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  • Day 10

    Die Ruhe vor dem Sturm...

    September 3, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 7 °C

    Ich schreibe jetzt das erste Mal nicht abends, sondern sitze morgens im Garten und genieße die Sonne. Bei uns ist gerade das Wasser ausgefallen, weshalb sich das mit dem Frühstück wahrscheinlich verzögern wird.
    Die Schule ist für mich doch noch nicht gestern losgegangen, sonst könnte ich jetzt gerade auch gar nicht schreiben. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird mir morgen meine Schule gezeigt von meinem Gastvater.
    Richtig in den Unterricht gehe ich aber anscheinend erst nächste Woche Montag...Ich habe inzwischen meinen Stundenplan bekommen und weiß jetzt, dass ich alle Klassenstufen von der dritten bis zur zehnten im Unterricht habe. Alice und ich sind an unterschiedlichen Schulen, aber werden am Wochenende noch zusätzlich an einer dritten Schule eingesetzt, was heißt, dass ich eventuell doch schon am Samstag in der Schule bin, aber da werde ich mich heute nochmal schlau machen. Also viel kann ich zur Schule noch nicht erzählen. Ich würde echt gerne mehr Gewissheit haben, aber das wird sich schon alles klären.

    Da ich die letzten Tage nicht in der Schule war, habe ich mich im Haus meiner Gastfamilie und im Ort aufgehalten.
    Am Samstagmittag sind meine Gastfamilie, Alice und ich zum Quilotoa gefahren, also mit dem Auto. Ich glaube zu Fuß hätten wir beiden das noch nicht überlebt😂. Der Quilotoa ist ein Kratersee, der nur 4 km entfernt von unserem Haus ist und viele Touristen anzieht. Deshalb können wir jeden Tag verschiedene Menschen dabei beobachten, wie sie den Wanderweg neben unserem Haus benutzen, um zum Quilotoa zu kommen. Der Weg ist nicht einfach mit dem Auto zu fahren, weil es teilweise ziemlich scharf um die Kurve geht und der Weg nur aus Sand besteht. Alice und ich sind zusammen mit Doris und dem Hund Ariel hinten auf der Ladefläche mitgefahren, was echt ziemlich Spaß gemacht hat.
    Uns wurde nicht zu viel versprochen von unserer Gastfamilie und meinem Reiseführer. Der Quilotoa ist echt wunderschön, aber wir wussten nicht, dass es dort auch so windig ist. Wir hatten echt Schwierigkeiten geradeaus zu laufen. Aber der kleine Ausflug war echt klasse und wir haben jetzt schon geplant irgendwann nochmal zu Fuß dort hinaufzugehen.

    Der nächste Tag begann damit, dass wir Besuch von vielen Nachbarn bekamen. Die haben sich alle zusammen in den Garten gesetzt. Zuerst wussten wir nicht so genau, wie wir uns verhalten sollten, aber dann sind wir auch in den Garten gekommen, haben alle gegrüßt und uns dazu gesetzt. Ich habe echt nicht viel verstanden(ich glaube das war auch Spanisch und Kichwa gemischt), aber es halt sich gut angefühlt dabei zu sein. Nachdem alle nach und nach gegangen sind, haben wir uns auf den Weg zum Fußballplatz in Guayama gemacht, um unseren Gastvater bei seinem Spiel zuzugucken.
    Ich bewundere die ganzen Sportler hier echt. Wie lange die hier in der Höhe durchhalten können... Hut ab! Sie sind natürlich auch hier aufgewachsen und an die Höhe gewöhnt. Am Anfang haben wir beide uns ein bisschen unsicher gefühlt, da uns viele angeguckt haben(verständlich).
    Aber als wir dann am Spielfeldrand saßen war alles gut. Leider hat Guayama das Spiel im Endeffekt mit einem Tor verloren.

    Gestern haben Alice und ich das zweite Mal unsere Wäsche mit der Hand gewaschen. Bis jetzt bringt mir das ganze noch echt Spaß. :) Wir haben dabei Musik gehört und gequatscht.
    Das erste Mal haben wir mit unserer Gastschwester zusammen gewaschen und uns das ganze ein bisschen abgeguckt, da wir Zuhause so gut wie nie mit der Hand gewaschen haben. Unser Plan ist es regelmäßig zu waschen, damit wir nicht eines Tages einen riesigen Wäscheberg haben und dafür nichts mehr zum Anziehen.
    Es gibt hier leider keine Wäscheklammern, was ziemlich ungünstig ist, da es oft windig ist. So habe ich heute morgen einige Teile vom Boden aufgesammelt.

    Die Ruhe vor dem Sturm würde ich die letzten Tage nennen. Bis jetzt ist alles echt noch entspannt, auch wenn es mich nervt, dass ich mich noch nicht so richtig traue zu sprechen.
    Aber die Schule wird schon echt ziemlich aufregend werden. Ich halte euch was das angeht auf dem Laufenden.
    Beim Durchlesen habe ich gemerkt, dass das mit der Schule sehr negativ rüber kommt. Es ist nicht so, dass ich mich nicht freue, schließlich habe ich mich ja auch für einen Freiwilligendienst in der Schule entschieden, aber momentan habe ich sehr großen Respekt davor. Aber meiner Meinung nach ist das auch gut so.

    Bis dahin!
    Viele Grüße Nele
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