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  • Day 56

    Woche 8: La Maddalena nach Porto Vecchio

    October 8, 2022 in France ⋅ ⛅ 23 °C

    3 Nächte bleiben wir im Hafen von La Maddalena. Wir erkunden die Stadt zu Fuß und mieten am nächsten Tag ein Auto. Etwas spannend, als das Auto zum Hafen gebracht wird, ist es schon, da die Buchung bereits so abenteuerlich war. Es ist ein alter Fiat Panda mit 125000 km und etlichen Beulen, doch es ist wirklich toll, die Insel damit zu umrunden. Herrliche Ausblicke und traumhafte Buchen sind zu besichtigen. Wir besorgen etwas zum Mittagessen im Supermarkt und fahren über die winzige schmale Brücke zur Nachbarinsel Caprera, um dort in einer Bucht ein Picknick zu machen.
    Hier ist alles noch richtig urtypisch. Es gibt wilde Ziegenherden, viele Wanderwege und noch traumhaftere Buchten. Das Maddalena Archipel ist ein Naturschutzgebiet, in dem strenge Regeln herrschen und die selbst an den entlegensten Stellen durch Ranger kontrolliert werden. Auf Caprera hat außerdem Guiseppe Garibaldi seinen Lebensabend verbracht. Er ist der populärste italienische Freiheitskämpfer, der 1849 an der italienischen Revolution teilnahm. Vieles ist ihm hier gewidmet und es gibt auch ein Museum.
    Montags morgens können wir wieder lossegeln und ankern in der Bucht Cala Portese, türkisfarbenes Wasser, heller Sand und eigentlich noch richtig viel Betrieb an Booten. Was hier wohl im Sommer los ist, wollen wir gar nicht wissen. Abends gibt es leckeren Flammkuchen an Bord und wir schlafen trotz Schwell besser als gedacht. Am nächsten Morgen geht es nach Santa Maria. Wir ankern zwischen 3 Inseln und das Wasser ist noch türkisfarbener. Leider hat die Wassertemperatur durch den Sturm nur noch 21° C und man empfindet es doch als etwas frisch. Es gibt außerdem einige Quallen hier und somit macht das Baden nicht mehr so viel Spaß. Die Nacht ist traumhaft ruhig und alle schlafen wie die Murmeltiere. Bevor wir am nächsten Tag nochmals nach La Maddalena in den Hafen gehen, machen wir in der Bassa Trinita noch eine Badepause und besuchen die Strandbar. Abends geht's noch einmal in ein italienisches Restaurant um Antipasti, Primi- und Secondiplatti, sowie Dessert zu genießen. Komisch, daß die meisten Italiener so schlank sind :-).
    Morgens müssen wir mit traurigem Auge unseren Besuch verabschieden. Wir bekommen wieder keinen Platz im Hafen von Palau und die Beiden müssen erst mit der Fähre rüber und dann mit dem Bus zum Flughafen Olbia los. Es hat aber alles reibungslos geklappt. Wir segeln zurück nach Bonifacio, weil sich dort nochmals ein Techniker unseren Beschlag am Baum anguckt und diesen auch qualifiziert und teuer repariert. Da hier alles mit kurzen Wegen erreichbar ist, waschen wir einen Riesenberg Wäsche und verprovianten uns neu.
    Auf der Weiterfahrt nach Porto Vecchio am nächsten Tag fällt uns irgendwann ein, dass wir ja schon lange die Angel nicht mehr in Gebrauch hatten. Sogleich werfen wir sie aus und es dauert noch nicht mal 5 Minuten und es zappelt schon an der Leine. Ein 40 cm langer Thunfisch wird unser leckerstes Abendessen ever. Tartar mit Limette, Sojasoße und Ruccola, sowie kurz gegrillte Steaks zu Spaghetti Aglio Olio sind so lecker, dass wir weit mehr essen, als eigentlich in den Bauch passt.
    Samstag morgen laufen wir früh zum Baumarkt. Wir müssen die beiden Heizer in Betrieb nehmen und brauchen noch etwas zur Befestigung. Es ist nachts mittlerweile richtig feucht und frisch am Boot. In Spanien war das bisher im Oktober nicht so extrem. Gegen 11 Uhr legen wir nach Solenzara ab.
    Wir haben uns entschieden, das Winterlager in Rom zu machen und nicht wie zuvor geplant in Sizilien. Als es die letzten 2 Wochen so unbeständig mit Wind und Wetter war, hatten wir beschlossen, doch nochmals am Festland einige Häfen anzufragen. Die Überfahrt nach Sizilien, welche ca. 30 Stunden dauert, war uns doch irgendwie ungewiss und somit waren wir ganz froh, dass Rom noch ein Plätzchen für uns hat und wir über Korsika, Elba zum Festland nie so lange unterwegs sein werden.
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