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  • Day 36

    Fidschi Tag 27-31: Woche 5 Levuka

    October 24, 2016 in Fiji ⋅ ⛅ 27 °C

    Am Montag ging es dann los nach Levuka. Levuka ist die Hauptstadt der Inselgruppe Ovalau. Für diese Woche war ich nicht in meinem Kindergarten Projekt, sondern half beim Building/ Constructionprojekt auf. Aber für dieses Projekt hieß es Montag morgen Tasche packen, denn für Levuka mussten wir mit einer Fähre zur anderen Insel übersetzen.
    Am Montag Abend kamen wir dann bei strömenden Regen in unserem Hilfsprojekt im Dorf an. Um überhaupt ins Dorf zu gelangen mussten wir mit einem Truck fahren, da es dort keine richtigen öffentlichen Verkehrsmittel gab. Lediglich ein Bus der die Fährstation und die Hauptstadt Levuka verbindet und die Trucks die alle 4 Stunden einmal über die Dörfer fahren.
    Als wir dann nachts in Levuka ankamen wurde sich erstmal ordentlich mit Mückenspray eingesprüht, die sind dort furchtbar schlimm und die Moskitonetze über die Betten gehängt. War ich froh, dass ich meinen kleinen Schlafsack mitgenommen hatten, denn die vorgesehene Wolldecke roch so stark nach nassem Hund, dass sie für den Rest der Woche ans andere Ende des Bettes befördert wurde. Am selben Abend mussten wir noch ins Haus des Chiefs mit Sulu bekleidet gehen, da dieser uns mit einer Kava Zeremonie herzlich willkommen heißen wollte.
    Am nächsten Morgen konnten wir uns dann zwischen Wandern oder Arbeiten entscheiden. Zusammen mit den Roadtripgirls Michelle und Brooke ( Australierinnen) und zwei Norwegerinnen bestiegen wir mit Suva ( Koordinatorin), auch als Sugar Mama bekannt :D und Buckster, unserem "Tourguide" aus dem Dorf den höchsten Berg in der Nähe des Dorfes. Hervorheben ist das die Fidjianer die Wanderung komplett in Flipflops bzw. Barfuß machten und wir Mädels alle mit Wanderschuhen bzw. Sportschuhe ziemliche Probleme hatten. Außerdem war dies eine bisschen andere Art von Wandern als ich es bis jetzt gewohnt war, nämlich mitten durch den Busch. Es gab keinen Weg, das Gras wuchs einem bis über den Kopf und lauter riesen Spinnen hangen in den Bäumen, wovor Michelle panische Angst hatte :D Auf Grund des Weges lagen wir mindestens alle einmal auf der Schnauze und ich rutschte einmal so einen Berg hinunter, dass ich leider nach Hilfe rufen musste, da ich meine Beine nicht mehr koordinieren könnte :D (Füße oben über dem Baumstumpf und Hinterteil und Oberkörper unterhalb, Michelle kam bei dem Anblick aus dem Lachen nicht heraus :D) Als wir dann oben angekommen waren und wir nach dem Rückweg fragten, grinste Buckster the King nur und sagte : "The same Way Down" und alle dachten er scherzte. Tatsächlich sind wir den gleichen Weg wieder hinunter geklettert wie rauf, allerdings war es eher ein Sliden und Rutschen auf dem Arsch, da es auch noch anfing zu regnen und dann endgültig alles glatt war.
    Völlig erschöpft, aber doch unversehrt bis auf ein paar blaue Flecke, Sonnenbrand und völlig zerschnitte Beine durch das Gras sind wir dann doch noch wieder im Dorf angekommen.
    Das war die erste Wanderung für mich in Fiji und auch die letzte, schwor ich mir. Mein weißes Top flog am gleichen Abend noch in den Müll, da dieses nach der Wanderung nicht mehr zu retten war, naja Gepäck Reduzierung :)
    Am Mittwoch morgen siebten wir Steine, um Zemet herzustellen. Wir waren nämlich in dieser Woche dabei das Badezimmer vom Haus zu bauen.
    Es ist so traurig, in dem Dorf wo wir waren leben die Dorfbewohner alle noch in Zelten, da alle Häuser vom Zyklon Winston vor einem halben Jahr zerstört wurden und wir sind dabei die Häuser wieder aufzubauen.
    Nachmittags bin ich dann mit Jessi mit den Truck in die Stadt gefahren, um uns Levuka einmal anzuschauen. Schließlich zählt Levuka zu den Weltkulturerben und sollte einmal Fidschis Hauptstadt werden. Allerdings ist Levuka alles andere als Hauptstadt tauglich, denn diese Stadt erinnert eher an eine kleine Western Stadt. Dort schauten wir uns ein bisschen um und aßen noch ein Blitz Eis. Abends bekochte uns die eine Frau im Dorf wieder mit sehr leckerem Essen. Am Abend spielten wir alle zusammen UNO und Genossen später auf dem Dach liegend, den Sternenhimmel. Unbeschreiblich!
    Am Donnerstag war auch schon unser letzter Tag gekommen, an dem aber noch einmal richtig rangeklotzt wurde. Einige von uns strichen das Haus und andere schaufelten Erde und machten Beton. Mara, Sarah und ich schaufelten als einzige Frauen Erde und wussten nach dem Tag auch, was wir getan hatten :D Aber das Ergebnis der harten Arbeit war schön mit anzusehen. Denn am Ende der Woche hatten wir aus den einfachsten Mitteln ein Badezimmer Fundament geschaffen, was sich echt sehen lassen konnte.
    Nach der Arbeit konnten wir noch am Strand schwimmen gehen, vorbei an der "Spinnenhölle" wie Jessy sagen würde. Aus dem geplanten Schnorcheln wurde dann doch eher ein Planschen, da Ebbe war und wir dadurch das Korallenriff nicht über schwimmen konnten, was sehr nah am Stand lag.
    Nach dem letzten gemeinsamen Abendessen saßen wir alle gemeinsam am Lagerfeuer. Im Anschluss trafen wir uns alle noch einmal mit unseren Sulus im neugebauten Haus zu einer Kava Zeremonie. Dabei tanzten die Fidjianer für uns, wir sagen, klatschten, lachten und tranken Kava. Den Abend werde ich nie vergessen, denn diese Menschen waren so unglaublich dankbar und glücklich. Diese Menschen haben einfach so gut wie nichts mehr, aber verlieren trotzdem die Freude am Leben nicht. Ich legte noch ein Wonderwall auf einer Gitarre mit 5 Seiten hin, dementsprechend klang es auch, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch.
    Nach dieser herzlichen Verabschiedung fiel das Gehen wirklich schwer. Denn wir mussten nachts um 3 aufbrechen, da die Fähre nach Viti Levu zurück morgens um 6 ablegte.
    Diese Zeit wird immer in meinen Herzen bleiben <3
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