Nordwärts

August 2018
A 26-day adventure by Phillipp und Sandra
  • 25footprints
  • 4countries
  • 26days
  • 146photos
  • 0videos
  • 5.8kkilometers
  • Day 12

    Von 0 auf 1850 in 3 Stunden!

    August 13, 2018 in Norway ⋅ ☀️ 6 °C

    Nach einer etwas unruhigen Nacht in unserer kleinen Campinghütte war der See am Morgen in dichten Nebel getaucht. Wir ließen es etwas ruhiger angehen, machten erstmal Frühstück und informierten uns über die Umgebung und eine mögliche Gletscherwanderung. Allerdings nicht für den heutigen Tag, denn der Plan für heute stand schon fest. Ich wollte heute den Skåla bezwingen, eine der anspruchsvollsten Bergwanderungen in Norwegen. Auf einer Strecke von 8km überwindet man 1850 Höhenmeter! Da für Sandra die Tour zu anstrengend (sie hat auch kein Interesse) ist, möchte sie sich ein wenig die Umgegend anschauen und den Tag in Ruhe genießen.  Denn als sich gegen 10:30 Uhr der Nebel verzog, präsentierten sich die Berge im strahlenden Sonnenschein bei 20 Grad. Perfektes Wetter für meine Berg-Tour. Nach einigem hin und her konnte ich dann gegen 11:30 Uhr endlich starten. Da der Skåla direkt neben unserem Campingplatz ist, fuhr mich Sandra nur 2 km zum offiziellen Startpunkt an einem reißenden Fluß. Da für die Tour 8 Stunden (5 hoch und 3 runter) veranschlagt werden, war es auch höchste Zeit aufzubrechen. Sandra wollte zunächst nach Stryn, der größten Stadt in der Umgebung, um ein paar Besorgungen zu machen. Ich stiefle also los und schon nach wenigen Metern wurde der Weg recht steil, irgendwie muss man ja die 1850m überwinden! Zunächst war es ein Waldweg, später ging er in einen Steinweg über, der am Gletscherfluss entlang führte. Ich rätselte noch immer, welcher der vielen Gipfel auf die ich zuging, eigentlich der Skåla ist. Irgendwann überquerte ich einen Fluss und nach gut einer Stunde ging der Steinweg in einen losen Schotterweg über. Hier wurde das Umfeld des Wegs auch immer steiniger und es gab bald kaum noch grün zu sehen. Nach gut 1.5 Stunden kam ich bei einem wunderbar blauen und klaren Gletschersee an. Da ich aber gerade einen guten Rhythmus hatte, ging es nach einer kurzen Verschnaufpause direkt weiter. Unweit des See gab es ein Schild, das angab, dass ich mich bereits auf 1150 m befinde und es noch 3.5 km sind. Nicht schlecht, dachte ich mir. Also weiter. Nun kamen auch schon die ersten Schneefelder und es wurde windiger. Auch der Weg wurde beschwerlichen, es ging über Felsen und Geröllfelder, in die ein Weg gebaut wurde. Der führte zwischen zwei Bergspitzen hindurch und machte anschließend einen Knick. Als ich dann nach oben schaute, sah ich nur Felsen und Geröllfelder. Es war nicht ersichtlich, wo der Gipfel ist, noch wo genau der Weg lang ging. Der offizielle Weg war mit einem T gekennzeichnet, allerdings war oft nicht ersichtlich, wie man da entlang laufen soll! Bei dem Anblick stellte ich mir die Frage: "Warum machst ich das eigentlich?"
    Langsam schleppte ich mich die steilen Felsen und Geröllfelder hinauf. Immer wieder musste ich kurz anhalten um durchzuschnaufen. Stück für Stück kämpfte ich mich nach oben und obwohl ich das Gefühl hatte, recht langsam zu sein, überholte ich einige andere Wanderer. So ging es eine gefühlte Ewigkeit. Nach einem Schneefeld ging der lose Weg in ein mehr oder weniger bebauten Treppenpfad über. Noch immer war nicht zu erkennen, wann ich endlich oben sein würde. Dann tauchte plötzlich nicht allzu weit entfernt ein Gebäude auf und kurze Zeit später sah ich den runden Turm, der den Gipfel markiert. Überrascht davon, dass ich doch nur 3 Stunden für den beschwerlichen Aufstieg gebraucht habe, erreichte ich den Gipfel und genoss die wunderbare Aussicht bei Sonnenschein und blauem Himmel. Allerdings war es sehr windig und recht kalt. Also erstmal etwas überziehen und dann etwas essen. Dummerweise hatze ich nur Nüsse dabei, nicht mal die Äpfel hab ich eingepackt 😕
    Nach kurzer Rast erkundete ich den Gipfel und machte Bilder von dem grandiosen Panorama. Auf einer großen Schneewehe lernte ich durch das übliche "can you take a picture of me" Pascal kennen. Wir unterhalten uns kurz auf Englisch und ich frage ihn,woher er kommt. Natürlich aus Deutschland, also switchen wir zu deutsch. Im Verlauf der Unterhaltung entdecken wir immer mehr, fast schon unheimliche Gemeinsamkeiten. Er ist auch Thüringer (Aus Eisenach), wohnt auch in der Nähe von Stuttgart und ist auch noch auf dem selben Campingplatz wie wir! Zufälle gibt's, unglaublich. Wir erkunden zusammen noch ein wenig den alten Trum und das neue Gebäude auf den Gipfel. In beiden gibt es die Möglichkeit spontan zu übernachten und sogar eine Küche mit Ofen ist vorhanden. Selbst Lebensmittel gibt es dort oben. Diese  werden über die "Kasse des Vertrauens" abgerechnet.
    Ich bin beeindruckt von der Ausstattung und was es oben in der Hütte so alles gibt. Hätte ich das mal eher gewusst, dann hätte ich eine Nacht dort verbracht.
    Da mir nach fast zwei Stunden auf dem Gipfel allmählich kalt wurde, machte ich mich zusammen mit Pascal auf zum Abstieg. Bis zu den Geröllfeldern kamen wir auch ganz zügig vorran, dann wurde es wieder beschwerlicher und uneindeutiger. Plötzlich hörten wir einen Hubschrauber, der hoch zum Gipfel fliegt. Ob da was passiert ist?  Kurz danach fliegt er wieder ins Tal nur um nach gut 10 Minuten mit zwei großen Säcken, die unten am Hubschrauber befestigt sind, wieder auf den Gipfel zu fliegen. Nach gut einer Stunde erreichen wir den blauen Gletschersee, diesmal machen wir jedoch eine Rast, um unsere Füße etwas im klaren Wasser zu kühlen. Kurz dannach tauchte der Hubschrauber plötzlich über uns auf und lud seine Fracht etwa 100 m von uns entfernt auf einer Felsfläche ab. Als wir nach ca. 30 min weiter gingen, nahm sich jemand der Hubschrauber-Ladung an. Ich fragte, was der Hubschrauber abgeladen hat, der Mann antwortet, das sei für den Skåla-Lauf am 18.8.
    Da rennen die Leute dann den Berg hinauf! Wie verrückt ist das denn? Ich war mit meinen 3 Stunden schon ganz zufrieden, wer weiß wie schnell die Läufer dann oben sind!
    Wir gingen also weiter und unterhielten uns. Da Pascal erst ein Jahr in Neuseeland war und ich auch gern mal da hin will, war das lange Zeit ein Thema. So verging die Zeit recht zügig, wir brauchten inklusive 30min Fußbad im See dann doch 3 Stunden für den Abstieg - genau so lang wie für den Aufstieg.
    Mit glühenden Knien und schweren Beinen erreichten wir den Parkplatz, auf dem Sandra schon auf uns wartete.  Nach kurzem Smalltalk ging es dann zurück auf den Campingplatz, denn Sandra war so lieb und hat ein vorzügliches Abendessen zubereitet, Spaghetti Bolognese - alles selbst gekocht. Genau das richtige nach so einem Tag! Wir luden Pascal noch zum Essen ein und nach einer warmen Dusche genossen wir mit herrlicher Aussicht auf den See unser Abendessen. Wir saßen und sprachen bis 23 Uhr und dann ging es ab in die Hütte. Was für ein Tag!
    Read more

  • Day 13

    Heut mal ganz entspannt

    August 14, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 11 °C

    Auch die zweite Nacht in unserer Hüte war nicht sonderlich erholsam für mich. Aber wir beschloßen schon am Morgen, es heute ruhig angehen zu lassen. Die Idee eine Wanderung auf einem Gletscher zu unternehmen, verwarfen wir. Phillipp war noch etwas von seiner Skåla-Wanderung mitgenommen und ich war durch den schlechten Schlaf hier auch müde. Da heute unser Hochzeitstag ist, gibt es erstmal ein ausgedehntes Frühstück mit frischen (nagut, aufgebackenen) Brötchen, Rührei und Obstsalat.
    Danach beschloßen wir, das Loendal, das Tal in dem sich unser Campingplatz befindet, noch etwas zu erkunden. Am Ende gibt es jeweils zwei Gletscherzungen des Jostedalsbreen, an die man recht nah heranlaufen kann. Der Kjenndalsbreen ist der einfacher zugängliche. Eine recht breite Straße führt das Tal entlang und endet in einem Parkplatz. Als wir ankamen sind bereits zwei große Reisebusse vor Ort. Normalerweise heißt das, dass man sich Aussichten mit zig anderen Leuten teilt - das ist nicht allzu prickelnd. Die älteren Leute gingen dann auch gemächlich Richtung Gletscher. Als der breite Weg endete, blieben alle gedrängt stehen. Wir beschlossen dann aber, noch etwas weiter zu laufen. Mehrere kleine Pfade führten noch näher zum Gletscher. Über Felsen, Steine und ein trockenes Flussbett geht es kletternd weiter bis der Weg dann doch zu gefährlich wird. Wir bestaunen den Gletscher aus sicherer Entfernung und machen uns dann auf den Rückweg. Beim See-Café halten wir noch einmal kurz und schauen auf einen gegenüberliegenden Wasserfall Ramnefossen der an elfter Stelle der höchsten Wasserfälle der Welt steht. Der See und das Tal wirken so friedlich und idyllisch, dass es uns erstaunt, dass es kaum besiedelt ist. Tatsächlich war das Loendal früher ein Touristenparadies, bis zwei Katastrophen in den Jahren 1905 und 1936 unzählige Menschenleben forderten. Große Teile eines Felsen stürzten in den See und verursachten eine bis zu 70m hohe Flutwelle, die alles unter sich begrub. Seitdem leben kaum Menschen hier und das Tal wirkt umso verlassener.
    Als nächstes fuhren wir in den zweiten Seitenarm des Tals. Eine schmale, teilweise schlecht ausgebaute Straße führt zum Bødalsbreen hinauf. Wir parkten unser Auto gingen zu Fuss weiter. Vorbei an mehren, verwaist wirkenden Häusern (auf der Alm gab es früher einen Bauernhof) führt der Weg recht entspannt zum Gletscher. Überall am Wegesrand wachsen Heidelbeeren und Pilze. Die Pilze, obwohl essbar, lassen wir stehen, Heidelbeeren pflückten wir ein paar und aßen sie unterwegs. Schließlich kamen wir zum Gletschersee und ein bisschen weiter oben sahen wir Gletschermoräne und die Gletscherzunge. Der Bødalsbreen ist viel beeindruckender als der Kjenndalsbreen und trotzdem ist er kaum besucht. Wir trafen unterwegs nur ein Handvoll Leute, wahrscheinlich liegt es an der beschwerlichen Zufahrtsstraße.
    Wir machten eine kleine Pause und liefen letztendlich zurück zum Auto. Beide Gletscher sind wirklich leicht zugänglich - wahrscheinlich die einfachsten Wege, die wir in Norwegen bisher gewandert sind.
    Zurück am Campingplatz gönnten wir uns ein Eis und liehen uns dann ein Kanu, um ein wenig auf dem See rumzupaddeln. Phillipp war sehr ambitioniert, ans Ende des Sees zu gelangen. Naja, nach den ersten Metern wurde klar, dass das mit mir nicht möglich ist, denn mir wurden schnell die Arme schwer. Außerdem habe ich bei weitem nicht so viel Kraft wie er, so dass wir nie gerade fuhren, sondern ständig die Richtung korrigieren mussten. Trotz allem schafften wir bestimmt einen guten Kilometer und gingen bei einem kleineren Wasserfall auf der anderen Seite kurz an Land - das Ende des Sees ist noch lang nicht in Sicht. Wir machten uns schließlich auf den Rückweg und nach gut zwei Stunden Gepaddle reichte es mir dann auch.
    Wir überlegten, ob wir uns ein nettes Restaurant suchen, aber die Gegend ist so ländlich, dass wir uns nicht allzu viel versprechen. Wir kochten uns schließlich was Leckeres aus unseren Resten und genoßen den Abend. Nicht der aufregendste Tag, aber wir haben es genossen, es mal etwas ruhiger angehen zu lassen. Außerdem hatten wir heute wirklich Glück mit dem Wetter.
    Read more

  • Day 14

    Wanderung auf dem Eis!

    August 15, 2018 in Norway ⋅ 🌧 10 °C

    Unser Tag begann heute recht unentschlossen. Das Wetter war nicht berauschend und wir waren ein wenig hin und her gerissen, ob wir heute eine Gletscherwanderung machen sollten - dieses Mal AUF den Gletscher. Am bekannten Nigardsbreen werden jeden Tag mehrere Touren in verschiedenen Schwierigkeitsstuffen angeboten. Das reizte uns schon sehr, allerdings hätten wir eine 3 stündige Fahrt vor uns, da man auf die andere Seite des Jostedalsbreen kommen muss. Luftlinie sind das gerade mal 10km, mit dem Auto allerdings 200km. Außerdem war für den Tag leichter Regen angesagt. Ob sich das überhaupt lohnen wird?
    Wir entschieden uns trotz allem dafür, uns auf den Weg zu machen. Um 13Uhr startet die letzte Tour, das sollte zeitlich also machbar sein. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf den Weg. Unterwegs buchte ich die Tour schon mal online, damit wir sicher sein konnten, einen Platz zu ergattern, es gab nämlich nur 16 Plätze.
    Mehrere Baustellen und kurzfristige Straßensperrungen machten die Fahrt dann nochmal aufregend, da wir nicht sicher waren, es rechtzeitig zu schaffen (12.30uhr sollte man da sein). Ich rief also im Besucherzentrum an und gab Bescheid, dass wir uns eventuell verspäten würden. Alles kein Problem.
    Dank Phillipps flottem Fahrstil schafften wir es natürlich trotzdem und hatten sogar noch Zeit für eine kurze Pinkelpause (was für mich relevanter war als für Phillipp).
    Am verabredeten Treffpunkt gab uns der Tour Guide jeweils Steigeisen, eine Eisharke und Handschuhe. Dann fuhren wir mit einem kleinen Boot zum anderen Ufer, von dem aus man zum Gletscher laufen kann. Der Nigardsbreen ist wohl der Gletscher, der am einfachsten zugänge ist. Noch vor einigen Jahren reichte das Eis bis zum See, aber zur Zeit zieht er sich zurück, so dass man heute einen ca. 30 minütigen Aufstieg auf der Moräne vor sich hat.
    Unsere Gruppe war dann doch etwas größer, so dass wir von zwei Guides geführt wurden. Kurz vor dem eigentlichen Gletscheraufstieg bekamen wir unsere Sicherheitsgurte. Der einen Führerin hatte ich schon im Vorfeld gesagt, dass ich schwanger bin. Sie gab mir deswegen einen anderen Gurt, der den Druck auf den Bauch entlasten sollte, nicht nur beim Anlegen sondern auch im Falle eines Sturzes. Zum Schluß gab es noch eine kurze Einweisung über das Verhalten auf dem Gletscher. Dann legten wir die Strigeisen an, wurden alle an einem Seil gesichert und los ging es. Da wir so viele Personen waren, wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Unsere Führerin war Ina, eine sehr nette und geduldige Norwegerin, mit der wir auch im Anschluss noch etwas plauderten. Dass Ina viel Geduld mit unserer Gruppe aufbringen musste, stellte sich sehr schnell heraus, denn die meisten Leute waren... naja, etwas herausfordernd. Die ersten fünf Personen waren 5 Chinesen, die ungelogen alle fünf Meter anhielten und zig Bilder machten. Das brachte natürlich unseren gesamten Zug ins Stocken und alle mussten warten. Irgendwann sagte Ina, dass wir an bestimmten Punkten halten würden und dann genügend Zeit zum Bilder machen war. Wir kamen nämlich kaum voran. Die andere Gruppe war längst ein großes Stück vor uns. Nach den Chinesen liefen fünf spanisch sprechende Personen, die eher für ein Spaziergang in der Stadt gekleidet waren. Den Vogel schoß aber eine von ihnen ab, denn sie trug nicht mal  eine Jacke! Irgendwann gab Ina ihr ihre Jacke, denn für solche Fälle hat sie immer ein paar extra Klamotten dabei. Auch ihre Schuhe waren für eine Gletscherwanderung nicht geeignet und so beschwerte sie sich ständig über kalte Füße und war sichtlich froh, als die Tour zu Ende ging. Was meinte sie denn, was sie da mitmacht. So ein Gletscher besteht schließlich aus Eis - dass das kalt ist, ist ja kein Geheimnis. 😒
    Nach uns war noch ein anders spanisches Pärchen. Er war der Letzte in der Kette und stoppte auch ständig, um Bilder zu machen, auch nachdem Ina sagte, dass keiner beim Laufen fotografieren sollte. Seine Frau war vor allem beim Abstieg so langsam und befolgte die Anweisung nicht, wie man sich am besten auf dem Eis fortbewegt. Oft kamen wir wegen ihr ins Stocken. Wenn sie dann man schnell war, hing sie mir so nah auf der Pelle, dass das Seil zwischen uns kaum gespannt war (was immer der Fall sein sollte) und ich deswegen zweimal beinahe mit meinen Steigeisen darin hängen geblieben und gestürzt wär.
    Wir sind in dieser Gruppe fast wahnsinnig geworden, aber Ina war stets geduldig und verständig. Keine Ahnung, ob sie innerlich nicht auch genervt war. Wir hätten unseren Unmut nicht so lange überspielen können. 😆
    Zum Schluß meinte Ina auch, dass wir ihr sehr leid getan haben, in dieser speziellen Gruppe gelandet zu sein. Das hat sie so auch noch nicht erlebt.
    Abgesehen davon war die Gletscherwanderung absolut toll. Mit den Steigeisen kann man sich sehr gut im Eis verankern und hat somit guten Halt. Immer wieder sieht man Risse und tiefe blaue Spalten im Eis. Jeden Tag werden die Wege auf dem Eis neu bearbeitet und für Gruppen zugänge gemacht. Man läuft also nicht nur gerade Flächen nach oben, sondern auch Stufen. Zwischendurch erklärte Ina immer wieder etwas zu Gletschern allgemein und zum Nigardsbreen im Speziellen. Gletscher entstehen übrigens, wenn Schnee über den Sommer nicht taut. Kommt im darauffolgendem Winter neuer Schnee dazu, wird der alte komprimiert und verwandelte sich irgendwann in Eis. Wenn sich dieser Kreislauf über viele Jahre wiederholt, kann so ein Gletscher enorme Ausmaße annehmen. Der Nigardsbreen ist zum Beispiel 4000 Jahre alt. Er geht zwar gerade zurück, aber dafür wandert der Jostedalsbreen zur anderen Seite des Berges hin, also zu der Seite, auf der sich unser Campingplatz befindet.
    Wir sind jedenfalls total fasziniert von dem Gletscher und wären am liebsten noch länger geblieben und etwas höher hinauf gegangen. Das blaue Eis und die Struktur der zusamnengeschobenen Platten sind schon was besonderes. Wenn wir irgendwann mal wieder nach Norwegen kommen, müssen wir nochmal so eine Wanderung machen. Das nächste Mal sollten wir uns aber vielleicht nach einer privaten Tour erkunden, dann ist man unabhängiger.
    Auf dem Rückweg zum See plaudern wir noch etwas mit Ina. Dann gehts mit dem Boot zurück zum Parkplatz und anschließend schauen wir uns noch das Gletschermuseum im Besucherzentrum  an. Dort wird nochmals sehr anschaulich dargestellt, wie der Jostedalsbreen entstanden ist. 18Uhr schließen sie allerdings und wir müssen gehen. 
    Wir überlegen uns, noch etwas weiter in das Tal hineinzufahren. Da soll es noch eine andere Gletscherzunge geben. Als das Wetter aber immer trüber wird und man langsam kaum noch was erkennen kann, drehen wir um und fahren zurück. Unterwegs gönnen wir uns noch jeder eine Pizza und anschließend geht's die 200km zurück zum Campingplatz.
    Die Fahrt war zwar lang, aber die Gletscherwanderung war es wirklich wert - ein absolutes Highlight! Ich kann jedem nur wärmsten empfehlen, einmal so etwas mitzumachen, eben weil man nicht alle Tage auf einem Gletscher spazieren kann.
    Read more

  • Day 15

    Geiranger bei Regen

    August 16, 2018 in Norway ⋅ 🌧 15 °C

    Nach unserer 4. und letzten Nacht auf dem Campingplatz freuen wir uns, dass es heute weiter geht. Gut geschlafen hab ich hier nie, von daher kann es eigentlich nur besser werden.
    Wir packen unseren wild verteilten Kram zusammen - übersichtlich war die Hütte schon nach der ersten Nacht nicht mehr - und brechen gegen 11.30Uhr auf.
    Unsere heutige Etappe ist zum Glück nicht weit. Es geht zum 100km entfernten Geirangerfjord. Dieser soll einer der schönsten Fjorde überhaupt sein und wurde von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet.
    Erstes Zwischenziel ist der Aussichtspunkt Dalsnibba. Auf 1500m schaut man auf die umliegenden Berge und direkt auf Geiranger - wohl die spektakulärste Sicht auf diesen bekannten Fjord. Als wir nach oben fahren wollen, stellen wir allerdings fest, dass die Straße mal wieder mautpflichtig ist und umgerechnet 15€ kosten soll. Wir hätten tatsächlich in Erwägung gezogen, nach oben zu fahren, wenn das Wetter besser gewesen wär. Heute ist es jedoch regnerisch, sehr bewölkt und teilweise neblig. Keine guten Voraussetzungen für eine schöne Sicht ins Tal. Schweren Herzens kehren wir um und fahren stattdessen die serpentinreiche Straße nach unten zu der kleinen Ortschaft Geiranger und dem Fjord. Jahrelang war die Passstraße die einzige Zufahrt zu dem kleinen Ort (abgesehen vom Wasserweg), was bedeutet, dass Geiranger in den Wintermonaten von der Außenwelt abgeschnitten war. Heute gibt es die sogenannte Adlerstraße, die auch im Winter passierbar ist.
    Schon als wir nach unten fahren, merken wir, dass es hier von Touristen wimmelt. In Geiranger gibt es alle möglichen Freizeitbeschäftigungen: Fahrradgruppen, die den Pass runter fahren, Busreisen, Kayaktouren, usw. Zusätzlich schmücken zwei rießige Kreuzfahrtschiffe die Ufernähen des Fjords - ganz schön viel los für das 250 Einwohner zählende Städtchen! Es lebe der Massentourismus! Entsprechend  belebt ist die kleine Innenstadt. Wir entschließen uns, eine Schiffrundfahrt auf dem Fjord zu unternehmen. Das ist die beste Art den Fjord und seine Landschaft rundherum zu erkunden. Leider regnet es immer wieder und der Himmel ist so trüb, dass die Schönheit des Fjords gar nicht richtig zur Geltung kommt.
    Wir lassen uns trotzdem nicht unterkriegen und mit Schirm, Regencape und Kamera bewaffnet hören wir den interessanten Audio-Guide-Kommentaren zu. Vorbei geht es auch an drei bekannten Wasserfällen mit den bezeichneten Namen Sieben Schwestern, Freier und Brautschleier. Interessant ist auch, dass es einige alte Güter an den steilen Berghängen gibt. Die meisten sind heute nur noch von einem Verein zur Erhaltung solcher Höfe betrieben. Doch früher wohnten hier tatsächlich Menschen, die sich und ihre Kinder teilweise angurten mussten, damit sie nicht runterfallen. Und so gibt es viele Erzählungen und Anekdoten über die wenigen Menschen, die in und um Geiranger lebten. Sehr interessant!
    Nach 90min ist die Rundfahrt beendet und wir sind zurück an Land. Schön war's, mit besserem Wetter wär's sicher noch schöner gewesen.
    Schon jetzt ist kaum noch etwas los, da die Kreuzfahrtschiffe ablegen. Wir gönnen uns zwei süße Stückchen in einer heimischen Bäckerei und entschließen uns, den neugebauten Wasserfallsteig zu erklimmen. Dieser führt am Wasserfall entlang einige Stufen nach oben zum Fjordzentrum, ein Museum zur Entstehung von Fjorden mit Café und Souvenir-Shop. Da es bald schließt, entscheiden wir uns gegen einen Besuch und steigen die Treppen wieder hinab. Langsam machen wir uns auf den Weg zur Unterkunft. Dafür fahren wir die elf Serpentinen der Adlerstraße hinauf. An der obersten halten wir noch einmal und genießen die Aussicht auf Geiranger. Anschließend geht es über einen kleinen Pass und mit der Fähre nach Valldal. Im dortigen, neu renoviertem Gästehaus haben wir ein schönes Zimmer mit einem  weichem und schön breitem Bett. Das könnte mal wieder eine erholsame Nacht werden. Wir gehen noch etwas fürs Abendessen einzukaufen und kochen kurz darauf in der Gemeinschaftsküche Kartoffeln mit paniertem Blumenkohl. Bei netten Gesprächen mit einem anderen deutschen Pärchen lassen wir den Tag ausklingen und sinken anschließend müde in ein weiches Bett.
     
    Read more

  • Day 16

    Von der Stige zu den Rampen

    August 17, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute geht es zu unserer letzten Etappe in den Norden. Nach einer sehr erholsamen Nacht - endlich mal wieder - verlassen wir das Valldal Gästehaus gegen 10.30Uhr. Unser erstes Ziel sind die bekannten Trollstigen, eine serpentinreiche Straß, die sich um einen Wasserfall eindrucksvoll ins Tal windet. Ganz allmählich geht es den Berg hoch. Wir halten unterwegs noch einmal bei einem kleinen Wasserfall, der sich wild durch eine Klamm windet. Eine Art kleiner Baumkronenpfad führt darüber, damit man das Schauspiel besser verfolgen kann. Bevor wir weiterfahren kaufen wir an einem kleinen Stand noch ein paar regionale Himbeeren (die Erdbeeren wurde schon von den Insassen eines italienischen Reisebusses in Windeseile weggekauft 😒).
    Dann geht es weiter den Berg hinauf bis mehrere Schilder und die steigende Anzahl an Menschen uns darauf hinweisen, dass wir den Beginn der Trollstigen erreicht haben. Wir parken und machen uns auf den Weg zum neu gebauten Steg mit Aussichtspunkten. Von oben hat man eine fantastische Sicht auf die Serpentinen, die sich in ein malerisches Tal schlängeln. Die engen Kurven zwängen sich auch mehrere Busse nach oben und unten. Von den Aussichtspunkten sehen sie aus wie matchbox-Autos. Wir verbringen eine Weile mit Zuschauen und Bilder machen und fahren anschließend selbst die Trollstigen hinab. Auf den Weg nach unten halten wir noch zweimal, um auch die Sicht nach oben zu genießen - schon sehr beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert.
    Weiter geht es durch das malerische Tal bis zum Ort Åndalsnes. Dort hat Phillipp eine Wanderung zu dem Aussichtspunkt Rampestreken rausgesucht. Eigentlich dachten wir, dass man mit dem Auto bequem zum Aussichtspunkt fahren kann, aber es scheint doch eine nicht grad unanstregende Tour zu sein. Zum Glück sind es nur jeweils 2km hin und zurück. Das sollte doch machbar sein.
    Bevor wir starten kaufen wir in der Stadt noch was zu essen - mit 18€ die teuersten belegten Brötchen unseres Lebens. Zumindest schmecken sie ausgezeichnet und sättigen uns.
    Dann gehts los mit der Wanderung. Ich hätte stutzig werden sollen, als Phillipp meinte, dass er Berichte gelesen hat, in denen einige Leute 1 1/2h gebraucht haben. Die Strecke ist tatsächlich nicht ganz ohne, auf 2km geht es 500m hinauf - und zwar die ganze Zeit und größtenteils sehr steil. Ich überlege, ob ich das wirklich machen soll, aber umkehren und aufgeben will ich auch nicht. Ich kämpfe mich also langsam und mit vielen Verschnaufpausen den Berg hinauf und schaffe es tatsächlich in 1h. Die Aussicht entschädigt die Plagerei dann doch. Die Rampestreken ist ein Steg, der wie eine Art Schanze nach vorn führt. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf den Fjord und die Berge rundherum. Absolut fantastisch! Wir bleiben ein bisschen oben und machen uns dann an den Abstieg. Da man wieder gut aufpassen muss wohin man tritt (dieses Mal eher wegen vieler Wurzeln), dauert der Abstieg genauso lang wie der Aufstieg. Unten angekommen, bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich es durchgezogen hab. Mit viel Zeit, Vorsicht und genügend Wasser ist schon noch einiges selbst in andern Umständen möglich - sofern es nicht zu lange Strecken sind.
    Danach geht's weiter zu unserer Hütte in Ødegard. Wir fahren nochmal gut 2 1/2h, wobei wir 30min auf eine Fähre warten mussten, die uns grad vor der Nase weggefahren ist. 😒
    Gegen 21uhr sind wir endlich da und wow, was für ein tolles kleines Häuschen! Es gibt einen gemütlichen Wohnbereich mit Ofen und großen Fenstern und einer Küche mit Esstisch. Des Weiteren gehen schafzimmer, Bad und Kinderzimmer (mit Schlafboden) vom Wohnbereich ab. In der oberen Etage gibt es noch ein zusätzliches Schlafzimmer. Alles ist stilvoll und mit Liebe eingerichtet. Auch der großzügige Außenbereich ist sehr gemütlich angelegt. Hier lässt es sich die nächsten Tage durchaus aushalten.
    Unsere Euphorie wird dann doch etwas gedämpft, als wir feststellen, dass kein Bett bezogen ist und auch sonst keine Bettwäsche und Handtücher zu finden sind. Außerdem müssen wir die Hütte im Anschluss unseres Aufenthalts putzen. Hmmm, nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Zum Glück hatten wir Bettwäsche und Handtücher von zu Hause mitgenommen, allerdings hatten wir diese schon auf dem
    Campingplatz benutzt. So richtig frisch war da nichts mehr. Was soll's, hilft ja alles nix. Wir beziehen das Bett und machen erstmal Abendessen. Danach machen wir es uns bei einem gemütlichen Feuer auf den Sofas bequem. Entspannter kann man den Tag wohl nicht ausklingen lassen.
    Read more

  • Day 17

    Im Norden angekommen

    August 18, 2018 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Die erste Nacht in unserem gemütlichen Hütchen war sehr erholsam. Wir hatten uns am Vortag schon dazu entschieden, es heute sehr entspannend angehen zu lassen. Ein Blick aus den Fenster untermauerte unseren Plan zusätzlich, denn es regnete und eine Besserung schien nicht in Sicht. Alles in allem sah es wirklich ungemütlich draußen aus. Wir machten erstmal Feuer - wobei Phillipp da einige Schwierigkeiten ohne Anzünd-Briketts hatte - und kümmerten uns ums Frühstück, oder eher Brunch. Bei selbstgemachten Crêpes und Obstsalat genossen wir das schöne Ambiente.
    Anschließend statteten wir dem nahegelegenen Supermarkt einen Besuch ab und deckten uns mit Lebensmitteln für Abendessen und das nächste Frühstück ein.
    Zurück in der Hüte testeten wir den übedachten Außenbereich. Phillipp machte es sich in der Hängematte bequem, ich auf der Liege unter einem Heizstrahler - so lässt es sich auch bei Regen gut draußen aushalten. Gegen Abend gingen wir dann doch noch für ein Ründchen raus. Der Rundweg, auf dem wir stießen, führte an Höfen und sehr hübschen Wohnhäuschen vorbei, die vereinzelt rechts und links auftauchten.
    Die Gegend als richtige Siedlung zu bezeichnen geht aber vielleicht ein bisschen weit.
    Unterwegs sehen wir immer wieder rießige Pilze und Himbeersträuche, die offensichtlich niemanden interessieren. Schade, dass wir Pilze so wirklich gar nicht mögen. Wir lassen die schönen Steinpilze also stehen und stecken uns dafür einige der Himbeeren in unsere Münder.
    Nach gut 2 Stunden, 4,5km und einigen Regenschauern später sind wir zurück in unserem gemütlichen Hütchen, bereiten das Abendessen zu und lassen den Tag anschließend bei Kaminfeuer entspannt ausklingen. So ein Faulenzer-Tag muss auch mal sein!
    Read more

  • Day 18

    Altanterhavsveien

    August 19, 2018 in Norway ⋅ 🌧 12 °C

    Nachdem der gestrige Tag eher ruhig verlief, ist heute wieder etwas mehr Aktion angesagt. Wir stellen uns eine schöne Runde mit drei Stationen zusammen. Nach dem Frühstück brechen wir auf und fahren zuerst nach Kristiansund. Die kleine Stadt ist auf drei Inseln verteilt und war vor allem früher für ihre Klippfisch-Produktion bekannt. Anders als Stockfisch wird Klippfisch zuerst gesalzen bevor er getrocknet wird. Vor der Entwicklung der Kühl-und Gefrierschränke war das eine gute Variante Fisch haltbar zu machen, vor allem für Länder, die weitab vom Meer liegen oder für lange Seefahrten. In kleine Stücke geteilt kann Klippfisch so über mehrere Jahre aufbewahrt werden. Verwendet wird für die Klippfisch-Herstellung vornehmlich Dorsch. Interessanterweise bevorzugten die Norweger eher frischen Fisch und überließen den Klippfisch dem Export. Nachdem Einfrieren die Produktion von Klippfisch weitestgehend überflüssig machte, wurde die Produktion zunehmend weniger und zuletzt ganz eingestellt. Erst seit einigen Jahren wird sich Kristiansund wieder seiner alten Tradition bewusst.
    Als wir an diesem Sonntag im Zentrum der kleinen Stadt ankommen, ist davon jedenfalls nichts zu spüren, denn hier ist absolut nix los. Die alten Klippfisch-Lagerhallen wirken heruntergekommen. Würde kein Informationenschild auf die historische Bedeutung hindeuten, würde man die alten Holzbauten für irgendwelche Scheunen halten. Sogar das hochgelobte Klippfisch-Museum ist geschlossen, ohne weitere Erläuterung warum. Wir fahren auf die andere Seite der Bucht und erspähen zumindest das Wahrzeichen von Kristiansund - das Klippfischweib. Naja, alles nicht so mega spannend. Wir gehen zurück zum Auto und stellen fest, dass wir vorn rechts einen Platten haben. Super! Und was nun...? Geschockt und schon unsere Optionen abwägend fahren wir vorsichtig zur nächsten Tankstelle, noch scheint nicht alle Luft raus zu sein. Mal schauen, wie groß der Schaden ist. Als wir an der Tankstelle ankommen und den Luftdruck messen wollen, sieht plötzlich alles wieder normal aus. Hä... ???
    Der Luftdruck ist bei allen Rädern etwas zu niedrig, aber bei der Strecke, die wir gefahren sind, ist das nicht allzu verwunderlich. Der Reifen mit dem vermeintlichen Platten hatte dann auch nicht weniger Luft als die Anderen. Puh, nochmal mit dem Schrecken davon gekommen. Das hätte teuer werden und unseren ganzen weiteren Urlaubsplan ins Wanken bringen können. Wir vermuten, dass wir vorher etwas in einer Pfütze geparkt hatte und es daher nach einem Platten ausgesehen hat. Glück gehabt!
    Da es in Kristiansund nicht so viel mehr zu sehen gibt, fahren wir weiter in Richtung der Altanterhavsveien. Die bekannte Atlantikstraße schlängelt sich über Brücken und Steinwall durch einen Abschnitt der Schärenlandschaft an Norwegens Atlantikküste. Gekürt als Norwegens  Bauwerk des Jahrhunderts ist die Straße ein echtes Highlight. Bei schlechter Witterung kann die Gicht auch schon mal auf die Straße spritzen und Autos erfassen. Es ist zwar heute kein Traumwetter, aber so wild ist es glücklicherweise nicht. Die Straße ist dann auch sehr beeindruckend. Jetzt hätten wir gern eine Drohne gehabt, denn von oben sieht das ganze bestimmt nochmal spektakulärer aus. Wir halten mehrmals und genießen die atemberaubende Landschaft und die Wellen des Ozeans. Mit Sonne wär es zwar um einiges schöner gewesen, aber irgendwie passt der wolkenverhangene Himmel und der raue Wind zur Szenerie.
    Nachdem uns die landschaftlich schöne Straße bis in den kleinen Ort Bud geführt hat, fahren wir wieder mehr ins Landesinnere nach Molde. Die kleine Stadt besticht vor allem durch viele gepflegte Wohnhäuser. Hier scheinen die Menschen recht wohlhabend zu sein. Einen schönen Ortskern sucht man allerdings vergebens. Es gibt zwar einige Geschäfte, aber am Sonntag ist auch hier absolut nix los. Wir recherchieren erstmal, was an Molde laut Reiseführer denn so reizvoll sein soll. Es gibt ein Freilichtmuseum, das aber bald schließt.
    Damit sich die Fahrt wenigstens etwas gelohnt hat, fahren wir noch auf einen Aussichtspunkt auf den Hausberg Moldes und genießen zumindest eine schöne Aussicht auf die Stadt und den Fjord. Wir entdecken dort oben mal wieder einige Himbeersträucher und sammeln fleißig, was offensichtlich keiner haben will: rote und weiße Waldhimbeeren. 
    Anschließend machen wir uns auf den Rückweg zu unserer Hütte. Wir kochen uns aus Restern eine vegetarische Bolognese (sehr lecker) und genießen den Abend mal wieder bei einem Feuerchen auf den Sofa. Später gibt's noch selbstgemachten Pudding mit unseren gepflückten Himbeeren. Schöner Ausklang zu einem durchwachsenen Tag! 
    Read more

  • Day 19

    Wasser und Feuer

    August 20, 2018 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Heute hatten wir überlegt, entweder nach Ålesund oder Trondheim zu fahren. Beide Städte liegen etwa 180km bzw. 3h Autofahrt von unserer Hütte entfernt, Ålesund im Westen, Trondheim im Osten. Allerdings verhießen die Wetterprognosen nichts gutes. Immer wieder wurden Regen und dauer-bedeckter Himmel vorhergesagt bei gerade mal 14 Grad. Wer will da schon draußen rumlaufen? Das kannten wir ja schon aus Bergen. Außerdem schreckte uns die lange Fahrt ab. Wir entschieden uns deswegen dafür, heute nochmal unsere Hütte zu genießen und es entspannt angehen zu lassen. Man will ja auch was von der schönen Unterkunft haben.
    Zum Frühstück gab's deswegen auch erstmal Pancakes, Bacon, Rührei und Obstsalat. Was für ein Fest! 😊
    Anschließend verließen wir unser Hüttchen, kauften noch etwas fürs Abendessen ein, informierten uns über die nähere Umgebung und fragten im nahegelegenen Baumarkt nach einem Hot Smoker. Den Smoker bekamen wir zwar nicht, wurden aber auf ein Sportgeschäft in der Hauptstadt Tingvoll verwiesen. Trifft sich gut, denn da wollten wir heute sowieso mal hinfahren.
    Wir machen uns also gleich auf den Weg. Den Smoker bekommen wir dort tatsächlich, samt der Holzspäne, die für das Aroma sorgen. Glücklich über unser bisher einziges Mitbringsel überlegen wir, was wir in Tingvoll noch unternehmen könnten. Viel ist hier nicht los. Ein Versuch, zu einem Aussichtspunkt zu fahren verlief im Sand, als die Straße schlechter wurde und anschließend auch noch durch eine Planierraupe blockiert wurde und dann sowieso kein Durchkommen mehr war.
    Also entschließen wir uns dafür, eine kleine Wanderung zu unternehmen. Als wir am Parkplatz ankamen fing es allerdings ziemlich doll an zu regnen. Wir warteten kurz, sahen uns derweil eine Kirche mit dazugehörigem Friedhof an und liefen zum nahegelegenen Fjordufer. Nun ja, wohin man schaute, waren nur Regenwolken zu sehen. Nicht allzu optimale Voraussetzungen für eine Wanderung. Wir beschlossen daher, es bleiben zu lassen und stattdessen zurück zur Hütte zu fahren - und dass, nachdem ich mich extra in meine Wanderschuhe gequält hatte (Socken und Schuhe anziehen wird allmählich zur echten Herausforderung).
    Zurück in der Hütte machte ich mich gleich ans Abendessen. Es war zwar noch nicht so spät, aber geplant war Kartoffelsuppe und die kann fürs Aroma ja gern etwas durchziehen.
    Phillipp machte sich in der Zwischenzeit auf die Suche nach Spiritus. Wir wollten den Hot Smoker schon an diesem Abend ausprobieren. Irgendwann kam er mit einer kleinen Flasche und einem weißen großen Kanister wieder. Jetzt mussten wir erstmal übersetzen, was da eigentlich drin ist. 🤔 Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für den weißen Kanister, für "white spirit". Das sollte laut englischer Beschreibung auch für den Smoker verwendet werden. Phillipp kaufte schnell noch etwas Lachs und dann ging's los. Zuerst sollte man den Smoker allein erwärmen, um mögliche Produktionstreste auszubrennen.
    Wir stellten den Smoker auf einen Glastisch auf die Terrasse, um keine Schäden auf dem Holzdielen des Außenbereichs zu verursachen. Alles lief gut, also machten wir es uns auf den Sofas bequem. Als ich einige Zeit später wieder mal einen Blick auf den Smoker warf, traute ich meinen Augen allerdings nicht, denn das Ding stand in Flammen. Wir liefen sofort raus. Ich war total überfordert mit der Situation. Soll man das Feuer jetzt mit Handtüchern ersticken oder Wasser drauf kippen? In solchen Fällen bin ich sehr dankbar, dass Phillipp einen kühlen Kopf bewahrt und eher weiß, was zu tun ist. Er nahm die Smoker-Schale mit ein paar Topflappen erstmal von der Feuerquelle (die Dinger, die man auch beim Fondue hat) und legte dann geschickt die Deckel drauf, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden.
    Das eine (es waren zwei) ging schnell aus, beim anderen dauerte es etwas länger, bis die Flammen schließlich erloschen. Zumindest hatte nichts sonst weiter Feuer gefangen, aber der Smoker war natürlich total verrußt. Auch die Stelle, auf die Phillipp die Schale abstellte sah nicht grad gut aus. Nachdem alles etwas abgekühlt war, ging es also erstmal etwas ans Putzen. Aber wie das bei Ruß so ist, saut man letztendlich immer etwas mehr ein (Eimer, Lappen, Dusche). 😒
    Danach versuchten wir es aber doch nochmal mit dem Smoker. Ich war ja nicht grad davon begeistert, aber Phillipp wollte sich so schnell nicht geschlagen geben. Dieses Mal dauerte es etwas, bis das Feuer überhaupt anging. Als es schließlich brannte, ließen wir das Ding dann nicht mehr aus den Augen. Nach 15min schauten wir nach unserem Lachs - Suppe und Salat waren schon längst fertig - war noch nichts passiert. Der Fisch war nach wie vor roh. Langsam war ich von diesem Smoker echt genervt. Wir entfernten das Abtropfblech, damit der Lachs mehr Hitze abbekam und ließen das ganze nochmal 20min smoken. Inzwischen aßen wir eben den Rest.
    Aber Wunder geschehen immer wieder, denn nach 20min war der Fisch dann tatsächlich durchgegart. Es schmeckte dann auch fantastisch, das Räucheraroma war nicht so intensiv wie bei Stines Smoker vor zwei Wochen, aber trotzdem ausreichend. Wir nehmen an, dass wir einfach nicht den richtigen Spiritus hatten. Die Flammen waren immer zu groß (keine blaue Flammen), trotzdem wurde der Smoker nicht so heiß, wie es wahrscheinlich angedacht ist. Und das Feuer zu Beginn wurde eventuell durch zu viel Wind verursacht, der den Spiritus rund um den Smoker verteilte. Naja, schlauer wäre es gewesen, das Ganze zu Hause erst auszuprobieren. So wurde aus unserem geplant entspannten Abend nach dem Essen noch ein Putzeinsatz. Neben den Smoker mussten ja auch die Utensilien gesäubert werden, die wir zum Reinigen des Smokers benutzen. 🙈
    Den letzten Abend in unserer tollen Hütte hatten wir uns auch anders vorgestellt.
    Read more

  • Day 20

    Ein Tag auf den Straßen Norwegens

    August 21, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute starten wir unsere erste Etappe zurück nach Herrenberg. Wir wollen 550 km nach Oslo mit kurzem Zwischenstop in Lillehammer fahren. Bei maximal 80 km/h auf Landstraßen wird das eine sehr lange Fahrt, 7,5 Stunden wird uns prognostiziert. 
    Der eigentliche Plan sah vor, möglichst früh zu starten und immer mal längere Pausen einzulegen. Da wir aber leider noch unser schönes Hüttchen säubern müssen und auch noch nicht alle Spuren der Smokerfeuer-Attacke beseitigt haben, war klar, dass wir nicht gegen 10 Uhr starten würden.
    Kurz nach 12 Uhr waren wir dann endlich fertig (mussten noch auf den Geschirrspüler warten) und starteten unsere Tour. Am Anfang war es landschaftlich noch nicht so spannend, die Berge waren recht flach und es gab nicht viel zu sehen. Dafür konnten wir auf mehreren Kilometern Baustelle die norwegische Straßenbaukunst bewundern. Nach ca. 2 Stunden machen wir an einem Fluß eine kurze Essenspause und Sandra übernimmt das Steuer. Jetzt wurde es auch wieder eindrucksvoller, als wir über eine Hochebene fahren und die weite, rauhe und wunderschöne Landschaft Norwegens bestaunen durften. Auch wenn wir schon viele Pässe und Hochebenen gesehen haben, ist doch jeder wieder auf seine Art bewundernswert. Nach der Hochebene ging es im Tal über Otta weiter nach Lillehammer. Die Strecke zog sich sehr, obwohl die Straße inzwischen zwar viel besser ausgebaut und nicht mehr so kurvenreich war. Auch durften wir tatsächlich 90 km/h fahren, nur leider konnte man davon nicht so viel Gebrauch machen. Der Norweger ist eben ein gemütlicher Fahrer und das Überholen ist auf Grund einer Mittelleitplanke auch nicht möglich - großartig!
    Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir kurz nach 17 Uhr endlich in Lillehammer. Nun konnten wir auch das inzwischen recht sonnige und warme Wetter genießen.
    Als erstes musste ein Klo aufgesucht werden, dann ging es kurz für ein Eis (Sandra) und Burger (Phillipp) in die Fußgängerzone. Überall sahen wir Verweise auf die Olympischen Winterspiele, die 1994 hier stattfanden. Also fuhren wir nochmal kurz zum Olympia-Park. Naja, eigentlich waren wir nur an der Skisprungschanze, aber die hat es wirklich in sich. Kaum zu glauben, dass sich hier wirklich Leute runterstürzen. Wenn wir schon mal hier sind, gehen wir natürlich die 936 Treppenstufen an der Seite der Schanze hinauf. Leider ist die Aussicht nicht so gut wie erhofft, aber unterwegs gibt es auch viel an der Schanze an sich zu entdecken.
    Gegen 19:30 Uhr geht es weiter, wir haben ja noch etwas über 2 Stunden Fahrt vor uns und die haben sich echt gezogen. Anfänglich ging es mit den üblichen 80 - 90 km/h vorran, doch dann begann eine nicht mehr enden wollende Baustelle, in der max 50 km/h erlaubt waren. Gefühlt sind wir nicht vom Fleck gekommen! Ich war genervt. Für 80 km benötigten wir über 1,5 Stunden! Doch dann... wir wollten es gar nicht wahr haben, es gibt sie also doch: die Norwegische Autobahn! Dort waren max 110 erlaubt, echt verrückt, dass es sowas in Norwegen gibt.
    So ging es die letzten 100 km dann doch unerwartet schnell vorbei und nach einer kurzen Irrfahrt durch Oslo erreichten wir kurz nach 22 Uhr unsere kleine, aber feine Unterkunft unweit der Stadt. Die Wohnung bietet Dank einiger raffinierter Lösungen auf 27 Quadratmeter alles was man braucht. Über dem Näh- Arbeitszimmer gibt es einen Schlafboden. Zugegeben etwas beschwerlich, besonders für Sandra, zu erreichen, aber ansonsten sehr bequem.
    Nach einem guten Salat und ein paar Nudeln benötige ich noch etwas Bewegung und möchte die vielen Lichter, die vor unserem Zimmer aufleuchten, erkunden. Also mach ich mich nochmal auf in die Stadt. Ein neu aus dem Boden gestampfter Stadtteil mit vielen modernen Hochhäusern und interessanter Architektur ist nur ca. 15 Laufminuten von unserer Wohnung entfernt. Echt krass, was hier für Gebäude stehen. Man sieht, dass nicht unbedingt effizient und günstig gebaut wird, sondern das sich die Architekten austoben durften. Fasziniert von den ganzen Eindrücken mache ich mich um 0 Uhr auf den Rückweg und freue mich, Oslo morgen bei Tageslicht zu erkunden.
    Read more

  • Day 21

    Oslo erkunden

    August 22, 2018 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

    Als wir heute Morgen aufwachten und aus dem Fenster schauten, war uns der Anblick schon fast vertraut: Es regnete mal wieder. 😒 Hört das denn hier nie auf?
    Etwas genervt machten wir uns trotzdem fertig, die Stadt zu erkunden. Gegen 10.30Uhr verließen wir unsere kleine Wohnung und fuhren mit der Tram in die Stadt. Inzwischen hatte es fast aufgehört zu regnen. Vielleicht würde es zumindest trocken bleiben, wenn schon die Sonne nicht schien.
    In der Touristinformation besorgten wir uns erstmal einen Stadtplan und dann ging es sogleich Richtung Königspalast. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der recht unspektakulären (von innen) Domkirche vorbei und liefen auf der Karl Johans gate, der Haupteinkaufsstraße, geradewegs auf den Palast zu. Die Champs-Élysées von Oslo ist dann auch mit großen Gebäuden rechts und links gesäumt. Eine Art kleiner Park führt den leichten Hügel hinauf. Auf der linken Seite entdeckten wir dann noch ein anderes imposantes, aber unschönes Gebäude: das Rådhuset (Rathaus). Dieses ist für Besucher frei zugänglich, also schauen wir uns den großen Klotz auch mal an. Innen steht man plötzlich in einer rießigen Halle, die mit Wandgemälden verziert ist. Auch in der oberen Etage befinden sich Räume mit Gemälden und Ausstellungsstücken. Als schön kann man das Ganze nicht bezeichnen, eher als eindrucksvoll.
    Hinter dem Rathaus befindet sich direkt der Hafen, von dem Fähren und Fjordrundfahrten angeboten werden. Wir schauen uns ein bisschen um. Leider ist es so trüb, dass die Aussicht nicht sehr eindrucksvoll ist. Anschließend geht es nun doch erstmal zum Det Kongelige Slott, dem Palast. Pünktlich um 13.30Uhr findet dort jeden Tag die Wachablösung statt, das Spektakel wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir drehen ein Ründchen um den wirklich sehr schönen Palast, laufen durch den dazugehörigen Park und dann geht es los. Es haben sich schon viele Leute versammelt, also stellen wir uns dazu. Wir schauen dem Ganzen 10min zu und fragen uns dann, was daran jetzt so toll sein soll. Die Wachen maschieren ein bisschen, aber das Ganze zieht sich wahnsinnig in die Länge. Wir gehen schließlich und erkunden die Stadt weiter. Vorbei am schönen Ministeriumsgebäude laufen wir nochmal Richtung Hafen und gönnen uns bei einem der Food-Trucks Fish and Chips - Fisch ist in Norwegen einfach so lecker!
    Danach geht es mit der Fähre zur Halbinsel Bygdøy. Dort gibt es einige interessante Museen zur maritimen Vergangenheit Norwegens, ein Wikingerschiffe-Museum, das Norwegische Seefahrtmuseum und weitere Museen zu See-Expeditionen. Wir verlassen die Fähre am ersten Stopp und schauen uns ein wenig um. Auf Bygdøy gibt es nicht nur Museen sondern auch wirklich schöne Wohnhäuser, deren Bewohner sicherlich wohlhabend sind. Aber das erste was wir entdecken, ist die indonesische Botschaft - schön dekoriert mit weiß-roten Schleifen, das kam uns doch gleich bekannt vor. 😁
    Danach fahren wir auch noch zum zweiten Stopp, den die Fähre macht, bleiben aber nicht allzu lang. Die Museen versprechen zwar interessant zu sein, allerdings auch nicht günstig. Da wir nur den einen Tag in Oslo haben und unser Interesse an maritimen Themen nicht so weit geht, sparen wir uns die Museen und erkunden lieber noch etwas die Stadt.
    Da mir aber langsam Beine und Füße wehtun, gönnen wir uns erstmal eine kleine Pause mit Tee, heißer Schokolade und süßen Teilchen in einem lokalen Bäckerei-Café. Nach der Stärkung geht es weiter auf die alte Festung Akershus, die um 1300 errichtet wurde. Wir laufen ein bisschen die Festungswälle entlang und erkunden die Gänge und vielen Gebäude der Festung, entdecken eine Gruppe mit wikingerähnlichen Schwertkämpfern (wo sonst als auf einer Festung in Norwegen sieht man das?) und machen uns auf der andren Seite auf den Weg nach unten. Unweit entdecken wir unser letztes Ziel der heutigen Stadterkundung: die Oper. Auf zwei Rampen kann man auf das Dach des neuen Gebäudes laufen. Das machen wir natürlich und genießen die tolle Aussicht von oben. Sehr beeindruckend. Anschließend schauen wir uns die Oper noch von innen an - zumindest das Foyer. Auch hier kann man moderne Architektur und schicken Stil bewundern.
    Danach suchen wir uns ein Restaurant. Von unserer Gastgeberin haben wir zwei Tipps bekommen. Wir entscheiden uns fürs Habibi, ein arabisch Restaurant, das jeden Tag frische Mezza zubereitet. Noch wissen wir nicht, was das sein soll, aber unsere Gastgeberin hat es uns wärmsten empfohlen. Mal wieder erweist sich der Vorschlag der Einheimischen als super Wahl, denn das Essen ist absolut köstlich. Mezza besteht aus vielen kleinen Gerichten, die in Schälchen serviert werden. Das Ganze wird dann mit Pitabrot gegessen. Wir bestellen Mezza einmal mit Fleisch und einmal vegetarisch (so gibt es mehr Auswahl) und teilen die kleinen Portionen miteinander. Neben vier Pasten (z.b. Hummus, Aiolio, Olivenpaste) gibt es lecheres Lamm, Köfte, Bulgur und verschiedene kalte sowie warme Gemüsezubereitungen. Wirklich alle Gerichte sind richtig lecker und wir sind aufs neue begeistert von der arabischen Küche.
    Mit vollen Bäuchen machen wir uns auf den Rückweg zur Unterkunft. Dabei durchstreifen wir das moderne Viertel, das Phillipp am Vortag schon erkundet hatte. Mit sehr müden Beinen und geschwollenen Füßen (also bei mir) machen wir es uns noch etwas auf dem Sofa bequem und essen Obst als Nachtisch, bevor es gegen Mitternacht wieder ab auf den Schlafboden geht. Oslo ist jedenfalls eine interessante,  aufstrebende Stadt, die einen Besuch wert ist. Einen schönen, alten Stadtkern sucht man zwar vergebens, aber dafür kommt man bei moderner Architektur voll auf seine Kosten.
    Read more