Nordwärts

August 2018
A 26-day adventure by Phillipp und Sandra Read more
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  • Day 26

    Letzte Etappe

    August 27, 2018 in Germany ⋅ 🌬 19 °C

    Heute steht unsere letzte Etappe an. Nach einer erholsamen Nacht gibt es bei Ralf und Sabina erstmal leckeres Frühstück mit frischen Brötchen. Wir unterhalten uns noch über dies und das und gegen 12Uhr brechen wir auf. Schön war es in Rathenow, aber auch viel zu kurz. In netter Gesellschaft vergeht die Zeit einfach immer wie im Flug.
    Auf Landstraßen und Autobahn fahren wir nach Weimar. Eine Straßensperrung, ein kurzer Stau und ein kleiner Tank-Umweg verzögern die Ankunft ein wenig und so kommen wir erst um 16Uhr in Weimar an. Meine Mama, ihr Mann Arnd und mein Tantchen Annett warten schon auf uns. Die Wiedersehensfreude ist groß, wir haben uns alle schließlich seit fast drei Monaten nicht mehr gesehen. Weil die Blase mal wieder drückt, gehen wir unverzüglich in ein Restaurant. Im Biergarten vom Jagemanns sitzen wir in gemütlicher Runde und tauschen uns über unseren Urlaub und alle möglichen anderen Themen aus. Kurze Zeit später kommt auch Phillipps Mama Christa noch dazu und unsere kleine Runde ist komplett. Wir genießen leckeres Essen (für Phillipp und mich gibt's natürlich was original Thüringisches) mit anschließendem Nachtisch. Sehr lecker war's!
    Weil wir heute aber noch weiter müssen, drückt die Zeit ein wenig. Wie laufen gemeinsam zum Auto - unser neues Gefährt hat schließlich auch noch niemand aus unseren Familien gesehen. Gegen 19.45Uhr geht die Fahrt dann weiter. Unser Zwischenstopp in Weimar war sehr schön, aber leider auch viel zu kurz. Die Fahrt nach Herrenberg verläuft dann auch recht unspektakulär, die Straßen sind frei und Phillipp kann ordentlich Gas geben. Um 23Uhr sind wir schließlich zu Hause. Nun müssen wir noch alles nach oben schleppen. Wegen der vielen Koffer und Tüten laufen wir schließlich an die 4 - 5 Mal. Bis wir alles oben haben ist es locker 23.30Uhr. Ein paar Dinge packen wir noch aus, aber dann fallen wir müde und dankbar für diese schöne Reise in unser eigenes Bett.
    Norwegen ist ein fantastisches Land mit so viel beeindruckender Natur. Wir haben viel gesehen und erlebt und freuen uns, irgendwann nochmal dort hin zu reisen und die Dinge zu unternehmen, die wir aus Zeit- oder Wetterproblemen nicht geschafft haben - denn es gibt noch so viel zu entdecken.  
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  • Day 25

    Zurück nach Deutschland

    August 26, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Gegen 6.30Uhr war heute die Nacht zu Ende. Gar nicht schlimm, denn je eher wir aus dieser versifften Wohnung verschwinden können, desto besser. Gepackt hatten wir weitestgehend schon gestern Abend. Nachdem wir uns ein letztes Mal im verkalkten Bad zurecht gemacht hatten, gibt's erstmal Frühstück. Die spärlich bestückte Küche gibt leider keine Schüsseln her, deswegen muss das Müsli heute mal aus Tassen gegessen werden. Davon sind aber auch nur drei vorhanden, daher bekommt heute nur einer ein Heißgetränk. Und erneut fragen wir uns, ob und wie hier jemand dauerhaft leben kann.
    Um 8.45Uhr verlassen wir die Wohnung und machen uns auf nach Trelleburg. Bis zum Fährhafen sind es gerade mal 30km. Und weil am Sonntag mogen nichts auf den Straßen los ist, sind wir viel zu früh da. Macht nichts, wie warten lieber im Auto, als noch länger in der Wohnung ausharren zu müssen.
    Beim Check-in und Parken auf der Fähre läuft dann auch alles ganz unkompliziert und um 11Uhr verlässt das große Schiff den Hafen von Trelleburg. Vor uns liegen  ca. 6h Fahrt über die Ostsee bis in die Bucht vor Rostock. Wir suchen uns einen Tisch am Fenster und Phillipp erkundet erstmal alle Außenbereiche, während ich unter Deck bleibe. Irgendwann kommt eine Ansage, dass das Parkdeck aus Sicherheitsgründen während der Fahrt nicht zugänglich ist. Tatsächlich sind die Türen abgeschlossen und es gibt keine Möglichkeit, zu unserem Auto zu gelangen. Na toll, wir hatten unser Essen erstmal noch dort gelassen, um es später zu holen. Ich hatte zwar meinen Rucksack samt Wasserflasche mitgenommen, aber unseren Wegproviant eben nicht. 6h ohne Essen halten wir es auf keinen Fall aus. Wir fragen nochmal, ob wir kurz zu unsrem  Auto gehen könnten - das geht natürlich nicht. 😒 Gegen 13Uhr holen wir uns deswegen etwas im Schiffscafé und teilen uns rein. Ansonsten läuft die Fahrt recht unspektakulär. Wir lesen, schreiben Blog und laufen ab und zu etwas herum. Etwas eher als veranschlagt kommen wir in Rostock an. Sobald wir wieder am Auto sind, essen wir erstmal was und trinken Wasser. Der eine Liter war für uns beide schon sehr knapp. Danach geht's weiter nach Rathenow. Ach, es fühlt sich gut an, mal wieder etwas schneller fahren zu dürfen und so kommen wir auch gut voran. Um 19.15Uhr kommen wir schließlich bei Ralf, Sabina und Julian an und werden sehr herzlich empfangen. Nach einer kleinen Wohnungsführung (für Phillipp) und einem kurzen Plausch mit der sehr netten Nachbarin gibt's ein leckeres Abendessen mit Nachtisch.
    Bei guten Gesprächen über Gott und die Welt lassen wir den Tag gemütlich ausklingen und freuen uns auf eine erholsame Nacht - endlich wieder in einer blitzsauberen Umgebung. 😊
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  • Day 24

    Mal eben nach Kopenhagen

    August 25, 2018 in Denmark ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute geht es für einen Tagesausflug nach Kopenhagen. Da es ziemlich teuer ist mit dem Auto über die Øresundbrücke zu fahren, haben wir schon vor einer Weile Flixbus-Tickets gekauft. Für gerade mal 10€ statt 50€ können wir trotzdem über die bekannte Brücke fahren und sehen sogar beide was.
    Damit wir rechtzeitig am Bahnhof sind, stehen wir gegen 7.15Uhr auf. Eine Nacht haben wir in der versifften Wohnung schon überstanden. Wir machen uns fertig und verlassen 9.15Uhr aufatmend die Unterkunft. Ein bisschen früher als nötig sind wir am Bahnhof und freuen uns auf den bevorstehenden Tag. Um 10.15Uhr geht's dann los. Der Flixbus ist recht voll, die Verbindung zwischen Malmö und Kopenhagen scheint beliebt zu sein.
    Die Øresundbrücke ist dann auch sehr imposant, aber wie das bei solchen Bauwerken immer so ist, ist es viel beeindruckender, sie zu betrachten als sich darauf zu befinden. Trotz allem hat man natürlich eine tolle Sicht aufs Meer. Das Wetter ist ausnahmsweise auch sehr wohlwollend - mal schauen, ob das so bleibt. Eine Stunde später kommen wir am Kopenhagener Bahnhof an. Wir besorgen uns in der Touristinformation einen Stadtplan und laufen einfach mal drauf los. Ähnlich wie in Malmö hatten wir uns nicht wirklich darüber informiert, was es in Kopenhagen sehenswertes gibt - vielleicht nicht die cleverste Herangehensweise, aber der restliche Urlaub war ja schon durchgeplant genug. 
    Vorbei am großen Tivoli Freizeitpark (schon wieder ein Freizeitpark mitten in der Innenstadt?) kommen wir zuerst zum Rathaus. Dort hört man über den weiten Platz plötzlich Dudelsack-Musik. Ich dachte, wir sind in Dänemark, nicht Schottland. Aber vor dem Rathaus tummeln sich so viele Leute, dass wir den Grund schon bald erahnen können. Hier wird im Akkord geheiratet. Mindestens 5 Brautpaare sehen wir, manche kommen, manche gehen, manche warten. Der Dudelsack-Spieler gehört bestimmt zu eine der Hochzeiten. 
    Danach laufen wir die kleinen Gäschen der Altstadt entlang. Schön ist es hier. Etwas später kommen wir an einem Kanal an. Etwas verwundert stellen wir fest, dass sich Schwimmer im Wasser befinden und zwar ziemlich viele. Wir erfahren später, dass hier ein Wettkampf über 2000m stattfindet. Überall an den Brücken sieht man Banner, auf denen bekannt gegeben wird, wieviel die Teilnehmer schon geschafft haben. Seit 2006 wird das große Stadtrundschwimmen Christiansborg Rundt um die Insel Slotsholmen schon veranstaltet. Anfangs wagten sich nur wenige in das kalte Wasser, heute sind es an die 1300 Teilnehmer, die - hoffentlich versetzt - an dem Spektakel teilnehmen. Die meisten tragen Neopreneanzüge, aber es gibt auch einige "Meerjungfrauen" mit Schwanzflosse, die sich durchs Wasser schlängeln.
    Wir schauen ein wenig zu und begeben uns dann auf die Insel, auf der sich das dänische Parlament mit dem Schloss Christiansborg befindet. Der Schlossturm ist der höchste Turm in Kopenhagen und kann bestiegen werden, allerdings ist die Warteschlange lang und wir wollen schließlich noch einiges von der Stadt erkunden.
    Zurück am Kanal kann sich Phillipp von den Schwimmern gar nicht losreißen und will immer wieder zuschauen. Wir essen schließlich auf einer Bank am Kanal unsere Brote und beobachten das Getümmel im Wasser. Nachdem wir danach aber immer noch anhalten und schauen, anhalten und schauen, wirds mir allmählich zu bunt. Wir gehen irgendwann doch ein wenig zügiger am Wasser entlang und stoßen bald auf das nächste Ereignisse: Am bekannten Nyhavn findet gerade das Nyhavn-Fest statt. An der berühmten Häuserzeile tummeln sich unwahrscheinlich viele Menschen. Wir laufen auch ein bisschen am neuen Hafen entlang, beschließen aber, erstmal noch ein Stück weiter in den Norden zu laufen. Das nördlichste Ziel unserer Stadterkundung ist nämlich die Statue der kleinen Meerjungfrau - die einzige Sehenswürdigkeit, die ich schon im Vorfeld mit Kopenhagen in Verbindung brachte.
    Als wir weiterlaufen lässt das nächste Ereigniss auch nicht lang auf sich warten, denn vom Dach des Operngebäudes stürzen sich wagemutig und kunstvoll Menschen in das tiefe Wasser.
    Wie wir kurz darauf herausfinden, trägt Red Bull hier gerade einen Cliff Diving-Wettbewerb aus. Was ist in dieser Stadt eigentlich noch alles los? Über Leinwände und Moderation kann man das Ganze mitverfolgen. Dementsprechend voll ist es an beiden Seiten des Ufers. Wir schauen ein wenig zu. Schon krass, mit wievielen Saltos und Schrauben sich die Teilnehmer aus geschätzt 25m Höhe nach unten stürzen. 
    Bevor wir weiter Richtung Meerjungfrau laufen, entdecken wir noch die Amalienborg, die Winterresidenz der Königin und die wunderschöne Kuppel der Frederikskirche. In die Kirche darf mal gerade leider nicht, denn auch hier wird geheiratet.
    Dann gehts aber endlich weiter zur kleinen Meerjungfrau. Man erkennt sie schon von weitem, denn auch hier tummeln sich Touristen, um ein Bild von der Lille Havfrue zu machen. Die Statue ist ganz nett anzusehen, aber auch nicht sonderlich spektakulär, und sie ist in der Tat nicht sehr groß. Als wir gerade unseren Rückweg antreten wollen, fallen die ersten Regentropfen. Leichte Regenschauer waren für den Nachmittag angesagt, aber was da runterkommt, war schon etwas mehr. Zweimal müssen wir uns für fast 45min unterstellen. Das zweite Mal haben wir wenigsten eine überdachte Bank in der militärischen Anlage Kastellet und dazu ein interessantes Unterhaltungsprogramm: ein Hochzeitsfotoshooting im Regen. Wir plaudern ein wenig mit der fröstelnden Trauzeugin und beschließen dann trotz des Regens weiterzuziehen. Langsam ist auch uns kalt. Durch den Regen machen wir uns auf die Suche nach einem Café, um uns aufzuwärmen. Als wir im Espresso House unseren Tee und Chai Latte bestellen sind wir teilweise ziemlich durchgeweicht. Aber wie das manchmal so ist, hört es plötzlich auf zu regnen - super timing. 😒 Wir wärmen uns im Café auf und beschließen, irgendwann weiter zu ziehen. Ein wenig laufen wir noch die Gassen entlang, bevor wir ein nettes, günstiges Restaurant entdecken und dort bei Burgern und Smoothi unseren Hunger stillen. Das Pauladin Café ist übrigens eingerichtet wie eine Bibliothek, überall an den Wänden stehen Bücher. Wir genießen das Ambiente, auch wenn wir nicht den besten Tisch haben.
    Nach einem kleinen Abendspaziergang durch die Stadt fahren wir gegen 22.30Uhr schließlich mit dem Zug zurück nach Malmö, packen noch unsere Sachen für die Weiterfahrt morgen und gehen gegen 0.30Uhr schlafen. Wir freuen uns, diese dreckige Wohnung morgen endlich verlassen zu können. 
    Kopenhagen ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wir haben zwar einiges gesehen, aber noch längst nicht alles. Die Stadt ist auch so weitläufig, dass man ein bisschen mehr Zeit mitbringen sollte. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken (bestimmt auch ohne Schwimm- und Sprungwettbewerbe) in dieser wirklich schönen Stadt.
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  • Day 23

    Ein (Vormit-) Tag zum vergessen

    August 24, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach einer regnerischen Nacht werden wir 7:30 Uhr von Baulärm geweckt. Bereits am Vortag informierten uns unsere Gastgeber darüber, dass Handwerker im Haus sein werden. Da sie aber selbst erst kurz vor uns aus Frankreich wieder gekommen sind, wussten sie auch nicht, wann die anfangen zu arbeiten oder ob sie am Freitag überhaupt kommen würden. Naja, so war unsere Nacht schon früh vorbei. Also aufstehen, duschen packen und los. Frühstück konnten wir uns in dem kleinen Zimmer leider nicht zubereiten, also wollten wir in die Stadt, um uns einen Bäcker zu suchen. Am Auto angekommen erwartet uns die zweite Überraschung des Tages: Ein Strafzettel, weil wir zu nah an der Kreuzung geparkt haben! Sie haben sogar nachgemessen, es waren nur 4m, statt der in Schweden großzügigen 10m. Wir waren überrascht, dass in dem Zeitraum von Freitag 23Uhr bis Samstag 9Uhr überhaupt in einem Wohngebiet kontrolliert wird. Der Strafzettel wurde uns um kurz vor 5 Uhr ausgestellt!!! Nicht überraschten waren wir als wir gesehen haben, dass sie von uns 1.100 Schwedische Kronen dafür haben wollen. Das sind etwas über 100€!!! Die haben doch einen Vogel! Naja, wir haben uns entschieden, erstmal nichts zu machen und zu schauen, wie viel Mühe sich die schwedischen Behörden geben, zumal auf dem Ding nicht mal eine IBAN steht.
    Also ab in die Stadt. Dort geht die Parkproblematik weiter. Außerdem finden wir leider keinen Bäcker. Also begnügen wir uns mit Muffins, Croissants und einem süßen Stückchen vom Kiosk. Großartig! Als wir dann etwas später essen wollen, stellen wir fest, dass uns das süße Stückchen nicht eingepackt wurde. Naja, egal. Ist eh nicht gesund. Bedient von dem bisherigen Vormittag und dem kalten, ungemütlichen Wetter beschließen wir gegen 10:30 Uhr nach Malmö aufzubrechen, Göteborg hat an diesem Vormittag eh nichts für uns zu bieten. Gute 3 Stunden Fahrt und knapp 300 km Autobahn liegen vor uns. Einen kurzen Einkaufs / Toiletten Stop später stehen wir 50 km vor Malmö noch für ca. 30 min wegen einem Unfall im Stau und erreichen 15:30Uhr unsere Unterkunft in Malmö. Von außen macht der Plattenbau schon keinen guten Eindruck und wie sollte es an diesem so wunderbaren Tag auch anders sein, wurde es beim Öffnen der Wohnung nicht besser!
    Es riecht alt und muffig, auf dem Boden und in den Ecken liegen Dreck und Staubfusseln, in der Küche klebt alles und das Bad wurde gefühlt seit einem Jahr nicht mehr gründlich geputzt. Auch sonst ist die Wohnung in keinem guten Zustand und weit von den Airbnb-Bildern entfernt. Großartig, wir sind echt bedient!  Hungrig wie wir sind entschließen wir uns zunächst erstenmal etwas zu essen zu machen und dann weiter zu schauen. Leider ist die Küche schlecht ausgestattet und sämtliches Geschirr nicht wirklich sauber, sodass wir alles erstmal abwaschen müssen. Echt lecker. Auch mit dem kostenlosen Parken war es leider nichts. Eigentlich wollen wir hier nicht bleiben, aber es sind ja nur zwei Nächte und unsere Tage sind auch gut vollgepackt, so dass wir eh kaum da sind. Als wir unsere Gastgeber anschreiben und ihnen mitteilen, dass die Wohnung dreckig ist, wird uns gesagt,  dass sie zum ersten Mal einen Putzservice beauftragt haben und dass der vielleicht nicht gründlich genug war! Wenn überhaupt wurde die Wohnung nur notdürftig gesäubert. Sie bieten uns an, noch eine Nacht zusätzlich bleiben zu dürfen oder den Putzservice nochmal vorbei zu schicken. Da wir auf kein Fall länger bleiben wollen / können und auch eine oberflächliche Reinigung nichts bringen würde, fordern wir einen Teil unseres Geldes zurück. Eine Antwort auf diese Nachricht haben wir bisher nicht erhalten. Was für ein großartiger Tag bisher.
    Als nach dem Essen der Regen aufhörte und doch tatsächlich die Sonne heraus kam, wollten wir dieses Drecksloch nur noch  verlassen und in die Stadt fahren. Zu laufen ist es etwas zu weit, aber der Bus fährt nur wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt ab und ist auch nicht allzu teuer, wenn man das Ticket über eine App kauft. Gegen 18 Uhr sind wir auf einem großen und schönen Platz unweit des Bahnhofs angekommen.
    Um die Sonnenstrahlen zu genießen entschließen wir uns, durch eine neue, weitläufige Wohnanlage Richtung Ostsee zu laufen. Nach einer Weile kommen wir an der gepflegten Uferpromenda mit samt Park an. Man hat eine tolle Aussicht auf die Øresundbrücke und sieht am Horizont auch schon Dänemark. Es weht ein rauher Seewind, aber ansonsten ist es sehr angenehm. Wir schlendern am Ufer entlang und schauen uns die tollen Wohnungen mit Meerblick an. Tja, leider haben wir mit unserer Unterkunft diesmal so richtig ins Klo gegriffen. Naja egal, wir wollen uns nicht mehr darüber ärgern. Wir genießen lieber die Sonnenstrahlen und die Aussicht. Als gegen 20 Uhr die Sonne schon recht tief steht, gehen wir Richtung Stadt, um von dieser auch noch etwas zu sehen. Wir durchqueren dabei noch einen sehr schönen Park mit vielen Kanälen und Seen und sind sehr positiv überrascht von Malmö. Die Stadt wirkt gepflegt und wir haben das Gefühl, die Leute genießen die gute Lage und das schöne Umfeld der Stadt. Dass die Leute auch das Nachtleben genießen, bemerken wir als wir durch die schönen alten Gassen schlendern und plötzlich an einem Platz kommen, an dem sich nur Resturants befinden, die alle bis zum letzten Platz belegt zu sein scheinen. Hier ist ordentlich was los und uns fällt auf, dass heute ja auch Freitag ist! Für die kühlen Temperaturen sind viele Leute doch sehr luftig bekleidet und für die meisten scheint die Nacht noch jung zu sein. Für uns ist der Tag schon etwas älter und mit etwas lahmen Füßen machen ihr uns gegen 22 Uhr auf den Heimweg. Dort angekommen fragen wie uns, wieso wir nicht noch etwas länger in der Stadt geblieben sind, denn in dieser Wohnung gibt es einfach nichts Schönes und eigentlich wollen wir nicht länger hier sein als unbedingt notwendig. Also bereiten wir noch ein wenig unseren morgigen Ausflug nach Kopenhagen vor und gehen gegen 0 Uhr schlafen. Zum Glück haben wir unsere eigene Bettwäsche dabei - die ist inzwischen zwar auch nicht mehr so wirklich frisch, aber alle mal besser als das von der Unterkunft. Naja, der Tag hat blöd begonnen, zwischendurch wurden wir von Malmö positiv überrascht und hatten einen schönen Nachmittag / Abend. Nur doof, dass wir zum Schlafen wieder in DIE Wohnung mussten. Aber wir sind fest entschlossen, unsere Gastgeber über den offiziellen Weg bei Airbnb für unsere Misere zur Kasse zu bitten. Aber damit warten wir noch bis morgen...
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  • Day 22

    Auf nach Schweden

    August 23, 2018 in Sweden ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach der zweiten Nacht in Oslo geht es heute weiter Richtung Süden. Nach drei Wochen im wunderschönen Norwegen, werden wir das Land heute verlassen und mal schauen, was Schweden so zu bieten hat. Heutiges Tagesziel: Göteborg.
    Da es bis dahin nicht so weit ist, planen wir wieder Zwischenziele ein.
    Nachdem wir mal wieder unseren Kram zusammengepackt haben (den Teil des Urlaubs werden wir bestimmt nicht vermissen), machen wir uns um 10Uhr auf die Socken.
    Bevor wir Oslo aber verlassen fahren wir zur bekannten Skisprunganlage Holmenkollen. Neben den Trollstigen und dem Vøringfossen, die wir beide schon gesehen haben, ist die Schanze die meistbesuchte Attraktion in Norwegen. Ein Highlight jagt also das nächste. 😁
    Die imposante Schanze steht dann auch sehr eindrucksvoll am Hang und ist schon von Weitem gut zu sehen. Wir schauen uns ein wenig um. Bis zum Absprungtisch kommt man dann auch ohne Probleme und Kosten. Wenn man allerdings zum Sprungturm hinauf möchte, bezahlt man ordentlich. Integriert ist zwar das Skimuseum, aber eigentlich wollten wir doch nur auf den Turm. Egal, trennen kann man die beiden Attraktionen nicht. 😒 Wir beschließen also, uns die Auffahrt zu sparen und stattdessen noch etwas die Gegend zu erkunden. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Punkt, von dem man einen guten Blick auf Oslo und die Bucht werfen kann. Bisher versperren Bäume die Sicht. Phillipp läuft etwas herum, wird aber auch nicht richtig fündig. Dafür stellt er fest, dass es noch viel mehr Schanze in unterschiedlichen Größen gibt. Auf einer wird sogar gerade trainiert. Wir fahren schließlich noch etwas den Berg hinauf und finden noch einen ganzen Aussichtspunkt. Heute hat man auch tatsächlich eine fantastische Sicht auf die Stadt, denn mal wieder ist es sonnig, wenn wir einen Ort verlassen. 😒
    Nach unserem kurzen Abstecher zur Schanze geht es nun nach Süden. Wir kommen gut voran und stoppen schließlich nochmal kurz vor der Grenze in Fredrikstad. Die alte Innenstadt, Gamlebyn, die komplett von Festungswällen und einem Wassergraben umgeben ist, ist nahezu komplett erhalten und bietet ein hübsches Bild. Gamlebyn wurde einst als reine Festungsstadt geplant, dementsprechend gibt es auch heute noch nur eine Zufahrtsstraße. Die früher mal imposanten Kanonen, von denen es wohl mal 200 an der Zahl gegeben habe  soll, wirken heute nur noch als dekoratives Beiwerk. Wir schlendern ein wenig durch die hübschen kleinen Gassen. Wenn man eine historische Filmkulisse sucht, ist man hier gut aufgehoben. Es scheint als sei die Zeit in Gamlebyn stehen geblieben. Auch in den kleinen Geschäften werden eher handwerkliche Erzeugnisse angeboten. Da die Stadt zwar schön aber nicht groß ist, sind wir schnell die Gässchen abgelaufen und fahren weiter Richtung Göteborg. Ereignislos ist die restliche Strecke - bis auf den obligatorischen Regen passiert nichts spannendes.
    Gegen 17.30Uhr kommen wir in unserer Unterkunft an. Wir haben hier zwar nur ein Privatzimmer, aber dafür ein separates WC und Dusche. Zugang zur Küche gibt es leider auch nicht, aber immerhin gibt es einen Kühlschrank und einen Waserkocher auf dem Zimmer. Das Zimmer an sich ist auch sehr schön und stillvoll eingerichtet - für eine Nacht mehr als in Ordnung. Wir plaudern ein wenig mit den Gastgebern und machen uns gegen 19Uhr auf den Weg in die Stadt. Dieses Mal können wir ja kein Essen in der Unterkunft zubereiten. Auf Empfehlung der Gastgeber gehen wir ins Mr. P, das Hausrestaurant des hiesigen Kunstmuseums. Nach einer kurzen Wartezeit bekommen wir einen Tisch in dem stilvollen Lokal. Die Speisekarte verspricht nicht gerade alltägliche Speisen, aber die Kombinationen hören sich spannend an. Phillipp entscheidet sich für Hünhchen mit BBQ-Marinade an Melonen, Feta und Tomaten. Ich nehme Kabeljau mit einem Salat aus Selerie, Zwiebel und Apfel, dazu gibt es fritierte Glasnudeln und Avocado-Creme. Weil wir schon sehen, dass die Portionen nicht übermäßig groß sind, bestellen wir noch Kartoffelecken mit Käse und Sauerrahm. Als das Essen schließlich gebracht wird, sieht es wirklich gut aus. Allerdings wird schnell klar, dass ich meins so nicht essen kann, denn der Kabeljau ist noch roh. Die Stückchen sind so klein, dass man schnell merkt, dass das beabsichtigt ist. Großartig... 😒 Phillipp ist dann auch so lieb und bietet mir an, sein Essen mit mir zu tauschen - was für ein Gentleman.😊 Man kann die Schwangere schließlich nicht hungrig das Lokal verlassen lassen. 😆
    Beide Gerichte schmecken dann auch vorzüglich. Die Kombinationen harmonieren ausgezeichnet miteinander - wieder mal ein super Tipp von Gastgebern.
    Anschließend laufen wir die breite Avenue hinunter bis zum Hafen. Viel Zeit haben wir für Göteborg nicht, aber es scheint keine allzu spektakuläre Stadt zu sein. Was wir gesehen haben, war nicht unbedingt hässlich, aber auch nicht sonderlich herausragend. Beindruckend ist aber auf jeden Fall der große Vergnügungspark Lisberg mitten in der Innenstadt. Gegen 23Uhr fahren wir zurück zur Unterkunft und gehen recht schnell schlafen. Morgen treten wir die nächste Etappe gen Heimat an.
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  • Day 21

    Oslo erkunden

    August 22, 2018 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

    Als wir heute Morgen aufwachten und aus dem Fenster schauten, war uns der Anblick schon fast vertraut: Es regnete mal wieder. 😒 Hört das denn hier nie auf?
    Etwas genervt machten wir uns trotzdem fertig, die Stadt zu erkunden. Gegen 10.30Uhr verließen wir unsere kleine Wohnung und fuhren mit der Tram in die Stadt. Inzwischen hatte es fast aufgehört zu regnen. Vielleicht würde es zumindest trocken bleiben, wenn schon die Sonne nicht schien.
    In der Touristinformation besorgten wir uns erstmal einen Stadtplan und dann ging es sogleich Richtung Königspalast. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der recht unspektakulären (von innen) Domkirche vorbei und liefen auf der Karl Johans gate, der Haupteinkaufsstraße, geradewegs auf den Palast zu. Die Champs-Élysées von Oslo ist dann auch mit großen Gebäuden rechts und links gesäumt. Eine Art kleiner Park führt den leichten Hügel hinauf. Auf der linken Seite entdeckten wir dann noch ein anderes imposantes, aber unschönes Gebäude: das Rådhuset (Rathaus). Dieses ist für Besucher frei zugänglich, also schauen wir uns den großen Klotz auch mal an. Innen steht man plötzlich in einer rießigen Halle, die mit Wandgemälden verziert ist. Auch in der oberen Etage befinden sich Räume mit Gemälden und Ausstellungsstücken. Als schön kann man das Ganze nicht bezeichnen, eher als eindrucksvoll.
    Hinter dem Rathaus befindet sich direkt der Hafen, von dem Fähren und Fjordrundfahrten angeboten werden. Wir schauen uns ein bisschen um. Leider ist es so trüb, dass die Aussicht nicht sehr eindrucksvoll ist. Anschließend geht es nun doch erstmal zum Det Kongelige Slott, dem Palast. Pünktlich um 13.30Uhr findet dort jeden Tag die Wachablösung statt, das Spektakel wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir drehen ein Ründchen um den wirklich sehr schönen Palast, laufen durch den dazugehörigen Park und dann geht es los. Es haben sich schon viele Leute versammelt, also stellen wir uns dazu. Wir schauen dem Ganzen 10min zu und fragen uns dann, was daran jetzt so toll sein soll. Die Wachen maschieren ein bisschen, aber das Ganze zieht sich wahnsinnig in die Länge. Wir gehen schließlich und erkunden die Stadt weiter. Vorbei am schönen Ministeriumsgebäude laufen wir nochmal Richtung Hafen und gönnen uns bei einem der Food-Trucks Fish and Chips - Fisch ist in Norwegen einfach so lecker!
    Danach geht es mit der Fähre zur Halbinsel Bygdøy. Dort gibt es einige interessante Museen zur maritimen Vergangenheit Norwegens, ein Wikingerschiffe-Museum, das Norwegische Seefahrtmuseum und weitere Museen zu See-Expeditionen. Wir verlassen die Fähre am ersten Stopp und schauen uns ein wenig um. Auf Bygdøy gibt es nicht nur Museen sondern auch wirklich schöne Wohnhäuser, deren Bewohner sicherlich wohlhabend sind. Aber das erste was wir entdecken, ist die indonesische Botschaft - schön dekoriert mit weiß-roten Schleifen, das kam uns doch gleich bekannt vor. 😁
    Danach fahren wir auch noch zum zweiten Stopp, den die Fähre macht, bleiben aber nicht allzu lang. Die Museen versprechen zwar interessant zu sein, allerdings auch nicht günstig. Da wir nur den einen Tag in Oslo haben und unser Interesse an maritimen Themen nicht so weit geht, sparen wir uns die Museen und erkunden lieber noch etwas die Stadt.
    Da mir aber langsam Beine und Füße wehtun, gönnen wir uns erstmal eine kleine Pause mit Tee, heißer Schokolade und süßen Teilchen in einem lokalen Bäckerei-Café. Nach der Stärkung geht es weiter auf die alte Festung Akershus, die um 1300 errichtet wurde. Wir laufen ein bisschen die Festungswälle entlang und erkunden die Gänge und vielen Gebäude der Festung, entdecken eine Gruppe mit wikingerähnlichen Schwertkämpfern (wo sonst als auf einer Festung in Norwegen sieht man das?) und machen uns auf der andren Seite auf den Weg nach unten. Unweit entdecken wir unser letztes Ziel der heutigen Stadterkundung: die Oper. Auf zwei Rampen kann man auf das Dach des neuen Gebäudes laufen. Das machen wir natürlich und genießen die tolle Aussicht von oben. Sehr beeindruckend. Anschließend schauen wir uns die Oper noch von innen an - zumindest das Foyer. Auch hier kann man moderne Architektur und schicken Stil bewundern.
    Danach suchen wir uns ein Restaurant. Von unserer Gastgeberin haben wir zwei Tipps bekommen. Wir entscheiden uns fürs Habibi, ein arabisch Restaurant, das jeden Tag frische Mezza zubereitet. Noch wissen wir nicht, was das sein soll, aber unsere Gastgeberin hat es uns wärmsten empfohlen. Mal wieder erweist sich der Vorschlag der Einheimischen als super Wahl, denn das Essen ist absolut köstlich. Mezza besteht aus vielen kleinen Gerichten, die in Schälchen serviert werden. Das Ganze wird dann mit Pitabrot gegessen. Wir bestellen Mezza einmal mit Fleisch und einmal vegetarisch (so gibt es mehr Auswahl) und teilen die kleinen Portionen miteinander. Neben vier Pasten (z.b. Hummus, Aiolio, Olivenpaste) gibt es lecheres Lamm, Köfte, Bulgur und verschiedene kalte sowie warme Gemüsezubereitungen. Wirklich alle Gerichte sind richtig lecker und wir sind aufs neue begeistert von der arabischen Küche.
    Mit vollen Bäuchen machen wir uns auf den Rückweg zur Unterkunft. Dabei durchstreifen wir das moderne Viertel, das Phillipp am Vortag schon erkundet hatte. Mit sehr müden Beinen und geschwollenen Füßen (also bei mir) machen wir es uns noch etwas auf dem Sofa bequem und essen Obst als Nachtisch, bevor es gegen Mitternacht wieder ab auf den Schlafboden geht. Oslo ist jedenfalls eine interessante,  aufstrebende Stadt, die einen Besuch wert ist. Einen schönen, alten Stadtkern sucht man zwar vergebens, aber dafür kommt man bei moderner Architektur voll auf seine Kosten.
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  • Day 20

    Ein Tag auf den Straßen Norwegens

    August 21, 2018 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute starten wir unsere erste Etappe zurück nach Herrenberg. Wir wollen 550 km nach Oslo mit kurzem Zwischenstop in Lillehammer fahren. Bei maximal 80 km/h auf Landstraßen wird das eine sehr lange Fahrt, 7,5 Stunden wird uns prognostiziert. 
    Der eigentliche Plan sah vor, möglichst früh zu starten und immer mal längere Pausen einzulegen. Da wir aber leider noch unser schönes Hüttchen säubern müssen und auch noch nicht alle Spuren der Smokerfeuer-Attacke beseitigt haben, war klar, dass wir nicht gegen 10 Uhr starten würden.
    Kurz nach 12 Uhr waren wir dann endlich fertig (mussten noch auf den Geschirrspüler warten) und starteten unsere Tour. Am Anfang war es landschaftlich noch nicht so spannend, die Berge waren recht flach und es gab nicht viel zu sehen. Dafür konnten wir auf mehreren Kilometern Baustelle die norwegische Straßenbaukunst bewundern. Nach ca. 2 Stunden machen wir an einem Fluß eine kurze Essenspause und Sandra übernimmt das Steuer. Jetzt wurde es auch wieder eindrucksvoller, als wir über eine Hochebene fahren und die weite, rauhe und wunderschöne Landschaft Norwegens bestaunen durften. Auch wenn wir schon viele Pässe und Hochebenen gesehen haben, ist doch jeder wieder auf seine Art bewundernswert. Nach der Hochebene ging es im Tal über Otta weiter nach Lillehammer. Die Strecke zog sich sehr, obwohl die Straße inzwischen zwar viel besser ausgebaut und nicht mehr so kurvenreich war. Auch durften wir tatsächlich 90 km/h fahren, nur leider konnte man davon nicht so viel Gebrauch machen. Der Norweger ist eben ein gemütlicher Fahrer und das Überholen ist auf Grund einer Mittelleitplanke auch nicht möglich - großartig!
    Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir kurz nach 17 Uhr endlich in Lillehammer. Nun konnten wir auch das inzwischen recht sonnige und warme Wetter genießen.
    Als erstes musste ein Klo aufgesucht werden, dann ging es kurz für ein Eis (Sandra) und Burger (Phillipp) in die Fußgängerzone. Überall sahen wir Verweise auf die Olympischen Winterspiele, die 1994 hier stattfanden. Also fuhren wir nochmal kurz zum Olympia-Park. Naja, eigentlich waren wir nur an der Skisprungschanze, aber die hat es wirklich in sich. Kaum zu glauben, dass sich hier wirklich Leute runterstürzen. Wenn wir schon mal hier sind, gehen wir natürlich die 936 Treppenstufen an der Seite der Schanze hinauf. Leider ist die Aussicht nicht so gut wie erhofft, aber unterwegs gibt es auch viel an der Schanze an sich zu entdecken.
    Gegen 19:30 Uhr geht es weiter, wir haben ja noch etwas über 2 Stunden Fahrt vor uns und die haben sich echt gezogen. Anfänglich ging es mit den üblichen 80 - 90 km/h vorran, doch dann begann eine nicht mehr enden wollende Baustelle, in der max 50 km/h erlaubt waren. Gefühlt sind wir nicht vom Fleck gekommen! Ich war genervt. Für 80 km benötigten wir über 1,5 Stunden! Doch dann... wir wollten es gar nicht wahr haben, es gibt sie also doch: die Norwegische Autobahn! Dort waren max 110 erlaubt, echt verrückt, dass es sowas in Norwegen gibt.
    So ging es die letzten 100 km dann doch unerwartet schnell vorbei und nach einer kurzen Irrfahrt durch Oslo erreichten wir kurz nach 22 Uhr unsere kleine, aber feine Unterkunft unweit der Stadt. Die Wohnung bietet Dank einiger raffinierter Lösungen auf 27 Quadratmeter alles was man braucht. Über dem Näh- Arbeitszimmer gibt es einen Schlafboden. Zugegeben etwas beschwerlich, besonders für Sandra, zu erreichen, aber ansonsten sehr bequem.
    Nach einem guten Salat und ein paar Nudeln benötige ich noch etwas Bewegung und möchte die vielen Lichter, die vor unserem Zimmer aufleuchten, erkunden. Also mach ich mich nochmal auf in die Stadt. Ein neu aus dem Boden gestampfter Stadtteil mit vielen modernen Hochhäusern und interessanter Architektur ist nur ca. 15 Laufminuten von unserer Wohnung entfernt. Echt krass, was hier für Gebäude stehen. Man sieht, dass nicht unbedingt effizient und günstig gebaut wird, sondern das sich die Architekten austoben durften. Fasziniert von den ganzen Eindrücken mache ich mich um 0 Uhr auf den Rückweg und freue mich, Oslo morgen bei Tageslicht zu erkunden.
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  • Day 19

    Wasser und Feuer

    August 20, 2018 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Heute hatten wir überlegt, entweder nach Ålesund oder Trondheim zu fahren. Beide Städte liegen etwa 180km bzw. 3h Autofahrt von unserer Hütte entfernt, Ålesund im Westen, Trondheim im Osten. Allerdings verhießen die Wetterprognosen nichts gutes. Immer wieder wurden Regen und dauer-bedeckter Himmel vorhergesagt bei gerade mal 14 Grad. Wer will da schon draußen rumlaufen? Das kannten wir ja schon aus Bergen. Außerdem schreckte uns die lange Fahrt ab. Wir entschieden uns deswegen dafür, heute nochmal unsere Hütte zu genießen und es entspannt angehen zu lassen. Man will ja auch was von der schönen Unterkunft haben.
    Zum Frühstück gab's deswegen auch erstmal Pancakes, Bacon, Rührei und Obstsalat. Was für ein Fest! 😊
    Anschließend verließen wir unser Hüttchen, kauften noch etwas fürs Abendessen ein, informierten uns über die nähere Umgebung und fragten im nahegelegenen Baumarkt nach einem Hot Smoker. Den Smoker bekamen wir zwar nicht, wurden aber auf ein Sportgeschäft in der Hauptstadt Tingvoll verwiesen. Trifft sich gut, denn da wollten wir heute sowieso mal hinfahren.
    Wir machen uns also gleich auf den Weg. Den Smoker bekommen wir dort tatsächlich, samt der Holzspäne, die für das Aroma sorgen. Glücklich über unser bisher einziges Mitbringsel überlegen wir, was wir in Tingvoll noch unternehmen könnten. Viel ist hier nicht los. Ein Versuch, zu einem Aussichtspunkt zu fahren verlief im Sand, als die Straße schlechter wurde und anschließend auch noch durch eine Planierraupe blockiert wurde und dann sowieso kein Durchkommen mehr war.
    Also entschließen wir uns dafür, eine kleine Wanderung zu unternehmen. Als wir am Parkplatz ankamen fing es allerdings ziemlich doll an zu regnen. Wir warteten kurz, sahen uns derweil eine Kirche mit dazugehörigem Friedhof an und liefen zum nahegelegenen Fjordufer. Nun ja, wohin man schaute, waren nur Regenwolken zu sehen. Nicht allzu optimale Voraussetzungen für eine Wanderung. Wir beschlossen daher, es bleiben zu lassen und stattdessen zurück zur Hütte zu fahren - und dass, nachdem ich mich extra in meine Wanderschuhe gequält hatte (Socken und Schuhe anziehen wird allmählich zur echten Herausforderung).
    Zurück in der Hütte machte ich mich gleich ans Abendessen. Es war zwar noch nicht so spät, aber geplant war Kartoffelsuppe und die kann fürs Aroma ja gern etwas durchziehen.
    Phillipp machte sich in der Zwischenzeit auf die Suche nach Spiritus. Wir wollten den Hot Smoker schon an diesem Abend ausprobieren. Irgendwann kam er mit einer kleinen Flasche und einem weißen großen Kanister wieder. Jetzt mussten wir erstmal übersetzen, was da eigentlich drin ist. 🤔 Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für den weißen Kanister, für "white spirit". Das sollte laut englischer Beschreibung auch für den Smoker verwendet werden. Phillipp kaufte schnell noch etwas Lachs und dann ging's los. Zuerst sollte man den Smoker allein erwärmen, um mögliche Produktionstreste auszubrennen.
    Wir stellten den Smoker auf einen Glastisch auf die Terrasse, um keine Schäden auf dem Holzdielen des Außenbereichs zu verursachen. Alles lief gut, also machten wir es uns auf den Sofas bequem. Als ich einige Zeit später wieder mal einen Blick auf den Smoker warf, traute ich meinen Augen allerdings nicht, denn das Ding stand in Flammen. Wir liefen sofort raus. Ich war total überfordert mit der Situation. Soll man das Feuer jetzt mit Handtüchern ersticken oder Wasser drauf kippen? In solchen Fällen bin ich sehr dankbar, dass Phillipp einen kühlen Kopf bewahrt und eher weiß, was zu tun ist. Er nahm die Smoker-Schale mit ein paar Topflappen erstmal von der Feuerquelle (die Dinger, die man auch beim Fondue hat) und legte dann geschickt die Deckel drauf, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden.
    Das eine (es waren zwei) ging schnell aus, beim anderen dauerte es etwas länger, bis die Flammen schließlich erloschen. Zumindest hatte nichts sonst weiter Feuer gefangen, aber der Smoker war natürlich total verrußt. Auch die Stelle, auf die Phillipp die Schale abstellte sah nicht grad gut aus. Nachdem alles etwas abgekühlt war, ging es also erstmal etwas ans Putzen. Aber wie das bei Ruß so ist, saut man letztendlich immer etwas mehr ein (Eimer, Lappen, Dusche). 😒
    Danach versuchten wir es aber doch nochmal mit dem Smoker. Ich war ja nicht grad davon begeistert, aber Phillipp wollte sich so schnell nicht geschlagen geben. Dieses Mal dauerte es etwas, bis das Feuer überhaupt anging. Als es schließlich brannte, ließen wir das Ding dann nicht mehr aus den Augen. Nach 15min schauten wir nach unserem Lachs - Suppe und Salat waren schon längst fertig - war noch nichts passiert. Der Fisch war nach wie vor roh. Langsam war ich von diesem Smoker echt genervt. Wir entfernten das Abtropfblech, damit der Lachs mehr Hitze abbekam und ließen das ganze nochmal 20min smoken. Inzwischen aßen wir eben den Rest.
    Aber Wunder geschehen immer wieder, denn nach 20min war der Fisch dann tatsächlich durchgegart. Es schmeckte dann auch fantastisch, das Räucheraroma war nicht so intensiv wie bei Stines Smoker vor zwei Wochen, aber trotzdem ausreichend. Wir nehmen an, dass wir einfach nicht den richtigen Spiritus hatten. Die Flammen waren immer zu groß (keine blaue Flammen), trotzdem wurde der Smoker nicht so heiß, wie es wahrscheinlich angedacht ist. Und das Feuer zu Beginn wurde eventuell durch zu viel Wind verursacht, der den Spiritus rund um den Smoker verteilte. Naja, schlauer wäre es gewesen, das Ganze zu Hause erst auszuprobieren. So wurde aus unserem geplant entspannten Abend nach dem Essen noch ein Putzeinsatz. Neben den Smoker mussten ja auch die Utensilien gesäubert werden, die wir zum Reinigen des Smokers benutzen. 🙈
    Den letzten Abend in unserer tollen Hütte hatten wir uns auch anders vorgestellt.
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  • Day 18

    Altanterhavsveien

    August 19, 2018 in Norway ⋅ 🌧 12 °C

    Nachdem der gestrige Tag eher ruhig verlief, ist heute wieder etwas mehr Aktion angesagt. Wir stellen uns eine schöne Runde mit drei Stationen zusammen. Nach dem Frühstück brechen wir auf und fahren zuerst nach Kristiansund. Die kleine Stadt ist auf drei Inseln verteilt und war vor allem früher für ihre Klippfisch-Produktion bekannt. Anders als Stockfisch wird Klippfisch zuerst gesalzen bevor er getrocknet wird. Vor der Entwicklung der Kühl-und Gefrierschränke war das eine gute Variante Fisch haltbar zu machen, vor allem für Länder, die weitab vom Meer liegen oder für lange Seefahrten. In kleine Stücke geteilt kann Klippfisch so über mehrere Jahre aufbewahrt werden. Verwendet wird für die Klippfisch-Herstellung vornehmlich Dorsch. Interessanterweise bevorzugten die Norweger eher frischen Fisch und überließen den Klippfisch dem Export. Nachdem Einfrieren die Produktion von Klippfisch weitestgehend überflüssig machte, wurde die Produktion zunehmend weniger und zuletzt ganz eingestellt. Erst seit einigen Jahren wird sich Kristiansund wieder seiner alten Tradition bewusst.
    Als wir an diesem Sonntag im Zentrum der kleinen Stadt ankommen, ist davon jedenfalls nichts zu spüren, denn hier ist absolut nix los. Die alten Klippfisch-Lagerhallen wirken heruntergekommen. Würde kein Informationenschild auf die historische Bedeutung hindeuten, würde man die alten Holzbauten für irgendwelche Scheunen halten. Sogar das hochgelobte Klippfisch-Museum ist geschlossen, ohne weitere Erläuterung warum. Wir fahren auf die andere Seite der Bucht und erspähen zumindest das Wahrzeichen von Kristiansund - das Klippfischweib. Naja, alles nicht so mega spannend. Wir gehen zurück zum Auto und stellen fest, dass wir vorn rechts einen Platten haben. Super! Und was nun...? Geschockt und schon unsere Optionen abwägend fahren wir vorsichtig zur nächsten Tankstelle, noch scheint nicht alle Luft raus zu sein. Mal schauen, wie groß der Schaden ist. Als wir an der Tankstelle ankommen und den Luftdruck messen wollen, sieht plötzlich alles wieder normal aus. Hä... ???
    Der Luftdruck ist bei allen Rädern etwas zu niedrig, aber bei der Strecke, die wir gefahren sind, ist das nicht allzu verwunderlich. Der Reifen mit dem vermeintlichen Platten hatte dann auch nicht weniger Luft als die Anderen. Puh, nochmal mit dem Schrecken davon gekommen. Das hätte teuer werden und unseren ganzen weiteren Urlaubsplan ins Wanken bringen können. Wir vermuten, dass wir vorher etwas in einer Pfütze geparkt hatte und es daher nach einem Platten ausgesehen hat. Glück gehabt!
    Da es in Kristiansund nicht so viel mehr zu sehen gibt, fahren wir weiter in Richtung der Altanterhavsveien. Die bekannte Atlantikstraße schlängelt sich über Brücken und Steinwall durch einen Abschnitt der Schärenlandschaft an Norwegens Atlantikküste. Gekürt als Norwegens  Bauwerk des Jahrhunderts ist die Straße ein echtes Highlight. Bei schlechter Witterung kann die Gicht auch schon mal auf die Straße spritzen und Autos erfassen. Es ist zwar heute kein Traumwetter, aber so wild ist es glücklicherweise nicht. Die Straße ist dann auch sehr beeindruckend. Jetzt hätten wir gern eine Drohne gehabt, denn von oben sieht das ganze bestimmt nochmal spektakulärer aus. Wir halten mehrmals und genießen die atemberaubende Landschaft und die Wellen des Ozeans. Mit Sonne wär es zwar um einiges schöner gewesen, aber irgendwie passt der wolkenverhangene Himmel und der raue Wind zur Szenerie.
    Nachdem uns die landschaftlich schöne Straße bis in den kleinen Ort Bud geführt hat, fahren wir wieder mehr ins Landesinnere nach Molde. Die kleine Stadt besticht vor allem durch viele gepflegte Wohnhäuser. Hier scheinen die Menschen recht wohlhabend zu sein. Einen schönen Ortskern sucht man allerdings vergebens. Es gibt zwar einige Geschäfte, aber am Sonntag ist auch hier absolut nix los. Wir recherchieren erstmal, was an Molde laut Reiseführer denn so reizvoll sein soll. Es gibt ein Freilichtmuseum, das aber bald schließt.
    Damit sich die Fahrt wenigstens etwas gelohnt hat, fahren wir noch auf einen Aussichtspunkt auf den Hausberg Moldes und genießen zumindest eine schöne Aussicht auf die Stadt und den Fjord. Wir entdecken dort oben mal wieder einige Himbeersträucher und sammeln fleißig, was offensichtlich keiner haben will: rote und weiße Waldhimbeeren. 
    Anschließend machen wir uns auf den Rückweg zu unserer Hütte. Wir kochen uns aus Restern eine vegetarische Bolognese (sehr lecker) und genießen den Abend mal wieder bei einem Feuerchen auf den Sofa. Später gibt's noch selbstgemachten Pudding mit unseren gepflückten Himbeeren. Schöner Ausklang zu einem durchwachsenen Tag! 
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  • Day 17

    Im Norden angekommen

    August 18, 2018 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Die erste Nacht in unserem gemütlichen Hütchen war sehr erholsam. Wir hatten uns am Vortag schon dazu entschieden, es heute sehr entspannend angehen zu lassen. Ein Blick aus den Fenster untermauerte unseren Plan zusätzlich, denn es regnete und eine Besserung schien nicht in Sicht. Alles in allem sah es wirklich ungemütlich draußen aus. Wir machten erstmal Feuer - wobei Phillipp da einige Schwierigkeiten ohne Anzünd-Briketts hatte - und kümmerten uns ums Frühstück, oder eher Brunch. Bei selbstgemachten Crêpes und Obstsalat genossen wir das schöne Ambiente.
    Anschließend statteten wir dem nahegelegenen Supermarkt einen Besuch ab und deckten uns mit Lebensmitteln für Abendessen und das nächste Frühstück ein.
    Zurück in der Hüte testeten wir den übedachten Außenbereich. Phillipp machte es sich in der Hängematte bequem, ich auf der Liege unter einem Heizstrahler - so lässt es sich auch bei Regen gut draußen aushalten. Gegen Abend gingen wir dann doch noch für ein Ründchen raus. Der Rundweg, auf dem wir stießen, führte an Höfen und sehr hübschen Wohnhäuschen vorbei, die vereinzelt rechts und links auftauchten.
    Die Gegend als richtige Siedlung zu bezeichnen geht aber vielleicht ein bisschen weit.
    Unterwegs sehen wir immer wieder rießige Pilze und Himbeersträuche, die offensichtlich niemanden interessieren. Schade, dass wir Pilze so wirklich gar nicht mögen. Wir lassen die schönen Steinpilze also stehen und stecken uns dafür einige der Himbeeren in unsere Münder.
    Nach gut 2 Stunden, 4,5km und einigen Regenschauern später sind wir zurück in unserem gemütlichen Hütchen, bereiten das Abendessen zu und lassen den Tag anschließend bei Kaminfeuer entspannt ausklingen. So ein Faulenzer-Tag muss auch mal sein!
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