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  • Day 7

    Zurück in die "Zivilisation"

    June 7, 2022 in Colombia ⋅ ⛅ 29 °C

    Zum Abschiedsfrühstück gesellte sich heute noch ein weiterer Gast: eine friedliche Schlange, die wohl in der Nähe der Reserva ihr zu Hause hat und vermutlich Nahrung im Aufenthaltsgebäude suchte. Als letzte Aktion bekamen Anna und ich ein temporäres Tattoo verpasst. Ich entschied mich für die Symbole verschiedener Ticuna Clans, die in der Regel Tier- oder Pflanzennamen tragen. Nachdem Francois mit einem Halm als Pinsel die Farbe aufgetragen hatte, war zunächst kaum etwas davon zu sehen, aber nach wenigen Stunden verwandelte sich die Zeichnung in ein tiefschwarzes Tattoo.
    Gewappnet mit diesen Zeichen für Stärke, Glück, etc. hieß es nun leider zurück zum Bootsanleger von Santa Sofia und Abschiednehmen von der tollen Truppe.

    Mein Fazit von der Zeit in der Reserva Natural Tucuchira: Meine Erwartungen wurden weit übertroffen! In dem Aktionsplan - Tucuchira Aventura - den ich vorher gewählt hatte, jagte eine Highlight das nächste. Bei keinem der Aktionen würde ich sagen, dass man auf diese hätte verzichten können oder wollen. Mit diesem Kleinod hat James ein wahres Paradies Mitten im Regenwald erschaffen, das einem wirklich authentische Einblicke in das Leben der Ticunas und ins nachhaltigen Zusammenleben mit dem Regenwald gewährt, fern ab von den üblichen Touristenrouten. Das riesige Engagement, die vielen Erklärungen und die Freude dabei, mit der mir die Guides die Zeit zu einem unvergesslichen Erlebnis machten, ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass ich der einzige Gast war, was bei vielen Veranstaltern sicher zu einem abgespeckten Programm geführt hätte. Hier hatte ich den Eindruck, dass sich alle erst Recht ins Zeug legen. Ein besonders großer Dank gilt dabei Anna, die nicht nur eine tolle Übersetzerin war, sondern auch Fotografin, Kulturerklärerin, Organisatorin,....

    Zurück in Letícia hieß es nun die Formalitäten für die Weiterreise nach Brasilien zu klären. In den Zwillingsstädten Letícia (Col) und Tabatinga (Bra) kann man sich ungehindert bewegen, egal in welchem Land man gerade gemeldet ist. Um auf das Schiff nach Manaus in Tabatinga zu kommen, ist es jedoch nötig zunächst aus Kolumbien auszureisen und dann in Brasilien einzureisen. Zum Glück hatte ich einen kompetenten Motocarro-Fahrer, der wusste wo was zu besorgen war. Zunächst ging es dafür an den Flughafen von Letícia für den Ausreisestempel, dann wieder ca. 5-10 km nach Tabatinga, um am anderen Ende der Stadt den brasilianischen Einreisestempel zu bekommen, bevor es wieder zurück nach Letícia ging. Für den Abend und nach diesem Prozedere a lá Asterix und Obelix Passierschein 42A, blieb für den Abend nur noch alle elektrische Geräte wieder aufzuladen, den Rucksack neu zu organisieren und das beste aus dem sehr schlechten Internetempfang (immerhin der erste seit 4 Tagen) zu machen, bevor es am folgenden Tag in das nächste riesen Funkloch ging, das selbst die ländlichen Regionen in Deutschland als Highspeed Internetregionen erscheinen lässt.
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