köstlich über die Chinesinnen amüsiert, welche ihre Freunde hin und her gescheucht haben um ein perfektes Foto von ihnen im Pool zu machen. Für mich aber das Beste war die Instant Noudlsoup welche in Gesellschaft von Alex mit Blick über die Stadt geniessen konnte.

    Nun geht es aber auch schon weiter, wir sind am Flughafen von Kuala Lumpur und kurz vor Abflug nach Tawau in Borneo, von wo es nach Pulau Mabul geht zum Tauchen auf Sipandan Island. Im Flughafen haben wir uns nochmals von einem Sessel massieren lassen, ich sage euch die Dinger machen wirklich süchtig und Massieren besser als manche Masseuse. Wir können sagen dass uns Kuala Lumpur wirklich gut gefallen hat, die Menschen waren sehr freundlich und jederzeit hilfsbereit, die Öffentlichen Verkehrsmittel waren gut strukturiert und wir haben uns fast immer auf Anhieb zurecht gefunden. Die Stadt ist wie ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und Religionen in welcher man überall und immer leckeres Essen und ein freundliches Gesicht findet.
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  • Day 8

    Schlaflos in Borneo

    August 19, 2019 in Malaysia ⋅ 🌙 27 °C

    Mir ist heiss soooo heiss!!! Dabei wäre ich so müde dass das Einschlafen aber kein Problem seien sollte. Ist es aber bei vier Personen in einem Schlafzimmer, ca 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit und vier unnützen aber lauten Ventilatoren. Somit liege ich nun die zweite Nacht in Folge im Bett und schwitze vor mich hin statt zu schlafen. Alex findet es zwar heiss, er meint aber auch er sei sich durchs Militär halt einfach mehr gewohnt und daher sei es gar nicht so schlimm.

    Aber zurück zum Wesentlichen, wie bereits erzählt sind wir nach Borneo geflogen. Wenn man Borneo von Oben sieht, blickt man soweit das Auge reicht nur auf saftiges Grün. Es ist jedoch erschreckend wieviel davon Palmöl Plantagen sind welche sich über unbeschreibliche Flächen erstrecken. Nur noch ein Bruchteil der Fläche ist von einem der ältesten Regenwälder der Welt bedeckt welcher vielen Tieren als Heimat dient. Beim Anblick der tausenden Ölpalmen welche in Reih und Glied gepflanzt wurden kamen mir fast die Tränen.

    Am Flughafen haben wir einen Spanier kennen gelernt der sich als Nacho vorgestellt hat. Er fragte uns ob wir auch nach Semporna müssen und da dies der Fall war konnten wir uns die Fahrkosten von unserem Fahrer teilen. Zufälligerweise wollten wir nicht nur an denselben Ort, nein auch ins selbe Hostel und haben sogar das selbe folge Packet von Scuba Junkie auf der Insel Mabul gebucht. Als ich beim gemeinsamen Abendessen die Menükarte studierte musste ich natürlich eine Spruch über die angebotenen Nachos machen, er nahm es mir aber nicht übel, da er dies Witze jeden Tag hören muss ;-)

    Unsere allererste Hostel Übernachtung war nicht so prickelnd wie wir uns (speziell ich) das vorgestellt hatten. Das erste zugewiesene Zimmer konnten wir nicht beziehen, da Alex gleich die Türfalle in der Hand hatte und diese nicht mehr repariert werden konnte und im zweiten Zimmer gab es weder ein Fenster noch sonst eine andere Frischluftzufuhr. Somit haben wir unserer Zimmertür einen Spalt offen gelassen und da ich dann allzeit auf Alarmbereitschaft war habe ich schon in dieser Nacht fast gar nicht geschlafen.

    Nach dem Frühstück, das es nicht gab sind wir ca. 15 Minuten vollbepackt zum Headoffice von Scuba Junkie gegangen. Ich habe schon nach den ersten Metern einen Turnschuh, welchen ich am Rucksack festgebunden hatte, auf der Strasse verloren und bis wir am Treffpunkt waren, waren wir auch kaputt und Bach nass. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich langsam aber sicher an die Hitze und das Schwitzen gewöhnen sollte.

    Endlich ging es per Boot nach Pulau Mabul ins Scuba Junkie Resort. Dort erhielten wir als erstes einen kurzen Refresh Kurs was wir echt top fanden und uns mehr Sicherheit zum Tauchen gab. Der Dive Master, Mr. Amazing, hat das ganze echt mega gut und Professionell gemacht und machte nebenbei trotzdem die ganze Zeit zweideutige Sprüche, flirtet mit den Ladys und hat sonst nur Seich im Kopf, fast wie Alex als Teenager. Ausserdem lässt er die ganze Zeit 90er Jahre Musik laufen und singt lauthals und schief mit.

    Die Tauchgänge rund um Mabul herum sind die besten Tauchgänge welche wir bisher machen durften. Das Wasser ist immer so um die 29Grad und es gibt fast gar keine Strömung, es ist fast als ob man in einem Aquarium Tauchen würde. Es gibt tausende von Fischen in allen Formen und Farben und wir haben so viele Schildkröten gesehen wie noch nie zuvor. Am ersten Tag waren es mindestens 20 und heute auch mehr als 10, teilweise waren sie von Kopf bis Schwanzspitze so gross wie wenn ich meine Arme ganz ausstrecke, riesig! (Bilder folgen)

    Noch eine Anekdote am Rande: wir wollten den Sonnenuntergang, der auf der anderen Seite der Insel zu sehen ist, schauen gehen. Der Weg dahin führte uns durch ein kleines Wellblechdorf in welchem die Hühner frei herumliefen, Katzen auf Verkaustresen lagen und super viele lachende Kinder durch die Strassen rannten. Überall wurde uns freundlich zugelächelt oder gewunken. Das Lachen verging uns jedoch als wir den Steg des Todes beschreiten mussten um zu der Regga Bar zu gelangen. Die hat so geknarrt und geschwankt als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde. Keine Zehn Pferde kriegen mich nochmals in dieselbe Bar, auch wenn der Sonnenuntergang sehr schön war.

    Morgen müssen wir um 5:00 Uhr aufstehen, da wir 4 Tauchgänge in Sipandan machen können. Da das Tauchen dort streng limitiert ist und weil es zu den schönsten Tauchplätzen der Welt gehört, können wir uns darüber wirklich glücklich schätzen. Damit Morgen nicht nur Alex der jetzt schon schläft fit ist, sondern auch ich, versuche ich es nochmals mit dem Schlafen. Gute Nacht
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  • Day 9

    Tauchen zum Zweiten

    August 20, 2019 in Malaysia ⋅ 🌙 27 °C
  • Day 9

    Stürmisches Sipandan

    August 20, 2019 in Malaysia ⋅ 🌙 27 °C

    Um auf Sipandan zu tauchen, war eigentlich der Hauptgrund weshalb wir unbedingt nach Borneo wollten. Speziell der Barcuda Point ist bekannt der Number 1 Divespot der Welt zu sein, aber natürlich gibt es viele verschieden Spots auf der kleinen Insel. Bis vor ein paar Jahren gab es auf Sipandan noch vier grosse Resorts, aber da die Insel und die Riffe rund herum zu kompletten Schutzgebieten erklärt wurden, mussten diese dicht machen. Das kommt der Natur zu Gute und so findet man auf Sipandan eine schier unberührte Unterwasserwelt.

    Seit Tagen haben wir also unserem Besuch auf Sipandan entgegen gefiebert und es war uns sogar (fast) egal, dass wir bereits um 5:00 Uhr aufstehen mussten. Leider waren uns die Wettergötter nicht so gnädig gestimmt und der Himmel zeigte sich stark bewölkt und es ging ein kräftiger Wind, aber richtige Abenteurer lassen sich von so einer Kleinigkeit ja nicht beirren und ausserdem herrscht im Scuba Junkie eine non Refund Politik.

    Unsere Guides für den Tag waren Simon, ein ehemaliger Polizist aus London, und Djon, eine kleine Malaysierin mit einemverschmitzten Grinsen die als Sharky bekannt ist. Die Fahrt mit dem Boot nach Sipandan benötigt im normalen Fall ca. 25-30 Minuten, leider aber nicht bei uns. Mehr als eine Stunde habe ich mich an einer Stange festgeklammert und gebetet, dass ich nicht über Bord gehe. Wir mussten uns durch die Wellen kämpfen, immer wieder eine Welle hoch und dann mit einem Knall wieder nach unten. Immer wieder schwappten grosse Wellen ins Boot und durchnässten uns, wärend der Himmel immer schwärzer und der Wind immer stärker wurde. Um mich in solchen Situationen von meiner Angst abzulenken, singe ich jeweils leise vor mich hin, das klingt dann sehr lustig wenn das Boot wieder einen Satz gemacht hat und ich einen lauten und schiefen Ton von mir gab. Auf jeden Fall haben sich die anderen Mitfahrenden bei mir bedankt, so sei die Fahrt für sie unterhaltsamer gewesen. Mir solls recht sein, ich war nur froh musst ich nicht kötzlen, im Gegensatz zu anderen.

    Als wir Sipandan dann endlich betraten, begann es auch noch wie verrückt an zu regnen, aber dafür sahen wir im Sand auch gleich die ersten Spuren von Green Turtles welche gerade Eier gelegt hatten, mega cool!!! Da sich bei diesen eher schwierigen Tauchverhältnisen nicht so viele Leute ins Wasser trauten, ging es für uns nach einem kurzen Briefing fast völlig ungestört los.

    Das schlechte gleich zu Beginn, damit ich nachher zudem schönen Punkten kann. Die Sicht war leider sehr getrübt wegen des Wetters teilweise sahen wir nur knapp 2Meter weit, aber im Schnitt waren es ca.15 Meter. Dies mag gar nicht schlecht klingen, aber Sipandan ist bekannt für eine Sicht von bis zu 40Meter bei guten Verhältnissen. Es ist ein wenig schwierig zu erklären, aber man kann sich das in etwa so vorstellen, dass wir doch sehr viele Fische sehen konnten, aber die Farben und Tiefe fehlten und so wirkte es nie so spektakulär, wie es hätte seien können. Nun aber genug gejammert, denn die Unterwasserwelt war wirklich einmalig schön und echt beeindruckend. Fische egal wohin man schaut, in allen nur erdenklichen Formen und Farben. Teilweise waren sie winzig klein, wie ein Fünf Räppler und manche zB. die Thunfische waren mehr als 1.5 Meter gross. Es ist kaum vorstellbar, aber wir haben ca. Jede zweite Minuten Schildkröten gesehen welche am Schlafen, Essen, Chillen usw. waren, einfach unglaublich. Ein besonderer Nervenkitzel waren jedoch die Haie welche uns immer wieder begegneten. Hauptsächlich haben wir White Tip Sharks and Grey Reef Sharks getroffen, einmal waren es sogar 17 auf einmal, echt „huerre“ cool! Was uns auch super gefiel war, dass man sich einfach mit der leichten Strömung dem Riff entlang treiben lassen konnte und so ganz entspannt die Zeit geniessen konnten. Jeder Tauchgang war für sich einmalig und wunderschön und ich habe mich ein wenig wie Arielle die Meerjungfrau gefühlt, mit Alex als meinem Sebastian :-) Und da wir die berühmten Hammer Head Sharks und Baracuda Schwärme nicht gesehen haben, steht für uns ganz klar fest, wir kommen wieder!

    Natürlich sind vier Tauchgänge an einem Tag super anstrengend und als wir uns für den vierten bereit machen sollten war ich schon so ausgelaugt, dass ich es nicht einmal mehr alleine in den Wetsuit geschafft habe und Alex mir helfen musste. Auch das Druckausgleichen wurde immer schwieriger, bis es am Schluss kurz vor Ende gar nicht mehr funktionierte. Die Rückreise war dann zum guten Glück auch nicht mehr ganz so schlimm, da sich die Wolken langsam verzogen.

    Am Abend haben wir uns dann noch zusammengerauft und uns ein 4 Stern Hotel in Sandakan gebucht, denn nach den vielen Tauchgängen brauchen wir wirklich dringend eine Pause und wir haben auch ein wenig die Nase voll von Mehrbettzimmern)! Unser Freund Nacho, wird sich mit uns den Transfer teilen, denn auch er ist zu kaputt um den Bus zu nehmen/ noch eine Nacht in Semporna zu verbringen. Einen Vorteil hatte es aber so kaputt und fix fertig zu sein, denn in dieser Nacht werde ich sicherlich ein paar Stunden schlafen.
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  • Day 12

    Von Wäsche, Relaxen und Ratten

    August 23, 2019 in Malaysia ⋅ ☁️ 30 °C

    Wie schön das Leben sein kann. So sitzen wir gerade am Inviniti Pool und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.

    Vorgestern hatten wir unseren letzten Tag in Mabul mit Scuba Junkie und genossen unsere letzten 3 Tauchgänge mit viel besseren Verhältnissen als noch auf Sipandan. Der Abschied war sehr herzlich und wir können Scuba Junkie wirklich von Herzen weiterempfehlen. Alles war sehr strukturiert und gut durchorganisiert und die Tauchgänge waren total stressfrei, so dass man sich einfach wohlgefühlt hat. Im Nachhinein können wir auch sagen, dass die Mehrbettzimmer schon einen Vorteil hatten, denn wir kamen mit noch viel mehr Leuten ins Gespräch und hatten echt tolle Begegnungen.

    Unsere Reise nach Sandakan war aber dann doch nochmals langwierig und anstrengend. Zuerst mussten wir wieder mit dem Jetty von Mabul eine Stunde nach Semporna fahren. Von dort wurden wir um 18:00 Uhr vom gleichen Fahrer abgeholt, der uns schon vom Flughafen nach Semporna brachte. Wieder hatte er Frau und Kind mit dabei, welche beide die ganze Fahrt über auf dem Beifahrersitz schliefen. Auch wir versuchten während der 6 stündigen Fahrt ein wenig zu schlafen, was aber bei der sehr holprigen Fahrt und der heissen und stickigen Luft im Wagen nur teilweise klappte. Immer wenn das Fenster geöffnet wurde, in der Hoffnung ein wenig kühle Luft herein zu lassen, kam nur der Duft nach Rauch herein welcher von den vielen Abfallverbrennungen und Brandrodungen stammte. Kurz vor Sandakan öffneten sich einmal mehr die Himmelsschleusen und es Regnete in Strömen so dass die Strasse innert kürzester Zeit 5cm unter Wasser war. Nachdem wir Nacho in seinem Hostel abgesetzt hatten ging es für uns zum Einchecken ins Four points by Sheraton. Endlich eine Dusche aus der auch wirklich Wasser und nicht nur ein Rinnsal kommt und ein grosses weiches Bett. Ohne Worte, wir haben geschlafen wie Babys.

    Gestern wollten wir dann unsere ganzen stinkigen Sachen Waschen lasse, da diese von der ganzen Feuchtigkeit echt, echt übel rochen. Der erste Waschsalon hatte dann auch wegen Urlaub geschlossen und so haben wir noch fast eine Stunde nach einem weiteren gesucht. Am Ende gaben wir uns geschlagen und haben uns entschieden in der Waschbar direkt ums Eck vor unserem Hotel selber zu Waschen. Hätten wir gewusst dass diese Maschinen jeweils nur 20 Minuten fürs Waschen und Tumblern brauchen, wären wir definitiv schon Anfang an dorthin gegangen. Dafür haben wir uns dort nochmals mit Nacho getroffen und uns gleich fürs Abendessen verabredet. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Relaxen, Schlafen und dem Buchen unseres Ausflugs in den Dschungel. Es tat soooo gut einfach ein wenig zu Entspannen.

    Das Abendessen direkt am Hafen war dann auch recht entspannt und lustig. Nacho hat es einmal mehr geschafft etwas zu bestellen das richtig scharf war, obwohl er das nicht wollte. Als mich plötzlich etwas haariges an den Beinen berührte, mit dem Wissen dass es am Hafen viele Ratten gibt, habe ich hörbar die Luft eingezogen und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Nacho hat sich nicht nur extrem wegen mir erschreckt, so dass er fast den Tisch umgeworfen hat, sondern auch weil ihm dieselbe Katze um die Beine strich. Phha von wegen es hat Ratten hier. Unsere Kulisse wurde von vielen Blitzen verschönert und in der Ferne hörten wir die Donner grollen. Das Gewitter kam aber schneller als gedacht und da wir unter freien Himmel sassen haben wir schnell bezahlt und sind vor dem Regen geflüchtet.

    Auf dem Weg zum McDonald, für einen McFlury, rannte mir dann wirklich eine Ratte vor die Füsse. Ich habe mich zu Tode erschreckt und dementsprechend laut gekreischt. Was zum Kuckuck!!!!!
    Wir blieben dann noch im Mc bis es aufhörte aus Kübeln zu giessen und gingen in unsere Hotelbar auf einen Drink, eine Runde Dart und Billard.

    Heute waren wir auch schon mega fleissig, wir haben nicht nur ausgiebig gefrühstückt, Alex hat vier Gipfeli, ein Spiegelei, Kuchen, Würstli und zwei Cappuccinos verputzt als hätte er zwei Wochen nichts gegessen, sondern wir haben auch unseren Flug nach Sri Lanka gebucht. Ansonsten haben wir uns sehr angestrengt so wenig wie möglich zu tun und einfach die Zeit zu geniessen, denn auch Relaxen will gelernt sein.
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  • Day 14

    Hinterhof-Dschungel und River Safari

    August 25, 2019 in Malaysia ⋅ ⛅ 22 °C

    Wer an Borneo denkt, denkt oftmals als erstes an einen saftig grünen Dschungel und natürlich auch an die vielen Tiere welche in ihm Leben. Borneo zählt zu den Orten auf der Erde wo es am meisten verschiedene Spezies gibt, viele davon sind sogar nur in Borneo beheimatet. Da es bei Kinabatanga am meisten Tiere zu beobachten gibt, haben wir uns entschieden eine Kinabatanga River Cruise Safari zu machen, anstatt nach Kutching zu fliegen.

    Der Ausgangspunkt dafür war ein kleines Jungel Resort direkt am Kinabatanga River, in welchem wir ein kleines Chalet für uns ganz alleine hatten. Von der Lobby führte ein Holzsteg, auf dem man immer wieder den Makaken begegneten, durch den Wald bis zu unserem charmanten kleinen Holz Häuschen, einziger Minus Punkt war dass wir einmal mehr getrennte Betten hatten. Wir haben zwei Nächte dort verbracht und jeweils am frühen Morgen und am späten Nachmittag eine Bootsfahrt gemacht.

    Die Touren fanden in jeweils in grösseren Speed Booten statt und jede Person musste eine Schwimmweste anziehen. Ich persönlich glaube zwar, dass wenn man in einen Fluss fällt der sehr viel Krokodile beheimatet, es das kleinste Problem sein wird wenn man nicht schwimmen kann. Ps. Wir haben sogar zwei Baby Krokodile gesehen, die Ausgewachsenen hingegen sind wegen ihrer Tarnung nur sehr schwer zu entdecken. Auf Jeden Fall, schauten jeweils alle ganz gespannt ans Ufer und suchten die Landschaft nach Waldbewohnern ab. Diese liessen zum Glück meist nicht lange auf sich warten, denn speziell die Proboscis Monkeys (Nasen Affen) und verschiedene Gattungen der Makaken fühlen sich in den Bäumen entlang des Flussufers äusserst wohl. Natürlich haben wir auch das Grün um uns herum sprichwörtlich aufgesogen und die Landschaft in vollen Zügen genossen, aber die Beobachtung dieser außergewöhnlichen Tiere hat uns extrem viel Freude bereitet. Die Proboscis Monkeys, welche es nur in Borneo gibt, werden recht gross und haben eine leicht orange Färbung des Fells. Die Weibchen haben eine sehr spitzige Nase, eigentlich exakt so wie Alex seine, die Männchen hingegen haben eine richtige Kartoffelnase die je älter sie werden immer grösser und länger wird. Das sah teilweise so lustig aus, speziell da die ausgewachsenen Männchen eine Figur haben wie ein schlaksiger Mann mit Bierbauch und hohlem Kreuz. Vor allem am bei den Abend Ausfahrten waren teilweise so viele von Ihnen auf den Bäumen, dass diese wie überladen geschmückte Weihnachtsbäume aussahen. Die Spring und Flugkünste welche sie uns vorführten liessen uns mehr als einmal mit offenen Mündern staunen und wir konnten nicht genug davon kriegen sie zu beobachten.

    Aber auch die Long Tail- und Big Tail Makaken haben sich nicht nur von ihrer akrobatischsten Seite gezeigt sondern auch von ihrer niedlichen wenn sie sich gegenseitig gelaust oder die kleinen Babys umher getragen und gesäugt haben. Nicht nur die Affen haben es uns angetan, sondern auch die Hornbill Vögel, das sind die, welche ein grosses Horn auf dem Schnabel haben und als die romantischsten Vögel von Borneo gelten. Wenn sich ein Oriental Pied Hornbill Weibchen einmal für ein Männchen entschieden hat, bleiben sie bis ans Ende aller Tage zusammen. Unser Guide, Didi eine super aufgestellte und enthusiastische junge Frau, ist vor Freude fast durchgedreht als wir Rhinoceros Hornbill gesehen haben. Sie ist ganz aufgeregt auf dem Boot hin und her gelaufen und hat uns erzählt:“you are so lucky, very very lucky, very very very lucky!!!“ Ihre Freude war ansteckend und so haben auch wir uns mega gefreut einen sehr seltenen der „Borneo Big Fives“ gesehen zu haben.

    Ein weiteres Highlight waren definitiv die Nachtwalks. Diese fanden im „Hinterhof-Dschungel“ des Resorts statt. Warum Hinterhof-Dschungel, ganz einfach, der Teil des Dschungels in welchem wir waren wird auch als Sekundärer Dschungel bezeichnet und ist noch sehr jung, teilweise sogar nur 50 Jahre alt, da nach der exzessiven Abholzung wieder neu aufgeforstet werden musste. Natürlich auch weil es gerade hinter den Schlafzimmer beginnt, aber wir können mit Überzeugung behaupten das dies dem Nervenkitzel keinerlei geschadet hat. Im Stockfinstern, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, durch den Dschungel zu streifen hat schon was ganz eigenes. Es lauert nur so von Spinnen und Käfern, Fledermäuse schwirren einem nur wenige Zentimeter entfernt um den Kopf herum und ganz zu schweigen von all den unheimlichen Geräuschen. Mit dem konnten wir ja eigentlich ganz gut umgehen, aber die Mücken haben uns schier in den Wahnsinn getrieben. Es hat nur gesummt und sobald ein Licht auf einem gerichtet wurde konnte man zusehen wie sich mindestens 10 Mücken auf den Fleck gestürzt haben. Zum Glück haben wir so viel Mückenspray benutzt und unsere Kleider imprägniert, so haben wir in den „Nachtwalks“ keinen Stich abgekriegt und das ist für mich echt ein mega Erfolg (ansonsten leider schon). Was aber wirklich spektakulär war, war die Sichtung eines „Slow Loris“ in der einen Nacht und eines „Western Tarsiers“ in der andern. Loris ist ein ziemlich kleines ultra süsses Kerlchen, dass in unserem Fall aussergewöhnlich grosse und spitze Ohren hatte, und für uns eins zu eins wie ein Gremlin aus sah und wie sein Name verrät bewegt er sich auch äusserst langsam. Der Tarisier ist im Vergleich noch viel kleiner, ca. 1.5 Hand gross, hat die totalen Glubschaugen und solange man das Licht auf ihn richtet bleibt er an Ort und Stelle, sobald man es aber kurz weg bewegt springt er ins Dunkle nichts. Auch hier wurde uns wieder versichert wie „lucky“ wir uns schätzen können, denn die Sichtung der zwei kleinen Nachtaktiven Tierchen sei doch sehr selten. Was für Glückspilze wir doch sind!

    Bei unserm Glück haben wir sehr darauf gehofft auch noch die kleinsten Elefanten der Welt, oder vielleicht sogar einen Orang-Utan zu sichten, da dem leider nicht so war hatten wir schon einen Grund, weshalb wir irgendwann nach Borneo zurückkehren wollen.
    Übrigens ist der Primäre Dschungel zB. Der in Danum Vally, welcher mit mehr als 40 Millionen Jahren der älteste Urwald der Welt ist. Da uns das mit dem Hinterhof-Dschungel aber erst vor Ort so richtig bewusst wurde und wir zwischenzeitlich unseren Sri Lanka Flug gebucht haben, müssen wir für den zweiten Grund um zurück nach Borneo zu kehren nicht lange suchen.

    Im Resort selber haben wir nicht nur Nacho wieder getroffen, der von dem Essen schwer begeistert war, was wir nicht nachvollziehen konnten, sondern sind auf sehr viele Backpackers gestossen. Wir haben sehr viele tolle Gespräche geführt, aber ich habe auch gemerkt, dass ich oftmals nicht so auf einer Wellenlänge mit ihnen war. zB. Wenn mir jemand erzählt, dass die Unterkunft grässlich war und es schmutzig war wie verrückt, aber er/sie trotzdem für eine längere Zeit dort bleibt nur weil es halt ultra günstig ist, dann verstehe ich das dann halt doch nicht so ganz. Wir sind jetzt erst seit knapp zwei Wochen unterwegs und versuchen noch unseren Rhythmus des organisierten und strukturierten planlosen Reisen zu finden und wer uns kennt weiss warum dies für uns gar nicht so einfach ist. Es gefällt uns aber soweit sehr gut Reisende zu sein und wir freuen uns schon jetzt auf alles was noch kommt.
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