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  • Day 57

    Ultima Esperanza...

    December 5, 2017 in Argentina ⋅ ☀️ 22 °C

    Wo haben wir uns da eigentlich gestern eingebucht? 🤔. Wir wissen es nicht. Sind aber gespannt.
    Wenn wir ehrlich sind, hat auch eher Jorge alles für uns organisiert. Jeden Morgen setzt er sich zu uns an den Tisch und plaudert ein wenig mit uns beim Frühstück. Dabei hat er am ersten Tag auch den Vorschlag zu dieser Tour gemacht und auch die Buchung für uns erledigt.
    Da unsere Körper nach der gestrigen Wanderung jedoch leichtere Kost vertragen können, freuen wir uns darauf, durch die Gegend geschippert zu werden.

    Pünktlich um 7.15 Uhr, diesmal wieder bei Sonnenschein und blauem Himmel, finden wir uns am Office der Agentur im Stadtzentrum ein. Wir stellen fest, dass unsere romantisch verklärten Ideen einer Fahrt mit einer kleinen Gruppe nicht ganz zutreffen. Reini dachte sogar, wir fahren alleine 😂🙈. Na gut. Alleine mit 100 anderen Personen dann eben... ✌

    Mit Bussen werden wir zum Hafen gefahren und dort auf ein Boot verfrachtet und schon geht es los über den Fjord Ultima Esperanza - letzte Hoffnung 🤤 - vorbei an Vogelkolonien, einem Wasserfall und Kondoren zum Gletscher Balmaceda.
    Während wir diesen noch vom Boot aus betrachten müssen, legen wir wenig später am Bernardo O'Higgins Nationalpark an, um zu Fuß an den Gletscher Serrano heran zu laufen.

    Die Fahrt ist im Übrigen ein wenig anstrengend. Wir haben Scharen von Italienern an Bord, die Ihrem Ruf alle Ehre erweisen. Laut schreiend und gestikulierend sitzen sie an ihren Tischen und treiben den Guides Schweißperlen auf die Stirn, denn diese müssen bei Ihren Erklärungen immer wieder Ruhe einfordern. Erinnert irgendwie an eine Klassenreise, nur, dass die Armen hier niemanden nach Hause schicken können 😃.
    Am Gletscher dann werden sämtliche Vorgaben missachtet, die vorher mühsam besprochen worden sind. Die Regeln "Fotos nur auf dem (einspurigen) Rückweg machen", "alle zusammen gehen" und "auf den Wegen bleiben" werden sehr frei interpretiert und die Bitte zur Rückkehr zum Boot komplett ignoriert. Erst die Aussicht auf einen Whiskey mit Gletschereis setzt die Kolonne wieder in Bewegung. 😉

    Sind wir froh, dass wir nicht verantwortlich sind. So haben wir Zeit für (vorschriftsmäßige 😉) Fotos und wiederum tolle Blicke auf die Landschaft.

    Auf dem Rückweg gibt es auf der Estancia Perales ein typisch magellanisches Essen mit gegrilltem Lammfleisch und für Conny gab es Hähnchen vom Grill. Wir wurden von einer Gruppe älterer chilenischer Damen "adoptiert" und fortan immer wieder mit leckeren Dingen versorgt. Ein bisschen wie bei Oma. 😊 Zum Nachtisch gibt es dann auch den passenden Dosenpfirsich, ganz wie wir es von unseren Großmüttern kennen.

    Pappsatt, müde und glücklich fallen wir wieder in unsere Sitze auf dem Schiff, um unsere einstündige Fahrt in den Heimathafen anzutreten. Zeit für ein Nicker...😴 NIX DA!!!
    Nun drehen doch tatsächlich die chilenischen Gruppen an Bord auf und singen dem gesamten Boot ein (bis 12) Ständchen. Eine Kettenreaktion setzt sich, unaufhaltsam, wie eine Lawine, in Gang. Natürlich lassen sich die Italiener nicht zweimal bitte und stimmen zum Gegengesang an. Voller Inbrunst, wie sich von selbst versteht.
    Fassungslos starrt uns die Schweizerin, die uns gegenüber sitzt an. 🤣🤣🤣
    Eine Seefahrt die ist lustig,...! Singend schaukeln wir schließlich in den Hafen.

    Laut war es, keine Frage, viel Spaß hatten wir aber trotzdem!!!😊 Basta!
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