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  • Day 16

    Einsamer Ozean

    October 30, 2018 in Guatemala ⋅ ⛅ 27 °C

    Hello oder besser Hola.
    Vom Lake Atitlan zurück in Antigua fing Dienstags direkt mein einwöchiger Sprachkurs an. Als ich angekommen bin in Guatemala, dachte ich ein Sprachkurs hat mehrere Vorteile: klar man lernt die Sprache und hoffentlich auch viele neue Leute kennen. Dem ist allerdings nicht so. Also das mit den Leute kennen lernen. Denn es gibt keine Kurse, nur Privatunterricht.
    Trotzdem entschied ich mich für 20 Privatstunde, dass mit dem Leute kennen lernen hatte ja bisher auch ohne Kurs geklappt. Julie, die mich auch schon zum See begleitet hatte, machte genau an den selben Tagen Sprachkurs wie ich und so entschlossen wir uns gemeinsam ein Hostel zu suchen. Unser Hostel war wahrscheinlich das modernste der ganzen Stadt. Es hatte erst frisch eröffnet und glich eher einem 4 Sterne Hotel als einer Jugendherberge.
    Wie die 5 Tage Sprachkurs waren? Super anstrengend. Anfangs fiel mir das Lernen nicht schwer, doch schon am 3 Tag war ich völlig ausgepowert. Privatunterricht fordert eben dauerhafte Aufmerksamkeit, nicht wie in einem Kurs, indem man sich mal eben eine kleine Auszeit nehmen kann und abschalten kann. Am 4 und 5 Tag reduzierte ich dann auf 3,5 statt 4 Stunden. Einfache Fragen stellen und ähnliches kann ich jetzt halbwegs, doch die Antworten die einem die Einheimischen dann in einem übertriebenen Tempo geben verstehe ich so garnicht. Naja auch egal, dann halt nochmal auf Englisch fragen.
    Nach der Sprachkurs Woche trennte ich mich dann wieder von Julie und machte mich alleine auf den Weg zum Ozean...El Paredón. Die Fahrt hierher war wie jede andere Fahrt in diesem Land ein Abenteuer.
    Nachdem wir über eine Stunde durch Antigua sämtliche Hostels abgeklappert hatten ging’s dann endlich Richtung Meer.
    Auf der Hauptstraße gabs den selben Spaß wie immer hier zu sehen: Menschen sitzen mit bis zu 10 Leuten auf der Ladefläche von Pickups, andere nehmen schonmal ihr Gepäck vom Dach ihres Busses während dieser die schlecht geteerten Straßen entlang saust. Bilder, die man wirklich nicht jeden Tag zusehen bekommt. Doch das “Highlight” der Reise war die ungefähr 20 km lange einzige Straße die nach El Paredón führt,denn diese war weder geteert noch eine Schotterstraße. Sie bestand einfach nur aus Sand. Eine solche Hubbelstrecke, so dachte ich könnten vllt Geländewagen passieren, doch hier ist scheinbar alles möglich. Unser Bus brauchte allerdings eine geschlagene Stunde für die letzten 20 km.
    Angekommen erwartete mich ein unglaublich verrücktes Hostel: Direkt am Strand, Pool, Pool-bar, Billardtisch, Volleyballfeld, jeder Menge Hängematten, die im Schatten der Palmen hängen, Tischtenniplatte.
    Das einzige Problem war oder ist, dass ich der mit Abstand Jüngste auf dem Gelände bin. Keiner der auch nur ansatzweise in meinem Alter ist. Dementsprechend schwer fand ich es mich hier zu integrieren und heute am letzten Tag meines Aufenthaltes am Strand muss ich sagen ,dass dies wohl meine einsamsten 3 Tage meine Reise bis jetzt sind.
    Nichtsdestotrotz hatte ich meinen Spaß...etwas surfen probiert, jegliche Aktivitäten die oben aufgezählt wurden mitgemacht und in der Zwischenzeit ein Buch über den Hamburger Abstieg gelesen.
    Morgens um viertel vor 6 kann man zum Strand gehen und den Schildkröten, beim schlüpfen zusehen. Da diese vom Aussterben bedroht sind, sammeln die Einheimischen die Eier und bringen sie in eine geschützte Hütte am Strand. (So sind sie sicher vor Vögeln und und Menschen)
    Jeden Morgen kann man den Neugeborenen dann bei den ersten Schwimmzügen im Wasser zusehen. Da nur jede 1000ste Schildkröte das Erwachenenalter erreicht, hat man ein seltsames Gefühl, wenn man die niedlichen Tierchen dem Ozean überlässt. Einige werden von den Wellen mehrmals wieder an Land gespült und man kann schon beobachten wie die kleinen Tierchen die Kraft ausgeht...
    Morgen fahre ich zurück nach Antigua um eventuell etwas Halloween zu feiern. Dann hab ich auch endlich wieder ein Hostel mit WLAN. So ganz ohne WLAN ist es eben auch schwierig seine Reise weiter zu planen. Und das sollte ich so langsam mal tun...vllt noch 1 Woche in Guatemala, dann maximal eine Woche in Belize und dann? Kolumbien? México? Bolivien? El Salvador? Nach Hause?
    Ich hab keine Ahnung...zu viele Möglichkeiten.
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