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  • Day 28

    Woche 4: Bastia nach Elba

    September 10, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir erkunden noch etwas Bastia und laufen hoch zur alten Zitadelle. Die Stadt versprüht teilweise einen morbiden Charme. Viele Häuser sehen arg baufällig aus, sind aber immer noch bewohnt. Am späten Nachmittag läuft starker Schwell in den Hafen und es wird ungemütlich. Wir sichern mit zusätzlichen Leinen und Ruckdämpfern das Boot. Die Nacht verheißt nichts gutes.
    Sehr müde legen wir am nächsten Morgen Richtung Elba ab. Leider wenig Wind und viel alte Welle, was nicht gerade zu guter Laune beiträgt. Am Ende können wir doch noch einige Meilen segeln, sind aber froh, als der Anker in der Bucht von Procchio fällt. Wir bleiben zwei Nächte und ruhen uns aus. Die Bucht ist ruhig und es gefällt uns sehr gut.
    Wir machen uns weiter auf den Weg Richtung Westküste nach Rio Marina. Es wird ein richtig guter Segeltag, die komplette Strecke geht es unter Groß und Genua gut voran. Auf halbem Weg sehen wir dann endlich Delfine. Erst sind sie ca. 100 Meter weit weg, dann kreuzen sie unseren Kurs am Heck und wir können sie recht nah sehen, wie sie ihre Bahnen ziehen. Rio Marina ist ein kleines Dorf, dass durch den ehemaligen Eisenerzabbau geprägt ist.
    Da in den nächsten Tage aufgrund von Südwind die Buchten im Süden leider nicht geschützt sind, wollen wir wieder zurück in die Bucht von Portoferraio im Norden. Als wir vom Einkaufen kommen, finden wir noch eine Flasche Wein an Bord. Unser Bootsnachbar aus Siena hat uns diese geschenkt weil er unsere Tour so cool findet, aber leider hat er schon abgelegt und wir können uns nicht mehr bedanken.
    Wir verbringen eine Nacht in der Cala della Concia und gehen am nächsten Morgen in den alten Hafen von Portoferraio. Die Hauptstadt von Elba zeigt sich von ihre schönsten Seite. Das halbrunde Hafenbecken ist umsäumt von gepflegten alten Häusern. Es gibt viele enge Gassen, steile Treppen, Medici Villen, zwei Fortezzas und die Exil-Villa von Napoleon. Dort bieten sich interessante Einblicke in das Leben der damaligen Zeit. Die 10 Monate, in der Napoleon auf dieser Insel lebte, haben deutliche Spuren hinterlassen.
    Am Samstag wollen wir auf den höchsten Berg von Elba, den Monte Capanne, mit einer Höhe von 1019 Meter. Hinauf geht es mit der Cabinovia, die in den 60ziger Jahren erbaut wurde und in 18 Minuten bis zum Gipfel fährt. Maximal 2 Leute können in einer Art offener Metallkörbe mitfahren. Die Fahrt ist schon etwas abenteuerlich. Von oben bieten sich phantastische Ausblicke über Elba bis ans italienische Festland und auf der anderen Seite bis Korsika.
    Hinab geht es zu Fuß über eine Art Wanderweg mit Klettereinlagen und Geröllfelder in das 375 Meter hoch gelegene Dorf Marciana. Insgesamt laufen wir 13 Kilometer. Am Nachmittag geht es dann mit dem Bus wieder zurück zum Hafen.
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