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  • Day 84

    Woche 12: Rom

    November 5, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 17 °C

    Da an diesem Wochenende noch einmal richtig sommerliches Wetter herrscht, sind alle an ihren Booten. Es ist auch noch die erste Regatta der Saison und der Hafen ist richtig voll. Hier werden die Rennen im Gegsensatz zu Deutschland im Winter ausgetragen. Wir lernen unsere Bootsnachbarn kennen und kommen immer mehr in Kontakt. Die Fischerjungs schenken uns einen Calamar und wir müssen erst einmal googeln, wie man dieses riesige Teil verzehrfertig bekommt. Es ist eine wahnsinnige Sauerei, da wir das wohl nicht professionell angehen. Die ganze Kombüse ist voller schwarzer Tinte, aber Gott sei Dank lässt sich die Farbe nachher gut abwaschen. Mit viel Zwiebeln, Knoblauch und Pomodoro ergibt es ein sehr leckeres Abendessen.
    Wir arbeiten viele Stunden an den seitlichenTeakleisten, alleine das Abmachen dauert 2 Tage und alle Knochen schmerzen. Mit so viel Aufwand hätten wir nicht gerechnet, aber nach einigen Stunden Schleifen sieht alles wieder wie neu aus und wir bekommen bereits mehrmals fettes Lob für den guten Zustand unseres Bootes. Dann vergisst man auch schnell die müden Knochen.
    Für Mittwoch konnten wir Eintrittskarten zum Palazzo Valentini für eine deutsche Führung ergattern und somit machen wir uns nochmals auf nach Rom. Mittlerweile sind wir sehr routiniert mit dem Verkehrssystem und nach genau einer Stunde mit zwei Umstiegen erreichen wir das Colosseum. Ab dort kann man gut zu Fuß weiter.
    Das Pantheon (1. Jhd) ist heute unser erster Anlaufpunkt, da wir beim letzten Besuch nicht mehr hinein konnten. Heute klappt es mit nur 2 Minuten Anstehzeit. Die Kuppel galt lange Zeit als die mit dem größten Innendurchmesser (43 Meter) der Welt und ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike. Es wurde im 7. Jahrhundert zur kath. Kirche umgeweiht und es sind einige Persönlichkeiten darin beerdigt, u.a. auch der Maler Raffael, der König Viktor Emanuel II und viele andere.
    Der Einfluß des Pantheon auf die Architektur ist auch heute noch sehr bedeutend und auch wir staunen mal wieder, wie die alten Römer doch solche Bauwerke in recht kurzer Bauzeit von geschätzten 14 Jahren ohne Maschinen hinstellten.
    In der Villa Valentini gibt es einen multimedialen Einblick in das damalige Leben. Es sind Ausgrabungen eines Domus Romane (römisches Stadthaus) aus dem 4. Jhd. von einflußreichen Familien, die mit Lichtinstallationen und einem Video ergänzt werden. Der Eindruck, wie es gewesen sein könnte, dort gelebt zu haben ist wirklich real.
    Anschließend erklimmen wir die Treppen des Palazzo Venezzia und genießen den Ausblick über Rom bei untergehender Sonne, besuchen noch die Statur von Romolus und Remus mit der Wölfin und lassen uns durch das Viertel Monti treiben. Dort gibt es noch viele kleine urtypische Geschäfte und nicht so viel Betrieb. Wir essen noch einmal Antipasti, Primi- und Secondiplatti und fahren mit der vorletzten Bahn zurück.
    Nach 12 Wochen geht die erste Reise unseres Sabbatical zu Ende. Es waren erlebnisreiche und eindrucksvolle Wochen, die viel Spaß bereitet haben, aber auch manchmal anstrengend waren. Wir haben viele interessante Menschen aus verschiedensten Ländern kennengelernt und hoffen, diese Kontakte aufrecht erhalten zu können. Auch der Blog und eure Feedbacks haben uns sehr viel Freude bereitet.
    Wir verabschieden uns nun und melden uns bald an gleicher Stelle mit einer neuen Reise zurück...
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