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  • Day 101

    Botswana

    December 14, 2018 in Botswana ⋅ ☀️ 35 °C

    Während wir im Bus nach Botswana saßen, wurde uns einmal mehr bewusst, dass das Reisen neben aller Freuden den Nachteil mit sich bringt, immer wieder Abschied nehmen zu müssen. All unsere neu gewonnenen Freundschaften hinter uns zu lassen, fühlte sich so an als würden wir ganz von vorne beginnen. Wir konnten uns kaum vorstellen in einem anderen Land auch so eine tolle Zeit erleben zu können.

    Aus dem Fenster des Reisebusses blickend, stellten wir fest, dass nicht nur die Grenze Südafrika von seinem Nachbarland im Norden zu trennen schien. Der Verkehr wirkte relaxter, die Fauna schien sich leicht zu verändern und auch die Häuser der Einheimischen unterschieden sich in Baumaterialien und Architektur.

    In Gaborone, der Hauptstadt Botswanas, angekommen, machten wir uns zum einzigen Backpackerhostel auf, das die Stadt zu bieten hatte. Allein dadurch wurde klar, dass zumindest der südliche Teil des Landes weit weniger bereist wird als wir es von Südafrika gewohnt waren. In der Unterkunft selbst wurde dies dadurch, dass wir zunächst die einzigen Gäste waren, noch einmal untermauert.

    In Botswana war es noch heißer als in Südafrika, weshalb wir unseren ersten Tag entspannt am Pool verbrachten, den wir ganz für uns alleine hatten. Lediglich ein Minischweinchen, verschiedene farbenprächtige Vogelarten, Katzen und eine Bullterrierdame leisteten uns hin und wieder Gesellschaft.

    Die Idylle wurde durch ein lautes Knattern unterbrochen, als zwei Backpacker auf ihrem Motorrad die Tore passierten. Mit dem aus Mexiko stammenden Roberto und dem Kanadier Vincent verstanden wir uns auf Anhieb so gut, dass wir uns mit ihnen zu einem abendlichen Grillen verabredeten. Kurzerhand düste Lisa mit Vincent auf dem Motorrad davon, um die dafür nötigen Einkäufe zu erledigen und Feuerholz einzusammeln.

    Die Lebensmittel aufgeladen, eröffnete Vincent, dass er noch eine kleine "Mission" zu erledigen habe. Ehe sie sich's versah, befand sich Lisa inmitten Gaborones Vororten auf der Suche nach holländischer Minze. Zielstrebig näherte sich Vincent der ersten Gruppe Jugendlicher, die am Straßenrand herumlungerte. Es brauchte nur wenige Worte, schon sprang ein Junge mit auf's Motorrad und dirigierte stolz wie Oskar den Weg zum Dorfdealer. Witzig an dieser Anekdote ist, dass uns unsere südafrikanischen Freunde erst tags zuvor dringend vom Umgang mit Cannabis in Botswana abgeraten hatten, da dies sehr schnell in einem längeren Gefängnisaufenthalt enden könne. Wieder einmal ist aber alles gut gegangen und wir konnten wie geplant gemeinsam zu Abend essen.

    Gesättigt und zufrieden wünschten wir den Jungs nach einem gelungenen Grillen eine gute Nacht. Barfuß bewegten wir uns durch den weichen Sand, der sich auf dem gesamten Gelände befand, in Richtung unserer Betten. Bevor wir diese jedoch erreichten, plötzlich der Schreck: ein handgroßer Skorpion krabbelte aus dem Nichts in den Lichtkegel einer Laterne! Im Gegensatz zu unserer Schlangenbegegnung in Südafrika behielten wir dieses Mal die Ruhe und beobachteten interessiert, wie das Insekt mit dem riesigen Stachel seines Weges ging.

    Am nächsten Tag machten wir uns mit Roberto und zwei brasilianischen Neuankömmlingen auf den Weg zu einem nahegelegenen Nationalpark. Da wir uns mittlerweile an das afrikanischen Tempo angepasst hatten, schafften wir es erst am Nachmittag aufzubrechen. Dort angekommen wurde uns der Eintritt zu Fuß aus Sicherheitsgründen verwehrt. Mit dem Fahrrad hingegen dürften wir die Tore passieren. Den Sinn dahinter haben wir nicht so ganz verstanden. Schließlich würden wir einem wütenden Nashorn auch auf dem Drahtesel nicht schnell genug entkommen können. 35 € pro Mountainbike wollten wir für die paar verbliebenen Stunden bis zur Dämmerung jedoch nicht ausgeben. Also erkundigten wir uns nach den anderen Angeboten, die auf den Schildern der Rezeption angepriesen wurden. Von Jeepsafari bis hin zum Besuch eines Reptilienhauses stand zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts zur Verfügung. Letzten Endes gingen wir unverrichteter Dinge wieder zurück in unsere Unterkunft.

    Selbstverständlich hatten wir uns im Vorfeld unserer Einreise nach Botswana nicht darüber informiert, was das Land zu bieten hatte. Dies war auch gar nicht nötig: Nach einem regem Austausch mit den anderen Backpackern, weckte das kleine Städtchen Nata, das für seine angrenzenden gigantischen Salzpfannen berühmt ist, unser Interesse. Also fragten wir an der Rezeption nach, wie wir am nächsten Tag am besten dort hinkämen. Freundlich wurde uns mitgeteilt, dass es jeden Morgen und jeden Abend eine Direktverbindung dorthin gebe. Wir entschieden uns für ersteres und bestellten ein Taxi vor.

    In aller Herrgottsfrühe standen wir am nächsten Tag am Busbahnhof, wo wir mit Überraschung feststellen mussten, dass der Rezeptionist falsch gelegen hatte. Es gab am Morgen keinen Bus nach Nata! Da wir keine Lust hatten den Tag in Gaborone zu verbringen, geschweige denn zurück ins Hostel zu fahren, setzten wir uns ohne groß darüber nachzudenken in einen Bus in Richtung Maun. Den Namen der Stadt hatten wir zumindest schonmal gehört und wussten, dass sie irgendwo im Norden liegen musste, wo wir ja schließlich auch hin wollten.

    Bei einem Toilettenstopp kamen wir schnell mit den einzigen anderen weißen Mitreisenden ins Gespräch. Anna-Maria und David hatten sich während ihres Auslandssemesters in Südafrika kennengelernt und reisten nun für einen Monat durch Botswana und Sambia, bevor es für sie zurück nach Schweden und Norwegen ging. Das Pärchen hatte sich bereits um eine Unterkunft am Zielort gekümmert. Da wir uns auf Anhieb gut mit den beiden verstanden, schlossen wir uns ihnen kurzum an und landeten im 'The Old Bridge Backpackers', das uns mit seinem afrikanischen Flair sofort begeisterte. Glücklicherweise ergatterten wir die letzten zwei verfügbaren Betten, die sich in einem kuscheligen Zelt befanden. Die Duschanlagen waren unter freiem Himmel installiert, so dass man bei der Körperreinigung stets die warmen Sonnenstrahlen genießen konnte. Auch der Barbereich war zum Großteil unbedacht und grenzte an einen von Krokodilen und Nilpferden besiedelten Fluss.

    Auf diesem haben wir am zweiten Abend gemeinsam mit unseren neuen skandinavischen Freunden eine Sunset Cruise gemacht. Während dieser herrschte eine fröhliche Stimmung und wir verstanden uns auf Anhieb mit dem Kapitän des Bootes, der Lisa sogar kurz das Steuer überließ. Neben einem wunderschönen Sonnenuntergang, konnten wir seltene Vogelarten, wie den Riesenfischer erspähen, spielende Paviane am Ufer beobachten und eine Nilpferdkuh mit ihrem Kalb vor unserer Nase auftauchen sehen. Als wir letztere passierten, zog der Steuermann das Tempo deutlich an, um die territorialen Riesen, die bekanntlich die gefährlichsten Großtiere Afrikas sind, schnell hinter uns zu lassen. Ein Mitarbeiter, der aus Spaß mitgekommen war, wollte uns imponieren und bot uns mit einem schelmischen Grinsen an, ihn auf eine nächtliche Tour mit seinem eigenem Boot zu begleiten - vorausgesetzt wir hätten keine Angst. Herausforderung angenommen!

    Einige Stunden nach Einbruch der Dunkelheit, kletterten wir mit Anna-Maria und David in ein wesentlich kleineres Boot als noch am Nachmittag. Erst nach einigen Versuchen sprang der Motor an. Wir wunderten uns nicht weiter. Los ging es durch pechschwarzes Gewässer, das gespenstig den Mondschein widerspiegelte. Die Luft roch nach Abenteuer. Hier und da vernahmen unsere Ohren die kräftigen Schwanzschläge von Krokodilen. Plötzlich trafen wir erneut auf das Mutter-Kind-Gespann, die mit einem lauten Schnauben auf sich aufmerksam machten. Abermals passierten wir die beiden Nilpferde mit erhöhter Geschwindigkeit. Ungünstigerweise soff der Motor nur wenige Meter später ab. Mit den Flusspferden im Nacken und Schweißperlen auf der Stirn stehend, gelang es dem Mitarbeiter nach etlichen Versuchen das Boot wieder ans Laufen zu bringen. Die Erleichterung hielt leider nicht lange an. Schon wieder versiegte das beruhigende Motorengeräusch und wir wurden von einer unheimlichen Stille umhüllt. Diese wurde mit einem Mal durch das laute Schmatzen eines Nilpferdes durchbrochen, das keine 15 Meter von uns entfernt genüsslich einen Mitternachtssnack einnahm. Zudem schienen sich die Mutter und das Kind von hinten zu nähern. Wir waren umzingelt. Spätestens als der letzte Funken Hoffnung verschwand, dass der Motor ein weiteres Mal anspringen würde, war uns allen der Ernst der Lage bewusst. Es war stockduster um uns herum. Anna-Maria ergriff eine Panikattacke. Während wir beruhigend auf das weinende Mädchen einredeten, nahm der Bootsführer einen langen Stock zur Hand, der sich an Deck befunden hatte. Damit schlug er zunächst auf die harte Wasseroberfläche, was zu einem lauten Knall führte, jedoch nicht zu dem gewünschten Effekt, die Flusspferde zu vertreiben. Stattdessen schürte er ungewollt Anna-Marias Angst, die mittlerweile wie ein Häufchen Elend auf dem Bootsboden saß. Klar war, dass wir schnellstmöglichst ans rettende Ufer gelangen mussten. Um das Boot fortzubewegen, stieß der Besitzer den langen Stock in den Grund des Flusses. Der Plan schien zunächst aufzugehen, doch nach nicht einmal der Hälfte der Strecke der nächste Schreck: der Stock brach entzwei und war nicht mehr zu gebrauchen. Spätestens jetzt stand auch dem Kapitän deutlich die Nervosität ins Gesicht geschrieben. Trotzdessen wagte er sich mutig ins dunkle Gewässer und zog das Boot durch das unwegsame Schilf bis an den Rand des Flusses. Schnell sprangen Anna-Maria und David an Land, während wir ins Wasser glitten, um dabei zu helfen das Boot an einem nahegelegenen Steg zu befestigen. Als auch wir endlich festen Boden unter den Füßen hatten, waren wir nicht nur wahnsinnig erleichtert darüber, dass die Flusspferde nicht auf die Idee gekommen waren, ihr Territorium zu verteidigen. Auch freuten wir uns über ausgebliebene Krokodilangriffe. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zurück ins Hostel. Ständig bahnten sich dicke Dornen ihren Weg tief in unsere Haut. Mit einem dieser Biester in der Ferse stolperte Lisa in einen Elektrozaun, der dem Schutze eines Privathauses diente. Während unseres Marsches, eröffnete uns der Mitarbeiter, dass das Boot eigentlich gar nicht seines war und wir es uns unrechtmäßig 'ausgeborgt' hatten. Zum Glück ist unser nächtlicher Ausflug nie aufgeflogen, da es gelang, den Motor am frühen Morgen bei Tageslicht zu reparieren und somit das Boot unbemerkt zurückzubringen.

    Dank der familiären und offenen Atmosphäre des Backpackers schloss man schnell neue Bekanntschaften, wie die mit der Niederländerin Delia. Bei einem gemeinsamen Frühstück mit ihr, Anna-Maria und David entschieden wir uns zu einer mehrtägigen Camping-Safari.

    Ausgestattet mit Proviant für die nächsten drei Tage ging es in einem offenen Jeep, in dem noch ein deutsches Pärchen dazu stieß, zum Okavango Delta. Am Fluss angekommen, stiegen wir in kleine Boote, die sogenannten Mokoros, um. Unter strahlend blauem Himmel glitten wir nahezu geräuschlos durch die unberührte Natur. Es dauerte keine fünf Minuten, bis wir die ersten Nilpferde erspähen konnten. Zudem tauchten immer wieder Elefanten am Flussufer auf, die friedlich im Schilf grasten. Niemals hätten wir uns zu diesem Zeitpunkt vorstellen können, dass uns diese in naher Zukunft gefährlich werden würden.

    Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser Lager, wo wir alle gemeinsam unsere geräumigen Zelte aufbauten, einen gemütlichen Feuerplatz einrichteten und ein Plumpsklo aushoben. Den Spaten steckten wir einige Meter entfernt in die Erde und führten folgende Regel ein: Spaten weg, Toilette besetzt.

    Die kommenden Tage verbrachten wir neben Flusssafaris mit langen geführten Wanderungen über die verschiedenen Inseln des Deltas. Dort begegneten uns unzählige Giraffen, Zebras, verschiedene Antilopen, Landschildkröten, Vögel, Affen, Flusspferde, Büffel und Elefanten. Zu den letzten drei der genannten Tiere versuchten wir aus Respekt und Sicherheitsgründen stets gebührenden Abstand zu halten. Leider ist uns dies nicht immer gelungen. Als wir uns an einem Tag vor der heißen Mittagssonne schützend in einer kleinen Formation aus Büschen und Bäumen im Schatten niederließen, hörte Christina plötzlich ein Geräusch. Auch einer der beiden Guides nahm das schwere Fußstampfen wahr. Alle waren alarmiert, doch der zweite Führer winkte ab und sagte, es seien nur die Palmblätter, die im Wind gegeneinander schlügen. Gerade, als sich die Aufregung wieder legte, trat ein riesiger Elefant direkt vor uns aus dem Dickicht hervor. Die Guides riefen nur panisch: "Elephant, elephant!" und rannten uns einfach der offenen Steppe entgegen davon. Wir waren uns sicher, dass es klüger sei, sich entlang der Bäume zu bewegen, um uns hinter den dicken Stämmen verbergen zu können. Glücklicherweise hatte sich der Elefant genauso erschreckt wie wir und entfernte sich in die entgegengesetzte Richtung. Kurz darauf fand sich unsere Gruppe wieder zusammen und die Tour konnte weitergehen.

    Nach den Wanderungen ging es für uns auf Grund der sengenden Hitze in eine lange Mittagspause. Diese nutzten wir zum Beispiel, um uns im Fluss abzukühlen, während die Guides wachsam nach Krokodilen Ausschau hielten. Auch lernten wir, die schmalen Mokoros zu steuern, was bisweilen eine sehr wackelige Angelegenheit war. Einmal wurden wir mittags in unserem Camp von einer Horde testosterongeladener Elefantenbullen überrascht, die auf der Suche nach einem paarungswilligen Weibchen ihr Gemächt in voller Pracht zur Schau stellten. Wir trauten uns kaum uns zu bewegen, da die Männchen in diesem Stadium besonders aggressiv sein können. Mit angehaltenem Atem beobachteten wir, wie die Horde nur wenige Meter entfernt an uns vorbeizog.

    Die Abende verbrachten wir mit Rätseln, Spielen und spannenden Reisegeschichten um das wärmende Lagerfeuer, auf welchem wir auch unsere Abendessen zubereiteten. Immer wieder hielten wir inne, um Flügelschlägen, Fußstampfen, Wasserplatschen oder einem Rascheln im Gebüsch zu lauschen und versuchten die nächtlichen Geräusche den Tieren zuzuordnen. Der strahlende Nachthimmel mit seinen Tausend und Abertausenden von Sternen bot hier, fernab jeglicher Elektrizität, einen noch atemberaubenderen Anblick als wir es vom afrikanischen Himmel bis dahin schon gewohnt waren.

    Vollkommen beglückt von dem gelungenen Safariausflug, machten wir uns am dritten Tag auf den Rückweg. Als wir einen großen Elefanten am Ufer grasend vor uns auftauchen sahen, reduzierten wir unsere Geschwindigkeit und kamen in einiger Entfernung zum Stehen. Unser Guide teilte mit uns die Meinung, dass es sicherer sei zu warten und den Elefanten erstmal seine Mahlzeit einnehmen zu lassen. Als sich zwei von Einheimischen besetzte Boote näherten, die keine Anstalten machten sich von dem Elefanten aufhalten zu lassen, fühlte sich auch unser Guide im Zugzwang, so dass er das Mokoro wieder in Bewegung setzte. Herzklopfend näherten wir uns dem grauen Riesen in Schrittgeschwindigkeit. Als wir gerade auf einer Höhe mit dem Elefanten waren - es lagen keine 15 Meter zwischen uns - passierte, was wir versucht hatten zu vermeiden: der Elefant fixierte uns mit seinem Blick, stellte die großen Ohren auf, die er kräftig nach vorne und hinten schlug, trompetete laut, riss seinen Rüssel von links nach rechts und begann auf uns zu zu rennen. In unserer kleinen Nussschale von Boot, keinen Meter vom Flussgrund entfernt, kamen wir uns absolut winzig, hilflos und vor allem ausgeliefert vor. Glücklicherweise schien der Elefant uns nur warnen zu wollen, da er nach wie vor mit den Ohren schlackernd zum stehen kam, während unser Guide hektisch den Stock in den Boden rammte, um so schnell wie möglich das Weite zu gewinnen. Nach diesem Benjamin Blümchen-Ausraster hatten wir für diesen Tag genug von Abenteuern und kehrten erleichtert wieder im 'The Old Bridge Backpackers' ein.

    Nach einer erholsamen Nacht wollten wir ein erneutes Mal versuchen, unser ursprüngliches Ziel Nata zu erreichen. Abermals informierten wir uns an der Rezeption unserer Unterkunft, nach den örtlichen Busfahrplänen. Man sicherte uns zu, dass es am Nachmittag eine Direktverbindung geben würde. Am zentralen Omnibusbahnhof angekommen, mussten wir laut lachen, als wir herausfanden, dass wir einmal mehr fehlgeleitet wurden. Der letzte Bus nach Nata war bereits Stunden zuvor abgefahren. Plan B war schnell gefasst: Da wir uns ohnehin nicht gerne von Anna-Maria und David verabschieden wollten, schlossen wir uns ihnen auf ihrem Weg nach Kasane an. Mit dem Nachtbus ging es noch am selben Abend los.

    Früh am nächsten Morgen kamen wir in dem kurz vor der sambianischen Grenze gelegenen Ort an. Mit dem Taxi ging es zu unserer neuen Unterkunft, dem 'Bananyana Backpackers'. Da keine Rezeption zu finden war, fragten wir uns bei den ausnahmslos afrikanischen Gästen durch. Keiner konnte uns so richtig weiterhelfen, so dass wir einfach eine Weile warteten, bis endlich ein ziemlich verschlafener, aber freundlicher Mitarbeiter auftauchte. Dieser zeigte uns die vom Komfort her vollkommen unterschiedlichen Zimmer, die anders als im Internet angegeben, alle dasselbe kosten sollten. Ganz ohne Vorurteile schüren zu wollen, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es schnell festzustellen ist, ob ein Backpackers von Einheimischen oder westlichen Personen geleitet wird. Es wunderte uns nicht, als wir gefragt wurden, wie viel wir denn über das Internet schon angezahlt hätten und wie viel wir dem Hostel noch schuldig seien. Trotz solcher und anderer Unorganisiertheiten, hatten wir einen wunderbaren Aufenthalt und fühlten uns sehr wohl.

    Noch geschlaucht von der Übernachtfahrt, gönnten wir uns zunächst ein ausgiebiges Schläfchen, bevor wir am Nachmittag an einem Game Drive durch den nahegelegenen Chobe Nationalpark teilnahmen. Als wir ziemlich zu Beginn einen Elefanten in einer Matschpfütze spielend erblickten, freuten wir uns zwar, aber so richtig aus dem Häuschen waren wir nicht. Schließlich waren wir ja bereits im Okavango Delta einigen Dickhäutern begegnet. Die Safari nahm ihren Lauf. Bereits nach der ersten Kurve erfuhren wir, dass die Rüsseltiere uns nach wie vor aus den Socken hauen konnten. Vor uns tauchten riesige Elefantenherden auf, wovon jede einzelne dutzende Tiere zählte. Eine riesige Fläche, die über Kilometer nur von den grauen Riesen besiedelt zu sein schien. Es war atemberaubend! Im Gegensatz zu den Elefanten im Okavango Delta, waren diese an den Menschen gewöhnt, sodass sie teilweise ohne sich weiter an uns zu stören unmittelbar an unserem Jeep vorbei trotteten. Ein krönender Abschluss unserer Reise durch Botswana.
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