Alpenpässewanderung

July - August 2020
Wir starten in Felsberg und überqueren einen Alpenpass nach dem anderen. Wie weit? Wir werden sehen... Read more
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  • Planänderung und Vorbereitungen

    June 22, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 22 °C

    Geht ihr nach Kanada? Das ist die am häufigsten gestellte Frage in den letzten Monaten. Die Antwort? Wir wissen es nicht... Unsere Alternative? Wandern, in der Schweiz. Wir nehmen die Alpenpässewanderung Nr. 6 von Schweiz Mobil unter unsere Füsse und geniessen unsere Natur. Bist du dabei? Dürfen wir dich mit auf unsere Reise nehmen? Das freut uns!
    Priska und Simon

    https://www.schweizmobil.ch/de/wanderland/route…
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  • Noch zwei Mal schlafen

    July 10, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Liste mit den Arbeitstagen ist abgehakt, der Mailbriefkasten abgearbeitet und der Garderobenschrank geräumt. Prost auf die kommenden 4 Monate! Noch putzen und packen, dann gehts am Sonntag nach Flims zum Znacht bei Freunden, um am Montag die erste Etappe von Felsberg aus zu starten.Read more

  • Day 1

    Los gehts!

    July 12, 2020 in Switzerland ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir hätten es anfangs nicht gedacht, aber alles hat in unsere beiden Rucksäcke gepasst und nun sitzen wir im Zug auf dem Weg nach Flims. Juhuu!

  • Day 2

    Erste Gehversuche

    July 13, 2020 in Switzerland ⋅ ☁️ 15 °C

    Oft kommt es anders als man denkt: Wir starten statt in Felsberg neu in Tamins (Fahrplanlesen ist nicht Priskas Stärke) und sind zu fünft unterwegs. Um uns den ersten Tag zu erleichtern begleiten uns Mäders (Gottibueb von Priska, samt Eltern) und tragen sogar einen Teil unseres Equipements mit. Auch wenn Cillian nicht viel schwerer ist als der Rucksack, beladen wir ihn für einige Wegabschnitte mit Priskas 17 kg-Anhängsel. Die Bratwurst vom Spiess gibt uns Kraft unseren Weg in der Rheinschlucht fortzusetzen. Nach 23 km und wieder zu zweit geniessen wir ein herrliches Bad in 2cm kaltem Wasser und legen uns an den schönsten Sandstrand des Bündnerlands.

    Danke für die Begleitung und das erfrischende Bier am Bahnhof Valendas/Sagogn, wir werden euch Mietlinge vermissen!
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  • Day 3

    Durchhalteübung

    July 14, 2020 in Switzerland ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach einer unruhigen ersten Nacht mit Zecken- (Simu) und Mückenalarm (Priska) starten wir mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag. Ein fröhlicher 84-jähriger Wanderer gibt uns ein paar Tipps auf den Weg und freut sich, dass wir im gleichen Quartier wie sein Neffe wohnen. Versorgungstechnisch legen wir in Ilanz noch ein paar Kilos in unsere Rucksäcke - wir brauchen Essen für vier Tage. Obwohls danach nur noch steil bergauf geht, geht's nur noch bergab: Die Hälfte der Strecke ist asphaltiert und der Sonne ausgesetzt. Unsere Füsse kochen bis sie Blasen werfen. Compeed sei Dank, läuft es sich trotzdem weiter. Wir sind froh, nach 22km bei einsetzendem Regen doch noch einen gemütlichen Schlafplatz gefunden zu haben. Das Highlight des Tages: Fajitas con Carne.Read more

  • Day 5

    G(Rain)a-Ebene

    July 16, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 12 °C

    Die starken Regenfälle verfehlen uns um einige 100m und wir können bei leichtem Regentrommeln auf der Zeltplane und der Müdigkeit vom Wandern gut schlafen. Während wir gemütlich frühstücken scheint sogar ein Sonnenstrahl auf unser Zelt und trocknet auch noch die letzten feuchten Stellen unseres Zelts. Der erste Teil der heutigen Strecke ist wunderschön, mit vielen Brücken, Wildbächen und sogar einem Baumtelefon. In Vrin überrascht uns eine Regenfront und das einzige Restaurant ist seit Februar geschlossen. Ein Eingeborener rät uns einen kurzen Blick in die Bäckerei zu werfen, wo wir bei Gulaschsuppe, Schorle, Cappuccino und Nusstorte auf besseres Wetter warten. Eine Stunde später ist es auch schon da. Motiviert canceln wir die nächsten 6km auf der Teerstrasse und steigen in die Schlucht ab, um die verlorenen Höhenmeter später auf einem Weg dem Bach entlang wieder in die Beine zu prügeln. Angestachelt vom Höhenrausch erklimmen wir anschliessend bei gelegentlichem Regen gleich auch den Passo Diesrut (2429müM). Bei strömendem Regen und ca. 7° Lufttemperatur stellen wir auf der Passhöhe erst das Zelt, um anschliessend, so wie Gott uns schuf, eine Regendusche zu nehmen.

    Beobachtet von einer Gemse räumen wir am nächsten Morgen in einem trockenen Moment unsere nassen Sachen inkl. Zelt zusammen und starten niederschlagsbedingt ohne Frühstück in den Tag. Uns erwartet eine von Nebelschwaden nur teilweise/zeitweise sichtbare eindrucksvolle Greina-Ebene. Unsere weiteren Frühstücksversuche werden allesamt innert kürze vom Regen zu nichte gemacht. Mit Darvida und Powerbars halten wir den Motor bis zur Mittagszeit am laufen. Bei nur noch gelegentlichem Nieselregen steigen wir 1500 Meter ab. Der heissersehnte Coup in Campo Blenio fällt mangels geöffnetem Restaurant ins Wasser. In eben dieses kühle Nass stürzen wir uns kurze Zeit später, während wir in der Sonne unser nasses Equipment trocknen. Das weitgetragene Gemüse aus Ilanz dient als Grundlage für unser köstliches Gemüsebulgur mit Salat.
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  • Day 6

    Alp-Träume

    July 17, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 6 °C

    Der Wecker klingelt. Wir hören das rege Treiben vor unserer Unterkunft. Die Nacht war erholsam und wir freuen uns auf den heutigen, speziellen Tag. Stilecht beginnen wir den Tag mit warmen Pancakes an Ahornsirup, bevor wir zwei Stunden später unseren Jucy in empfang nehmen, Vancouver verlassen und die schier unendliche Weite Kanadas erforschen werden. In diesem Moment verirrt sich ein Arm Priskas auf meine Seite und ich werde aus meinem Traum gerissen. Die Realität: wie zwei Maden liegen wir in unseren Schlafsäcken im Zelt irgendwo oberhalb Campo Blenio. Und das alles nur wegen einem albtraumhaften Virus. Gestärkt vom Frühstück machen wir uns auf einen Traum von Wanderweg und erklimmen in einer Stunde 600 Höhenmeter auf 2,3km. Traumhaft schön sind auch die anschliessend zu überquerenden, blühenden Alpsommerwiesen. Ab und an schweifen unsere Gedanken aus und wir träumen von der warmen Dusche, den zu verzehrenden Pizzen in Belinzzona und dem kalten Bier, welches uns in Aquacalda erwartet. Gestärkt und verträumt folgen wir einem schönen Bergbach, als wir bemerken, dass wir unsere Abzweigung verpasst haben. Der Entscheid trotzdem dem hübsch mäandernden Bach zu folgen und auf einem anderen Weg wieder auf die Hauptroute zu kommen, führt uns zu einem albtraumhaften Diretissimaaufstieg, welcher unsere Waden jaulen lässt. Nach einigen weiteren Höhenmetern erreichen wir einen Bergsee, der förmlich danach schreit, dass wir ein Bad nehmen und die Nacht an diesem schönen Plätzchen verbringen. Wenn die Beine nicht so schwer, die Füsse nicht so brennend und das beschwerliche Aufstehen nicht wären, könnte man fast denken der ganze Tag sei nur ein Traum gewesen.Read more

  • Day 8

    Absteigen

    July 19, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 27 °C

    So sehr der Aufstieg zum Passo del Sole als Juwel bezeichnet werden könnte, so enttäuschend offenbart sich der Abstieg. Mehrere Kilometer breiter Feldweg durch eine langweilige Bergwelt. Die einzige Abwechslung ist, man kann sich auf dem Gebiet der Bikeindustrie auf dem neusten Stand halten - auf ein Wanderer kommen etwa 5 Biker. Kurzerhand entschliessen wir uns der Route Nr.6 vorübergehend den Rücken zu kehren und übersteigen noch schnell einen zusätzlichen Pass - soll heissen 200 Höhenmeter auf wunderschönen Trails mit einer Hammeraussicht auf die Ritom- und Cadagnoseen. Die anschliessenden 1200 Höhenmeter Abstieg leeren uns noch komplett die Beine. Da kommt es gerade recht, dass um diese Zeit keine Postautos mehr fahren und wir die Strecke zum Bahnhof (laut Wegweiser 30Min) in den verbleibenden 27 Minunten bis zur Abfahrt des Zuges zurücklegen dürfen. In Bellinzona richten wir uns bei Kollegen ein und fühlen uns gleich wie zu Hause. Wir werden die wanderfreie Zeit geniessen. Bleibt dran, es wird bald weitergehen.Read more

  • Day 9

    Rückblick

    July 20, 2020 in Switzerland ⋅ ⛅ 14 °C

    Es ist Anfang August und niemand ahnt auch nur im Geringsten was Covid-19 ist. Das Einzige, was Simu bedroht, ist ein Abgabetermin für die noch nicht fertige Bachelorarbeit. Es ist ein ganz normaler Tag, an dem gerade einmal eine Asiatin mit Gesichtsmaske im Zug sitzt und von den Mitreisenden verstohlen etwas misstrauisch gemustert wird. Wir sitzen neben unseren grossen Rucksäcken und fahren nach Airolo. Bei bestem Wanderwetter erklimmen wir gleich zu Beginn eine steile Bergflanke, um anschliessend nur noch moderat ansteigenden Bergwegen Richtung Nufenenpass zu folgen. Die heutige Etappe beenden wir vorzeitig, da wir spät gestartet, von den köstlichen Heidelbeeren immer wieder fies ausgebremst wurden und Simu, wie oft am ersten Tag in den Bergen, starke Kopfschmerzen verspührt.
    Auch der nächste Morgen begrüsst uns mit Sonnenschein. Beim Capanna Corno-Gries auf dem Griespass genehmigen wir uns ein köstliches Bergplättchen bevor wir auf der anderen Passseite Richtung Ulrichen absteigen. Die vielen Höhenmeter fordern ihren Tribut. Da kommt es Priska trotz vorsichtiger Zurückhaltung von Simu gerade recht, dass auf dem Wanderwegschild "Ulrichen 30Min" steht. Motiviert wird die Schrittkadenz erhöht. Nach geschlagenen anderthalb Stunden stehen wir völlig ausgelaugt auf dem Campingplatz. Jetzt noch eine wohltuende Dusche, dann in die frische Wäsche steigen und Abendessen kochen. Ein Blick in die Rucksäcke bringt Ernüchterung: Bei Priska ist die stinkende Brennpaste ausgelaufen und bei Simu hat die Wasserflasche nicht richtig abgedichtet. Sch...
    Um uns gross aufzuregen fehlt uns die Energie und wir versuchen uns den Abend zwar geduscht, aber zurück in den Wanderklamotten, so gemütlich wie möglich zu gestalten.
    Die Strecke von Ulrichen nach Niederwald ist lang, aber abwechslungsreich. Und wenn wir sehen, wie die uns entgegenkommenden Megathlonteilnehmer des Swiss Alpine 100 leiden, fliegen wir förmlich unserem Etappenziel entgegen.
    Der vierte Tag führt uns an viel Kunst und einer super Bergkulisse vorbei nach Binn, wo wir uns mit einem grossen Eis belohnen und uns mit einer Träne im Auge von der unfertigen Wanderroute Nr.6 verabschieden.

    Zurück im Jahr 2020: Wir sind heute mit dem Zug (mit Gesichtsmaske) und Postauto nach Binn gereist, wo morgen unser Wanderabenteuer weitergehen wird.
    Wir sind nach der erhol- und unterhaltsamen Zeit bei Regula und Alexander für die nächsten Etappen wieder energiegeladen. Danke nochmals.
    Und schön, dass ihr alle uns auf unserem Abenteuer weiterbegleitet
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