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  • Day 29

    Tag 29 — Oslo → Hirtshals

    May 21, 2022 in Denmark ⋅ 🌧 11 °C

    Auf ging es in den letzen Tag unserer Rundreise…
    Da wir heute noch zur Stabkirche nach Heddal wollten ging es wieder früh hoch. Wir packten also unsere Sachen und waren die ersten am Frühstücksbüffet und sind dann gut gestärkt Richtung Heddal. Der kleine Ort liegt gut 1,5 Stunden westlich von Oslo, also nicht ganz in Richtung Kristiansand das eigentliche Ziel unseres heutigen Tages. Dort angekommen sind wir gleich ins dortige Café um die Tickets und Souvenirs zu kaufen. Wir mussten uns leider ein wenig sputen da wir um 14:00 Uhr spätestens an der Fähre sein mussten. Trotzdem haben wir uns im Kellergeschoss das kleine Museum über die Geschichte der Stabkirche und ihren Aufbau angesehen, bevor es dann rüber in die Kirche ging.
    Erste Teile der Kirche wurden wahrscheinlich im 12. Jhd erbaut, eine Runeninschrift am Südportal weißt auf die Weihung der Kirche am 25.10.1242 hin. Gebaut wurde sie der Sage nach vom Troll Finn und ist mit ihren 20m Länge und 26m Höhe die größte in Norwegen und wahrscheinlich auch auf der Welt. Es gab ungefähr 750 dieser Art von Kirchen in Europa und in den USA aber originale die heute noch stehen nur noch 30 und 28 davon in Norwegen. Die restlichen wurden zum Beispiel in den Pestjahren verbrannt oder anders zerstört oder sind original getreue Nachbauten so auch in Deutschland die St. Nikolai Kirche in Kücknitz bei Lübeck. Diese ist aber eine stark vereinfachtes Beispiel der Stabkirchen.
    Wichtigstes Merkmal der Kirchen ist ihr Aufbau, sie sind zum einen komplett aus Holz und ihr Grundgerüst besteht aus aufrecht stehenden Pfählen an den das Haus „aufgehängt“ wird.
    Zurück zu Heddal sie Besitz zu dem noch einen Laubengang der ihre 4 Portale vor dem Teufel und anderen bösen Gestalten schützt. Deswegen sind die vier Eingänge, je nach Funktion, mehr oder weniger reich geschmückt.
    Das Westportal, der heutige Haupteingang, wurde am wenigsten genutzt ist aber am Reichsten verziert. Hier schützen viele Schnitzereien und ein Gewimmel von Schlangen und Drachen die Taufkinder, da diese ja noch nicht getauft waren und der Teufel noch Macht über sie hatte.
    Das Nordportal war den Frauen vorbehalten, hier sind viele Pflanzenverzierungen und im allgemeinen ist ein weicherer Ausdruck zu erkennen.
    Das Südportal ist für die Männer, hier sind dann wieder ineinander verschlungene Schlangen und Drachen aber nicht in Anzahl und Masse wie im Westportal.
    Die Priester haben ihren Eingang auch auf der Südseite nur nach hinten versetzt, ihr Eingang ist mit Verzierung aus Bilder der Bibel geschmückt. Aber auch Teufelsflammen um den Priester zu zeigen das er klar und deutlich Gottes Wort verbreiten soll und keine andere Lehren.
    Im Kirchenraum selbst sind reich verzierte Wände und ein Altar der auch komplett aus Holz ist. Rechts von ihm steht der weltbekannte Bischofsstuhl aus dem 12. Jhd.

    Alles in allem sehr beeindruckend und schön aber leider mussten wir weiter um unsere Überfahrt nach Dänemark zu schaffen. Natürlich haben wir es pünktlich geschafft, und haben die Einfahrt des neuen Katamarans noch gesehen. Auf das Schiff passen 1200 Personen und 404 PKW‘s und ist damit doppelt so groß wie das Vorgängerschiff. Auf dem Schiff selbst gibt es alles was das Herz begehrt auch ein Duty-Free Shop. Da wir noch etliche norwegische Kronen hatten haben wir das gleich genutzt sie in dänische Kronen umzutauschen 😊. Wir waren ja noch die norwegischen Preise gewohnt, da Fjordline eine dänische Gesellschaft ist und auch keine Steuern anfallen hat das shoppen auch Spaß gemacht 😊.

    Na knapp über 2 Stunden sind wir in Hirtshals angekommen und sind gleich zu Christian und Britta in die Nähe von Bindslev gefahren. Die haben uns auch schon auf ihren kleinen Pferdehof erwartet und uns den alten Pferde u. Kuhstall hergerichtet. Hier hatte Christian anfangs gewohnt bis er das Haupthaus fertig hatte und er mit Britta, die aus Flensburg kommt, dort eingezogen ist. Nach ausführlichen Rundgang ums Gehöft und Wohnung haben wir den Grill angeschmissen und den Abend genossen

    Fazit: hier endet somit der „offizielle“ Teil unserer Reise rund um die Ostsee, wir werden hier ein paar Tage verbringen bevor es dann in einer Woche wieder zurück nach Hause geht.
    Wir sind selbst immer noch von den Eindrücken überwältigt und werden die nächsten Tage nutzen um diese zu verarbeiten. Viele Orte werden jetzt aber schon in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel hat Vilnius uns beide total überrascht, anfangs stand sie gar nicht auf dem Plan aber wir waren sehr froh dort zu sein. Tallinn und Helsinki hat uns auch sehr gut gefallen, da spielen wir schon mit dem Gedanken dort nochmals hin zu fahren. Finnland war mit seiner Wildnis und Weite manchmal anstrengend aber auch wunderschön und ein Winterurlaub in Inari steht auch auf der Wunschliste. Das Nordkapp, der eigentliche Ideengeber zur Reise, war traumhaft und wunderschön. Und Norwegen im Gänze war wie immer traumhaft, was die Natur hier geschaffen hat ist einfach der Wahnsinn. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen zum einen auf unserer alle zwei Jahre stattfindende „Studienreise“ und natürlich um noch ein paar Ziele zu erreichen die wir leider nicht schaffen konnten. Zum Beispiel wurmt und immer noch ein wenig das die Trollstige geschlossen waren und immer noch sind. Auch Oslo und Schweden wird noch ein Ziel sein. Und es ist ja auch schön das man weitere Ziele hat… 😊
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