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  • Day 2,246

    Rucksacktouristen

    November 5, 2017 in Iran ⋅ ☀️ 31 °C

    Die Mopeds verzurrt, die Tore verplombt und der Container bereit zum Verladen. Uns bleiben jetzt nur unsere Rucksäcke - diese haben wir für je 12€ das Stück beim Rucksackdealer ums Eck gekauft - und wir sind um eine neue Herausforderung reicher.
    Aber zum Anfang der Geschichte: Als wir am 04.10.2017 die Grenze zum Iran passierten, wussten wir, dass wir es nicht schaffen werden rechtzeitig nach Pakistan einzureisen. Auf Grund uuuunvorhersehbarer Verzögerungen bei der Beantragung unseres Iranvisums in der Türkei, konnten wir erst später als geplant in den Iran einreisen. Stefans Pakistanvisum war lediglich bis zum 10.10.2017 gültig. Damit wären genau 6 Tage zur Verfügung gestanden, um ein Land zu durchqueren, das etwa 4x größer ist als Deutschland. Da wir nicht bereit waren uns die Chance entgehen zu lassen, die Menschen, die Kultur und die Landschaft intensiv kennen zu lernen, entschieden wir uns die Dinge entspannt angehen zu lassen. Der Gedanke: Im pakistanischen Konsulat Teheran innerhalb 2-3 Tagen ein neues Visum für Stefan beantragen... Doch nachdem wir uns 4 Tage sowohl mit dem deutschen, als auch dem pakistanischen Konsulat rumärgerten, nahm uns der pakistanische Beamte letztlich die Luft aus den Reifen: "My friend, I'm sorry, we can't give you visa".....
    Damit waren die Pläne erst einmal (gefühlt) komplett über den Haufen geworfen, und wir hatten einen "kleinen" Schock zu verarbeiten. Eine schnelle Entscheidung war gefällt: Wir verschiffen nach sonstwohin! (um Pakistan herum ;)

    Nach gut 3 Wochen Reise durch eines der beeindruckendsten und schönsten Länder das wir bis dato kennenlernen durften, kamen wir mit absolut stabilem Halbwissen über Fahrzeugverschiffungen vom Iran nach Indien - dieses haben wir uns mit Hilfe von Google, diversen Foren und anderen Reisenden angeeignet - in der Hafenstadt Bandar Abbas an. Wie schon so oft auf unserer Reise durften wir einmal mehr lernen, dass der Zufall die besten Lösungen bereit hält.

    Die vollbepackte V-Strom 650 eines Kaliforniers machte uns auf eine der größten iranischen Reedereien aufmerksam. Ein wenig hartnäckiges Verhandlungsgeschick später und Dank der Sympathie des versammelten Cargo-Departements stand der Kontakt zum Forwarder unseres Vertrauens: Reza (verdammt guter Mann!)

    Mit ein wenig Hartnäckigkeit konnten wir erreichen, die Verzurrung unserer Gefährt(inn)en selbst erledigen zu dürfen und damit so beruhigt wie möglich das Flugzeug Richtung Indien besteigen zu können. (Das "zu Hause auf 2 Rädern" aus der eigenen Kontrolle zu geben sorgt für schweißperlen auf der Stirn...)
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