Satellite
  • Day 293

    Selva Negra

    May 2, 2017 in Nicaragua ⋅ ⛅ 24 °C

    An einer unscheinbaren Stelle stoppte unser Bus und wir wurden darauf hingewiesen dass dies der Selva Negra ist. Den Eingang konnten wir zunächst finden und so landeten wir im Vorgarten einer Familie welche uns aber freundlich den richtigen Weg erklärte Dieser führte uns die nächsten zwanzig Minuten durch Kaffeeplantagen wo wir die frische natürliche Luft und die absolute, wenn man das Vogelgezwitscher nicht dazu zählt, Ruhe in uns aufsaugten. Wir genossen natürlich auch die kühle Briese. Auf dem Anwesen angekommen erwarteten uns kleine Häuser im alten deutschen Stil welche deutschen Auswanderern hier bauten. Sie kamen für den kalifornischen Goldrausch, setzten sich in Nicaragua nieder, pflanzten die ersten Kaffeepflanze und lösten damit einen regelrechten Boom aus. Leider mussten wir erfahren dass es nicht möglich ist unser Zelt hier aufzuschlagen, da es in der Nacht jedoch kühl wurde sehnten wir uns nicht danach. Schön wäre es aber gewesen hier in der Natur zu campieren. Genau diese, welche durch viele Wanderwege gut zugänglich ist, war der Grund für unseren Besuch und wir machten uns direkt zu einem abendlichen Spaziergang auf. Unsere Wanderung begann am Rande einer Kaffeeplantage und führte uns nur wenige Minuten später in den Nebelwald. Dieser unterschied sich deutlich von den trockenen, kahlen und meist unspektakulären Wäldern rund um Leon. Hier gab es kaum einen trockenen Fleck, die Bäume sind gross gewachsen, es gibt Blätter welche mich ohne Problem verdecken können und eine unglaubliche Vielfalt an Flora & Fauna. Von dieser Fauna wollten wir natürlich auch einiges sehen und so liefen wir mit offenen Augen durch den Wald und entdeckten auch bald unser erstes Tier, einen Flusskrebs. Er war wohl im ersten Moment gleich geschockt wie wir und rannte schnell zurück zu seinem Bächlein. Etwas weiter hörten wir die Rufe eines Brüllaffen welcher sich in den Baumkronen versteckte. Wir beobachteten diesen einzelnen Affen für einige Minuten bevor wir weiter entlang kleiner verträumten Bächen durch den Wald wanderten. Dieser verzückte uns total mit seiner Schönheit da die Sonne aber langsam hinter den Bergen unterging machten wir uns auf den Rückweg. Am nächsten Morgen machten wir uns früh aus den Federn um die Goldene Stunde im Wald auszunutzen und zum höchsten Punkt im Selva Negra zu wandern von wo aus wir einen schönen Ausblick auf den in Nebel gehüllten Wald unter uns hatten. Leider honorierten die Tiere uns frühes Aufstehen nicht und hielten sich weitgehend ausserhalb unserer Sichtweite auf. Der Rückweg war steil und teilweise sehr rutschig weshalb ich mich einige Male nur mit einer Hand noch vor dem Fall in den Dreck retten konnte. Auf dem Weg zur Busstation wurden wir dann auch noch von einem kleinen Regenschauer verabschiedet aber auch dieser mochte unsere Einstellung nicht verändern.Read more