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  • Day 17

    Was für ein Tag!

    August 25, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach zwei vollgepackten Tage sollte es heute etwas ruhiger werden. Heut Abend wollen wir weiter nach Surabaya fliegen und, nach Möglichkeit, noch bis nach Comoro Lawang kommen, den nächstgelegenen Ort am Vulkan Bromo.
    Den Vormittag gingen wir ganz entspannt an, frühstückten und packten zusammen. Gegen 11 deponierten wir dann unser Gepäck im Sercurity-Häuschen und machten uns auf den Weg in die City, um ein paar Sachen einzukaufen. Eigentlich wollten wir zwei Roller anhalten, die uns in die Stadt bringen sollten, aber wir mussten feststellen, dass die Fahrer nicht auf uns regierten. Ungewohnt... Sonst können wir uns vor Angeboten ja kaum retten. Wir laufen also ein Stück auf der großen Straße entlang und sehen ein paar Roller-Jungs, die gerade Pause machen. Wir fragen, ob sie uns in die Stadt fahren. Natürlich wollen sie. Aber der Preis, den sie dafür verlangen, ist unverschämt. Einer sagt zunächst 60.000, dann sprechen sie sich ab und auf einmal sind es 100.000 für jeden von uns. Wir sagen, dass wir das lächerlich finden und nach kurzer, sinnloser Diskussion gehen wir weiter. Nach 5 Minuten hält plötzlich ein Auto neben uns an. Eine junge Frau steigt aus und fragt uns, wohin wir möchten. Sie bietet uns an, ein Go jek-Taxi für uns zu rufen und erklärt uns, dass wir über eine App die Fahrt buchen müssen, denn sonst verlagen die Fahrer unverschämte Preise. Sie klärt alles ab und nach 10 Minuten sitzen wir in einem kühlen Taxi, das uns zusammen 30.000 kostet. Das sind also die echten Preise hier. Der Taxifahrer erlaubt sich dann doch einen Spaß, indem er uns an einem Platz rauslässt, der dem sehr ähnlich sieht, zu dem wir eigentlich wollen. Von hier aus laufen wir nochmal 15 Minuten, bis wir da sind, wo wir hin wollen. Manchmal kotzen uns die Indonesier hier ganz schön an... 😡
    In der Einkaufsstraße angekommen, machen wir unsere Besorgungen und schlagen zur Abwechslung auch mal ein paar Schnäppchen - denken wir zumindest. Nach der Einkaufstour gehen wir noch einen Happen im Raminten essen und lassen uns diesmal über WhatsApp von unserer Unterkunft ein Go jek-Taxi rufen, um unser Gepäck abzuholen und uns anschließend zum Flughafen bringenzulassen. Das klappt wunderbar und ist auch recht günstig. Am Flughafen angekommen stellen wir fest, dass unsere Abflugszeit um 15min verschoben wurde. Ist ja nichts neues. Da wir aber nach dem Flug noch ein Auto mieten möchten, um die ca. 3 Stunden zum Vulkan zu fahren, zählt jede Minute. Als wir auf das Boarding warten, heißt es dann, dass unser Flug 30 Minuten Verspätung hat. Aus den 30 werden 60 und am Ende sind es fast zwei Stunden, die wir später losfliegen. Wir sind genervt und verabschieden uns von unserem Plan, noch heute Abend zum Vulkan zu kommen. Zum Glück haben wir noch keine Unterkunft gebucht und sind somit flexibel. Statt 19.30Uhr kommen wir also erst 21.30Uhr im Surabaya an, unsere Flugzeit betrug übrigens nur 45 Minuten. Da wäre der Zug dann warscheinlich doch schneller gewesen. Egal, jetzt heißt es, schnell ein Auto organisieren. Sandra kümmert sich schon mal darum, während ich noch auf unser Gepäck warte. Auf dem Weg nach draußen werde ich, wie gewohnt, von Taxi-Fahrern belagert. Ich sage ihnen, dass ich nicht an einem Taxi interessiert bin sondern stattdessen ein Auto mieten möchte. Ich frage sie, wo das denn möglich wäre. Keiner versteht mich. Alle interessiert nur, wieviel ich für die Strecke zahlen möchte. Irgendwann erklärt mir jemand, dass man am Flughafen keine Autos ohne Fahrer mieten kann. Aber wir könnten uns ja noch Leute suchen, die mit dem Taxi mitfahren, denn dann wird es für alle günstiger. Da werde ich auf ein spanisches Paar aufmerksam, mit dem wir uns zuvor über die Verspätung ausgetauscht habe. Zufällig haben sie genau den gleichen Plan, haben es aber irgendwie hinbekommen, sich im Vorfeld ein Auto zu mieten. Sie sagen, dass sie gerade probieren die Autovermietung zu erreichen und wir dann gern mitfahren können. Perfekt!
    Sandra telefoniert zufällig gerade mit der Autovermietung und findet heraus, dass sich die Station in der 30 Minuten entfernten Innenstadt befindet. Na super. Der Spanier ruft nochmals selbst an und ihm wird das Gleiche gesagt. Allerdings macht sich indes ein Fahrer mit dem Mietauto auf den Weg zum Flughafen. In 40 Minuten soll er da sein. Im Endeffekt warten wir fast 90 Minuten. Während wir mit dem Spaniern warten, stellen wir fest, dass wir heute Abend nicht nur das gleiche Ziel haben sondern auch die nächsten Tage ähnlich geplant sind, und sogar unser Flug nach Bali am Montag ist der gleiche. Verrückt. Vielleicht können wir ja von ihrer Mobilität profitieren und zusammen reißen. Um später nicht umherzuirren, suchen wir nach einer Bleibe für die Nacht. Leider gibt das Internet nicht mehr so viel her und auf gut Glück mitten in der Nacht in das Dorf am Vulkan zu fahren, ist uns zu heikel. Die besten Hotels finden wir in Malang, zwei Stunden vom Flughafen entfernt. Wir finden ein gutes Angebot und buchen zwei Zimmer. Super, wir haben ein Platz zum schlafen.
    Als endlich das Auto da ist, machen wir uns gegen 23:30 Uhr auf den Weg. Der Spanier ist noch nie links und noch nie ein Automatik-Auto gefahren. Die Fahrt ist also etwas abenteuerlich, aber wir nehmen es mit Humor, wenn er statt zu blinken die Scheibenwischer anschaltet. Zum Glück sind die Straßen frei. Nur leider ist das Auto sehr träge und 60 km/h fühlen sich an wie 120! Unterwegs halten wir noch an, um etwas zu essen. Wir können uns über vieles mit den Spaniern austauschen und haben uns viel zu erzählen. So vergeht die Fahrzeit dann doch recht zügig und wir erreichen kurz nach 2 Uhr unser recht nobles Hotel. Übers Internet haben wir die Zimmer sehr günstig bekommen, nur leider ist das Personal mit unserer Reservierung überfordert.  Nach etwas Hin und Her können wir endlich auf unser Zimmer gehen und sind happy, dass wir doch noch so weit gekommen sind. Um 3 Uhr gehen wir schlafen. Was für ein Tag!
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